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Eine Schlacht, die noch nicht vollständig gewonnen ist

Von Lan Xinzhen  ·   2019-09-23  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Gesundheit;China
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Chinas Gesundheitssystem hat eine gewaltige, positive Entwicklung hinter sich. Im Jahr 1949, noch vor der Gründung der Volksrepublik China (VR China) am 1. Oktober, betrug die durchschnittliche Lebenserwartung  in China nur 35 Jahre. Bis heute ist sie auf 77 Jahre gestiegen – und hat sich damit in nur 70 Jahren mehr als verdoppelt. 

Der Sprung ist nicht nur ein qualitativer Fortschritt in der Lebenserwartung der Menschen, sondern spiegelt auch den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt Chinas, das für die Entwicklung so notwendige nachhaltige friedliche Umfeld zu Hause und vor allem eine Transformation der medizinischen Versorgung Chinas wider. 

Das Recht auf ärztliche Behandlung ist ein Grundrecht. Doch vor 70 Jahren gelang es vielen Menschen nicht, sich rechtzeitig behandeln zu lassen, weil es an medizinischen Einrichtungen mangelte. In den ersten zwei Jahrzehnten nach der Gründung der VR China hatte das vom Krieg zerrüttete Land fast kein öffentliches Gesundheitssystem. Lungenentzündungen, Malaria und andere Epidemien waren häufig, während parasitäre Krankheiten die nationale Gesundheit gefährdeten. 

Angesichts dieses katastrophalen Zustandes ergriff die neu gegründete Volksregierung rasch Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Gesundheitssystems, zur Einführung von Sanitäranlagen und zum Bau von Gesundheitszentren und Gesundheitsbildungseinrichtungen auf verschiedenen Ebenen. Neben einem allgemeinen Hygiene- und Krankheitskontrollsystem richtete die chinesische Regierung auch spezielle Behandlungszentren für Tuberkulose und Hautkrankheiten ein. Die öffentlichen Gesundheitsdienste waren damals kostenlos. 

Bis 1960 hatte China die Pest im Wesentlichen ausgerottet, ebenso endemische Krankheiten wie die Keshan-Krankheit – ein Herzproblem, das durch Nahrungsmangel verursacht wurde – und Bilharziose, eine parasitäre Infektion. Die Impfung gegen Polio, Japanische Enzephalitis, Diphtherie und andere Krankheiten begann. Ende der 1970er Jahre hatte sich im Wesentlichen ein umfassendes öffentliches Gesundheitssystem herausgebildet, das die nationalen Gesundheitsindikatoren verbesserte. 

Damals folgte China einem Planwirtschaftssystem, das vom Westen verspottet wurde. Im Rückblick war es jedoch dieses System, das es China ermöglichte, seine sehr begrenzten Ressourcen auf den Aufbau eines landesweiten öffentlichen Gesundheitssystems zu konzentrieren. Auf der Internationalen Konferenz über die öffentliche Gesundheitsversorgung in Almaty, Kasachstan, begrüßte die Weltgesundheitsorganisation 1978 das Gesundheitsentwicklungsmodell Chinas als Beispiel für die Primärversorgung. 

Allerdings gab es immer noch eine große Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. In den Städten wurden die Gesundheitsausgaben der Menschen allesamt durch den Fiskalhaushalt der Regierung gedeckt. In ländlichen Gebieten wurde die Gesundheitsversorgung der Bewohner von lokalen Kollektiven finanziert, abhängig vom Einkommen aller Bauern in jedem Dorf. Nachdem China die Reform- und Öffnungspolitik übernommen hatte, begann die Kollektivwirtschaft zu zerbrechen, was zum Zusammenbruch der ländlichen kooperativen medizinischen Dienste führte. Mit der Umwandlung von der Planwirtschaft in die Marktwirtschaft begann der Wandel des öffentlichen Gesundheitssystems. 

Nach einer Reihe von Reformen in der Krankenversicherung und der Produktion und dem Vertrieb von lebenswichtigen Medikamenten entstanden vier große Systeme: ein öffentliches Gesundheitswesen, ein medizinisches Dienstleistungssystem, ein medizinisches Versicherungssystem und ein medizinisches Versorgungssystem, das sowohl die Bewohner auf dem Land als auch die Stadtbewohner abdeckt. 

Da die Gesundheitsausgaben mit dem Verschwinden kostenloser medizinischer Dienstleistungen im Rahmen des Planwirtschaftssystems gestiegen waren, wurde die Erschwinglichkeit der medizinischen Dienstleistungen und die Sicherstellung ausreichender medizinischer Ressourcen zu einem der wichtigsten Ziele des chinesischen Gesundheitssystems. Das Ziel war und ist der Aufbau eines primären Gesundheitssystems, das sichere, effiziente, komfortable und erschwingliche Dienstleistungen anbietet. 

Laut Statistiken der Staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung umfasst das primäre Gesundheitssystem bereits sowohl ländliche als auch städtische Gebiete. Mehr als 1,3 Milliarden Menschen – das sind 97 Prozent der Bevölkerung – sind inzwischen durch eine medizinische Grundversicherung abgesichert. Chinas medizinisches Grundversorgungsnetz, das die größte Bevölkerung der Welt umfasst, ist inzwischen etabliert. 

Es gibt mehr als 990.000 Gesundheitseinrichtungen, und die Zahl der Ärzte und des Gesundheitspersonals liegt bei 12,3 Millionen. Im Jahr 2018 erhielten Chinas Krankenhäuser und andere Gesundheitseinrichtungen 8,31 Milliarden Patientenbesuche. Auch der Pharmasektor wächst rasant. Eine komplette Lieferkette für Arzneimittel sowie ein medizinisches Versicherungs- und Erstattungssystem sind vorhanden. Die medizinische Grundversorgung ist gleichmäßiger verteilt. 

Während die durchschnittliche Lebenserwartung auf 77 Jahre gestiegen ist, ist die Kindersterblichkeit auf 6,1 pro 1.000 gesunken. 

Dennoch ist die öffentliche Gesundheitsversorgung ein komplexes Thema. Auch wenn sich das Gesundheitswesen verbessert hat, haben die zunehmende Industrialisierung, die Urbanisierung und eine alternde Bevölkerung dazu geführt, dass die Zahl infektiöser und chronischer Krankheiten zunimmt. Die Erwartungen der Öffentlichkeit an das Gesundheitswesen und die medizinischen Dienstleistungen sind inzwischen deutlich höher. 

Die Gesundheitsressourcen, insbesondere die Premium-Ressourcen, sind noch zu knapp oder ungleich verteilt. China hat bei der Reform und Entwicklung seines Medizin- und Gesundheitssektors noch einen langen Weg vor sich, bevor seine Bevölkerung Zugang zu besseren Gesundheits- und Pflegediensten haben und ein längeres und gesünderes Leben führen wird. 

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