Chinas Staatsrat hat einen Plan beschlossen, der Wanderarbeitern den Zugang zur städtischen Infrastruktur erleichtet. Bis 2020 würden 100 Millionen Stadtbewohner, die bisher nur eine Niederlassungserlaubnis für ländliche Regionen besitzen, einen städtischen Hukou erhalten. Jährlich ist die Umwandlung von 13 Millionen Hukous geplant. Durch die Maßnahme soll das Gefälle zwischen Stadt- und Landbewohnern verringert werden.

Das Hukou-System unterteilt die Bevölkerung Chinas in städtische und ländliche Bewohner.Landbewohner, die sich in den Städten niederlassen wollen, unterliegen Beschränkungen. Das System war in den 50er-Jahren eingeführt worden, um die Landflucht zu bekämpfen.

Feste Quoten für die Umwandlung von Hukous vorgesehen 

Durch den Plan werden große Städte angewiesen, die Voraussetzungen für den Erwerb eines städtischen Hukou zu lockern. Darüberhinaus werden Quoten vorgeschrieben, die städtische Behörden bei der Umwandlung ländlicher in städtische Hukous einzuhalten haben. Vor allem Wanderarbeiter, Studenten und Armeeangehörige sollen von den Erleichterungen profitieren.Bis 2020 sollen 45 Prozent der Bevölkerung einen städtischen Hukou erhalten.

Stadtbewohner, die nach Erlass der Regelung einen städtischen Hukou erwerben, müssen künftig wie alteingesessene Einwohner behandelt werden und vollen Zugang zum Immobilienmarkt, dem Versicherungsystem und dem Bildungssektor erhalten. Städte, welche die staatliche festgestezte Quote übertreffen, sollen Sonderzuschüsse aus dem Staatshaushalt bekommen.

In China leben etwa 253 Millionen nicht ortsansässige Bürger in Städten, wie aus einer Studie von Guan Xingping, dem Dekan der Soziologischen Fakultät des Zhou Enlai Government and Administration College an der Nankai Universität hervorgeht. Die Studie war im November 2015 vom Paulson Institute veröffentlicht worden.