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Weinanbau auf dem Dach der Welt |
Von Palden Nyima · 2016-05-19 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Weinanbau;Lhasa;Tibet | Druck |
In Tsakhalo gibt es außerdem sehr alte Rebstöcke, die angeblich bereits von den Missionaren angepflanzt wurden.
Ehemann Huasheng vor dem Gewächshaus in Lhasa (Palden Nyima)
"Der Anbau von Weinreben und die Weinherstellung sind eine uralte Tradition für uns Katholiken, ich liebe es, seit ich klein bin", sagt Lusheng. „Früher bauten in unserem Dorf nur katholische Familien Wein an, jetzt aber tun dies auch andere Dorfbewohner und sie konnten damit ihr Einkommen erhöhen", ergänzt sie.
Alle Vorfahren des Paars seien Katholiken gewesen, ihre Familie habe an ihrer Religion und der Tradition der Rotweinherstellung festgehalten, als sie vor 30 Jahren nach Lhasa einwanderte, so Lusheng. An ihrem jetzigen Wohnort gibt es einen großen Rebstock im Garten, aus dem sie seit mehr als zehn Jahren Rotwein herstellen.
"Bei jedem tibetischen Neujahrsfest teilen wir den Rotwein mit Freunden, Verwandten und Nachbarn. Sie lieben seinen Geschmack", erzählt Lusheng.
Abgesehen davon verkauft das Paar einen Teil des Weins auch in die Region. Immer mehr Menschen in Tibet trinken Rotwein, da sich der Lebensstandard in jüngerer Vergangenheit erheblich verbessert hat.
"Ich mag Lushengs Rotwein, ich glaube er ist unbedenklich und am nächsten Morgen habe ich keine Kopfschmerzen, selbst wenn ich mal etwas mehr trinke", sagt Drolma (28) aus Lhasa, die einen gewissen Hang zu dem alkoholischen Getränk einräumt.
Statt ihren Lebensabend wie viele andere Tibeter mit religiösen Ritualen zu verbringen, hat das Paar beschlossen, seinen Ruhestand dem Weinanbau und der Weinherstellung zu widmen.
"Wir wollen, dass unser Leben einen Sinn hat, auch wenn uns klar ist, dass wir älter werden", sagt Lusheng.
In den letzten 20 Jahren haben Lusheng und ihr Ehemann auf 20 mu (rund 1,33 Hektar) Pachtland Wein angebaut. In einigen Jahren rechnen sie damit, die ersten Früchte ihrer Arbeit ernten zu können. Jeden Tag begibt sich das Paar dafür auf seinen Hof mehrere Kilometer außerhalb von Lhasa.
Lusheng ist Katholikin. Das Marienbildnis hat einen Ehrenplatz in ihrem Haus (Palden Nyima)
"Wir haben einen festen Mitarbeiter, der sich regelmäßig um das Land kümmert, für den Anbau stellen wir befristet tibetische Bauern ein", erklärt Huasheng.
Nicht nur, dass Lusheng und Huasheng all ihre Energie in die Rebenzucht stecken, auch ihr Sohn hat seinen Job am Flughafen von Xigaze gekündigt, um seinen Eltern zu helfen.
"Wer keine Eltern hat, besitzt gar nichts. Einen Job zu verlieren, bedeutet dagegen einfach eine neue Arbeit in der Zukunft", sagt der Sohn Li Yongsheng. Er glaube fest daran, seine Eltern zu unterstützen, um ihre Träume zu erfüllen.
Auch wenn er einen sicheren Job im öffentlichen Bereich aufgegeben habe, sei er sehr zuversichtlich, dass ihm eine strahlende Zukunft bevorstehe, so der 25-jährige.
Sie wolle die Tradition der Weinherstellung weitergeben, so Lusheng. Mit ihrem Ehemann teilt sie die positive Einstellung des Sohns über die aussichtsreichen Perspektiven ihres Unterfangens.
"Mit unserer Erfahrung und unseren Fähigkeiten sind wir sehr zuversichtlich, dass wir in drei Jahren einen guten und gesunden Rotwein herstellen können", sagt Huasheng.
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