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Scheidender UN-Generalsekretär: Ban Ki-moon zieht Bilanz |
· 2016-07-15 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Besuch;die UN;Flüchtlingskrise | Druck |
Vom 6. bis 10. Juli besuchte UN-Generalsekretär Ban Ki-moon China. Es war sein 10. Besuch im Land seit seinem Amtsantritt am 1. Januar 2007. Ban ist bekannt für seine unerschütterliche Entschlossenheit, Nationen zusammenzubringen und hat stets einen praxisorientierten Ansatz auch für die heikelsten Angelegenheiten gewählt. In diesem Jahr geht seine Amtszeit zu Ende, nachdem er die UN 10 Jahre lang angeführt hat.
Im Rahmen seines fünftägigen Besuchs machte er auch einen Abstecher nach Beijing. Bei dieser Gelegenheit sprachen Li Yafang, Präsidentin der Beijing Review, und Beijing-Review-Reporterin Liu Yunyun mit dem UN-Generalsekretär über seine Erfolge und seine Visionen für die Welt. Es folgen redigierte Ausschnitte des Interviews.
Beijing Review: Wir haben Sie schon einmal vor neun Jahren interviewt, als sie erstmals den Posten des UN-Generalsekretärs übernahmen. Nun befinden Sie sich in Ihrem letzten Amtsjahr. Wie haben Sie sich an der Spitze der UN gefühlt? War es schwierig, jeden zufriedenzustellen?
Ban Ki-moon: Einer meiner Vorgänger, Trygve [Lie], sagte einmal, es sei der schwierigste Job auf Erden. In den letzten zehn Jahren hat sich die Situation dramatisch verändert. Es gab so viele Krisen, beispielsweise die internationale Finanzkrise. Außerdem verbreiten sich Terrorismus und Extremismus wie ein Krebsgeschwür.
Gleichzeitig haben internationale Regierungschefs großartige Führungsstärke und Engagement für eine bessere Welt, für die Zukunft und für die Menschen in aller Welt gezeigt. So wurde es möglich, dass sie auf der Pariser Klimakonferenz im vergangenen Dezember die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung mit 17 Zielen verabschiedeten.
Zu diesen beiden Visionen haben Staatspräsident Xi Jinping und seine Regierung großartige Beiträge geleistet. Sie haben eine Führungsposition und eine kämpferische Rolle übernommen. Ich denke, die Welt bewegt sich in die richtige Richtung. Trotzdem leben wir aber weiterhin in einer Welt der Gefahren und Herausforderungen.
Ich habe meine gesamte Zeit und Energie darauf verwendet, die mir von den Menschen übertragenen Aufgaben zu erfüllen. Leider werde ich vielleicht nicht alles zu Ende bringen können. Aber ich bin stolz darauf, dass gute Rahmenbedingungen für diese beiden noch umzusetzenden Visionen aufgebaut wurden.
Die Pariser Klimakonferenz war sehr fruchtbar. Welche Rolle spielt die UN für die Förderung des Bewusstseins vom Klimawandel? Es muss ein mühsamer Prozess gewesen sein, alle Länder zu vereinen und auf dieselbe Seite zu bringen.
Seit 2007, vom 1. Tag an, habe ich den Klimawandel ganz oben auf die globale Agenda gesetzt. Zu dieser Zeit machten die Verhandlungen überhaupt keine Fortschritte. Es war sehr schwierig. Die meisten Regierungschefs wussten nicht einmal, was Klimawandel ist.
Um die Idee leicht verständlich zu machen, habe ich fast alle Orte der Welt besucht, an denen ich selber die Auswirkungen des Klimawandels beobachten konnte. Ich war in der Antarktis, am Nordpol und am Amazonasbecken, der Lunge der Welt, wo eine hemmungslose Abholzung stattfand.
Ich habe der Welt Alarmsignale gesendet, dass der Klimawandel viel schneller als erwartet vonstatten geht. Langsam aber sicher haben politische Entscheidungsträger die Botschaft nun verstanden. Darum waren wir auch in der Lage, dieses Abkommen zum Klimawandel zu erzielen.
Ich habe großes Lob für das starke Engagement Chinas unter Führung von Staatspräsident Xi Jinping, der mit US-Präsident Barack Obama zusammengearbeitet hat. Ich denke, das politische Engagement beider Präsidenten hat zusammen mit der Tatsache, dass ich meine Stimme für die Wichtigkeit und die Dringlichkeit der Bekämpfung des Klimawandels erhoben habe, zu einer Wende geführt.
Nun müssen wir sicherstellen, dass die Vereinbarung so schnell wie möglich in Kraft tritt. Wir haben eine feste Zusage von Staatsdpräsident Xi und Präsident Obama. Wir werden dafür sorgen, dass das Abkommen Ende dieses Jahres in Kraft tritt. Staatspräsident Xi hat bereits erklärt, dass China das Abkommen vor dem G20-Gipfel in Hangzhou ratifizieren wird. Das sind großartige Neuigkeiten.
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