Verstrahlte Lebensmittel aus Japan gelangen trotz landesweiten Verbots dieser Produkte über grenzübergreifenden Internethandel nach China. Das Kontrollorgan des Marktes in Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong hat herausgefunden, dass ein Calbee-Müsliprodukt aus einem von Strahlung betroffenen Gebiet in Japan weiterhin auf zahlreichen chinesischen Internethandels-Plattformen, einschließlich JD.com, Taobao, Amazon China und Dangdang, in China verkauft wird, berichtete China National Radio. Allein in Shenzhen wurden in den vergangenen fünf Jahren rund eine Million Päckchen Calbee-Müsli auf Taobao verkauft, und es gibt mehrere tausend Taobao-Shops, die das Müsli landesweit verkaufen, wobei die Zahl der Verkäufe pro Monat bei über Zehntausend liegt, warnte die Behörde in Shenzhen.

Die jährliche Gala anlässlich des Verbrauchertags, produziert von China Central Television, deckte auf, dass Lebensmittel aus den besonders strahlenbelasteten Gebieten Japans in mehreren Shops verkauft worden sind, darunter einige große chinesische Internethandels-Plattformen sowie Filialen von Muji und Aeon. Einige Einzelhändel verbargen den Ursprung der Produkte, indem sie ungenaue Etiketten verwendeten.

2011 verhingen chinesische Behörden ein Verbot gegen Importe von Lebensmitteln, verzehrbare Agrarerzeugnisse und Futter aus zehn strahlenbelasteten Gebieten in Japan, nachdem sich die Atomkatastrophe in Fukushima infolge eines verheerenden Erdbebens ereignet hatte. Doch einige Händler bekamen Zugang zu strahlenbelasteten Lebensmitteln aus steuergeschützten Zonen, um die Zollabfertigung zu umgehen.

Im Februar gab das Außenministerium mehrere Sicherheitswarnungen wegen der Strahlung im Gebiet Fukushima heraus. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, dass die verantwortlichen Regierungen kontinuierlich auf das Atomleck in Fukushima und seine Auswirkungen auf das Meer, die Lebensmittelsicherheit und die Gesundheit der Menschen achten werden.