Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Montag seinen Staatsbesuch in China begonnen. Als erstes Ziel seines ersten China-Besuchs wählte Macron die alte westchinesische Kaiserstadt Xi’an. Mit der Wahl des Startpunkts der antiken Seidenstraße als erste Etappe setzt der französische Präsident gleich zu Beginn seiner Reise ein starkes Signal. 

„Ich bin mir der gegenseitigen Faszination, die China und Europa füreinander empfinden und die eingewoben ist in die antiken Seidenstraßen, die Xi’an dereinst mit dem östlichen Mittelmeerraum verbanden, völlig bewusst“, sagte Macron in einem Exklusivinterview mit China.org.cn. Dies sei einer der Gründe, warum er sich für Xi’an als Startpunkt seiner Reise entschieden habe, so Macron weiter. 

Ein weiterer Grund dürfte Macrons Wunsch sein, im Rahmen der von Staatspräsident Xi Jinping vorgeschlagenen „Gürtel und Straße“-Initiative stärker mit China zu kooperieren und vor allem in Afrika, wo Frankreich als ehemalige Kolonialmacht bis heute noch einen starken Einfluss hat, lukrative bi- und trilaterale Projekte anzustoßen. Eine verstärkte chinesisch-französische Zusammenarbeit in Afrika könnte Frankreich dabei helfen, aus dem Schatten Deutschlands – als stärkstem Wirtschaftspartner Chinas in Europa – herauszutreten und Paris als wichtigstes Finanzzentrum Europas zu etablieren. Zudem dürfte Macron auch auf eine Intensivierung der Zusammenarbeit beim Kampf gegen Klimawandel und Terrorismus hoffen. 

Macron ist der erste ausländische Staats- und Regierungschef, der China im Jahr 2018 besucht. Er wird bei seinem dreitägigen Aufenthalt neben Xi’an in Kürze auch noch die chinesische Hauptstadt Beijing besuchen, wo er sich mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping und Ministerpräsident Li Keqiang treffen wird.