Bemerkenswert ist, dass alle Parteimitglieder das Emblem der Partei auf der Brust tragen, egal ob im Ausstellungs- oder Bürobereich des Automobilmuseums. Dazu erklärte Liu Yueying: „Indem man das Emblem der Partei trägt, die Fahne der Partei auf den Arbeitstisch stellt und die Verpflichtungen der Parteimitglieder aushängt, können die Identität, die Position und die Verpflichtungen aller Parteimitglieder betont werden. Mitglieder der KPCh sollten einerseits immer Vorbilder sein, sich andererseits aber stets der Aufsicht durch die Öffentlichkeit unterstellen.“ 

„Wenn ein Unternehmen keine Organisationskultur hat, ist es wie eine Familie ohne Familienerziehung“, so Liu. Die wesentlichen Werte des Beijinger Automuseums seien „Befähigung, Innovation, Exzellenz, Kooperation und Verantwortung“. Das Museum sei offen für die Gesellschaft und versuche, den Besuchern das bestmögliche Museumserlebnis zu bieten. Um diese Ziele zu erreichen, hat die Parteihauptzelle des Beijinger Automuseums ein Modell für den Parteiaufbau eingeführt, bei dem das Projekt „Demonstrationsposten der Parteimitglieder“ als Leitmodell, das Projekt „Berufsausbildung im Museum“ als Marke und das Projekt „Lernende Parteiorganisationen“ als typisches Merkmal gelten und die Funktion der Parteiorganisationen als politisches Bollwerk an der Basis voll zur Entfaltung gebracht werden kann. 

„Jungen Parteimitgliedern mit langer Parteimitgliedschaft“ mehr Chancen geben 

Bei der Parteiorganisation des Automuseums werden wichtige Stellen wie Parteisekretär, -kommissar und andere wichtige Positionen nicht vom Verwaltungspersonal, sondern von den „jungen Parteimitgliedern mit langer Parteimitgliedschaft“ besetzt. Der Begriff „junge Parteimitglieder mit langer Parteimitgliedschaft“ bezieht sich auf die Leute, die zwar jung sind, sich aber schon früh der Partei angeschlossen haben. „Da viele junge Leute keine Führungskräfte in ihren Abteilungen sind, haben sie relativ wenige Gelegenheiten, ihre Arbeitsfähigkeiten zu verbessern. Wenn sie eine Führungsposition bei einer Parteiorganisation innehaben, erhalten sie mehr Chancen, durch die Arbeit beim Parteiaufbau, bei den Massenorganisationen sowie der Gewerkschaft mehr Erfahrung zu bekommen“, sagte Liu.  

Sun Xuebing, Jahrgang 1988, ist ein sogenanntes „junges Parteimitglied mit langer Parteimitgliedschaft“. Im Alter von 29 Jahren kann er bereits eine Parteimitgliedschaftsdauer von 11 Jahren vorweisen. Über den Grund bzw. die Motivation, warum er schon im Alter von 18 Jahren der KPCh beitrat, erklärte Sun, dass seine Familie damals in ärmlichen Verhältnissen gelebt und er sich daher entschieden habe, direkt eine Berufsausbildung zu absolvieren – anstatt etwa an die Uni zu gehen –, um die finanzielle Belastung seiner Familie zu reduzieren. An seinem festen Entschluss, sich verbessern zu wollen, habe er aber nie gezweifelt. „Damals gründete die Berufsfachschule eine  Parteizelle für Parteimitglieder unter Schülern. Es war eine besonders fortschrittliche Organisation, von der ich viel gelernt habe. Die Parteiorganisationen können ihren Mitgliedern wirklich helfen, ihre Fähigkeiten umfassend zu verbessern. Deshalb bemühte ich mich aktiv darum, in die Partei einzutreten.“ 

Sun Xuebing, Sekretär der allgemeinen Abteilung des Beijinger Automuseums. (Foto: Xu Bei/BR) 

Neben seiner Tätigkeit als Sekretär der Parteizelle arbeitet Sun Xuebing auch als Sekretär der allgemeinen Abteilung des Museums, für die er jeden Tag eine große Menge schriftlicher Arbeiten erledigen muss. Obwohl er die Arbeiten oft nach Hause mitnehmen muss, hat auch er eine Balance zwischen Arbeit und Leben gefunden. „Einerseits ist es notwendig, mehr Verständnis für die Familienmitglieder zu haben, andererseits muss man sich aber auch anstrengen, um die Familie und Karriere miteinander vereinbaren zu können. Wenn ich beispielweise einen wichtigen Bericht schreiben möchte, bleibe ich nach Feierabend zuerst bei meiner Familie und arbeite erst dann weiter, wenn sie schon eingeschlafen sind“, sagte Sun Xuebing lächelnd.