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60 Prozent der berufstätigen Frauen wollen kein zweites Kind |
· 2016-05-10 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Kind;Karrierefrauen;Muttertag;Familienplanungspolitik | Druck |
Fast 60 Prozent der berufstätigen Mütter wollen laut einem Bericht über Chinas Karrierefrauen kein zweites Kind.
Diese Meldung kam pünktlich zum ersten Muttertag nach der Lockerung der vier Jahrzehnte alten Familienplanungspolitik, die seit Januar allen Paaren erlaubt, ein zweites Kind zu bekommen.
Der vor dem Muttertag herausgegebene Bericht der chinesischen Online-Stellenbörse Zhaopin.com ergab außerdem, dass sich von den 29,3 Prozent kinderloser Frauen 20,48 Prozent keinen Nachwuchs wünschen.
Zhaopin befragte 14.290 berufstätige Frauen über ihre Arbeits- und Lebensentscheidungen.
Nach dem Grund für den fehlenden Kinderwunsch befragt, nannten mehr als 56 Prozent der Umfrageteilnehmer die hohen Kosten. An zweiter Stelle standen Zeit- und Energieaufwand sowie die Aufmerksamkeit, die ein Kind erfordert. Weiterhin wurden berufliche Nachteile, eine schmerzhafte Geburt und wenig Vertrauen in die eigene Ehe als Argumente gegen Kinder genannt.
Mehr als 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie nicht in Erwägung ziehen würden, ihre Arbeit aufzugeben, um Mutter zu werden. Nur 18,53 Prozent erklärten, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.
Die meisten Frauen halten es nach Angaben von Wang Yixin, Senior Consultant bei Zhaopin, für unmöglich, allein vom Gehalt ihres Ehemannes zu leben.
“Weitere Gründe betreffen ihre eigenen Ambitionen. Sie fürchten, von einer dynamischen Gesellschaft ausgeschlossen zu werden und keine Karriereaussichten mehr zu haben, wenn sie aufhören zu arbeiten“, erklärte Wang.
Peng Xi (29), Marketingmitarbeiterin in einem pharmazeutischen Unternehmen, ist seit zwei Jahren verheiratet, hat sich aber immer noch nicht entschieden, ob sie ein Kind haben will.
“Meine Mutter drängt mich dazu, ein Kind zu bekommen, bevor ich 30 bin. Doch in Beijing ein Kind großzuziehen, ist eine enorme finanzielle Belastung”, erklärte sie.
Peng fürchtet auch, dass sie dann auf Aufstiegschancen verzichten müsste, eine Sorge, die viele Frauen auf der ganzen Welt teilen.
„Berücksichtigt man die wirtschaftliche Situation, so ist es nicht realistisch, von Unternehmen, vor allem schnell wachsenden Start-ups, absolute Gleichberechtigung bei der Auswahl der Angestellten zu verlangen“, erklärte Feng Lijuan, leitender Personalexperte bei der chinesischen Jobbörse 51job.com.
“Chinas Frauen tragen mehr familiäre Verantwortung. Es geht nicht nur um den Mutterschaftsurlaub. Eine weibliche Angestellte geht vielleicht erst drei bis fünf Jahre nach der Geburt ihres ersten Kindes wieder arbeiten.“
“Wenn eine Arbeit häufige Geschäftsreisen, Überstunden und mehr Aufmerksamkeit als die Familie erfordert, wäre ein kompetenter Mann der passendere Kandidat”, fügte Feng hinzu. „Es geht nicht um die Auswahl des Geschlechts, ich würde sagen, das ist eine Marktentscheidung.“
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