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Zwei-Kind-Politik stößt auf Widerstand – bei den Erstgeborenen

  ·   2016-01-29  ·  Quelle:Radio China International
Stichwörter: Ein-Kind-Politik;Widerstand;Suchmaschine
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China hat zum 1. Januar 2016 seine über drei Jahrzehnte andauernde Ein-Kind-Politik aufgegeben. Das heißt, jedes chinesisches Ehepaar darf nun ein zweites Kind haben, ohne jegliche Vorbedingungen. Viele Eltern sind jedoch unsicher, ob sie von dieser neuen Freiheit auch Gebrauch machen sollen. Zum einen wissen viele nicht, ob sie die finanziellen Anforderungen eines weiteren Kindes erfüllen können und zum andere fürchten viele den Widerstand des Erstgeborenen.

Wenn man in der chinesischen Suchmaschine „Baidu" die Stichwörter „Er Tai" also „zweites Kind" eingibt und auf die Videosuchergebnisse klickt, dann erscheint ein Clip mit dem heftigen Titel: „Wagst du ein zweites Kind zu gebären, dann wage ich zu sterben." Darin droht ein sechsjähriger Junge aus der nordostchinesischen Provinz Liaoning seinen Eltern mit Suizid.

„Mama, du hast jetzt mein Wort. Wenn du ein zweites Kind zur Welt bringst, dann werde ich mich heimlich anziehen, etwas Geld mitnehmen und von Zuhause weglaufen. Ich fahre mit dem Taxi an einen abgelegenen Ort und bleibe dort, bis ich verhungere. (Warum ?) Ich…Ich will kein Geschwister. Sie werden eure Liebe von mir wegnehmen. Papa und Mama lieben mich dann nicht mehr."

Am Ende des Videos sagt der Junge mit tränenerstickter Stimme dann den Satz, der dem Video seinen Titel verleiht: „Wagst du das zweite Kind zu gebären, wage ich zu sterben." Der Kinderwunsch seiner Eltern bereitet ihm große Angst und löst offensichtlich auch Egoismus und Hass in ihm aus.

Mit starkem Widerstand des ersten Kindes sehen sich viele Eltern konfrontiert, wenn sie die Familie vergrößern möchten. Medienberichten zufolge hat eine Gruppe Viertklässler an einer Grundschule in der ostchinesischen Stadt Qingdao eine sogenannte „Anti-Geschwister-Allianz" gegründet. Ihre Lehrerin hatte herausgefunden, dass sie heimlich treffen und zusammen diskutieren, wie sie ihre Eltern dazu überreden, auf das zweite Kind zu verzichten.

Die beiden Geschichten wurden im Internet und auf WeChat, Chinas beliebtesten Messenger-App, heftig debattiert. Viele meinen, dass die chinesischen Kinder verwöhnt und sehr selbstsüchtig seien. Andere sagen, es sei ausschließlich eine Frage der Erziehung. In Bezug auf einen erneuten Kinderwunsch sollten Eltern oder Großeltern keine Scherze machen. Stattdessen sollten sie ihr erstes Kind aufklären, dass ein neuer Geschwisterteil nicht nur ein Spaß ist, sondern auch lebenslange Gesellschaft bedeutet.

Der 40-jährige Herr Zhao ist vor kurzer Zeit zum zweiten Mal Papa geworden. Die Reaktion seines 12-jährigen Sohnes hat der ganzen Familie jedoch große Sorgen bereitet.

„Zwischen ihm und uns entstand plötzlich eine dicke Mauer. Wir haben uns entfremdet. Er will nicht mit uns kommunizieren und sagt nur, er wünsche sich keine Geschwister. Wir haben damals nicht nach seiner Meinung gefragt. Das ärgert ihn bis heute."

Laut einer Umfrage unter Kindern, die einen jüngeren Bruder oder eine jüngere Schwester zu Hause haben, sind 90 Prozent von ihnen unzufrieden mit der geteilten Liebe in der Familie. Su Jichao ist Vorsitzende des Erziehungsbüros einer Grundschule in Shijiazhuang, Hauptstadt der nordchinesischen Provinz Hebei. Bei vielen Schülerinnen und Schülern, die Geschwister bekommen haben, habe sie eine Veränderung im Verhalten bemerkt – zum Negativen hin. Die einen zerbrechen böswillig die Bleistifte der Mitschüler, andere fangen auffällig oft Streit an. Die Eltern müssten sich bewusst machen, warum ihre Kinder so reagieren, fordert die Pädagogin.

„Tief im Herzen wollen Sie keinen Konflikt erzeugen. Sie wünschen sich nur, dass etwas passiert, durch das sie die Aufmerksamkeit der Eltern zurückgewinnen können."

Die chinesische Gesellschaft befindet sich derzeit in einem zügigen Alterungsprozess. Die Geburtenrate liegt derzeit bei 1,4 Kindern je Frau, was nur knapp über der international anerkannten „Geburtenrate auf niedrigstem Niveau" von 1,3 liegt. Fällt die Geburtenziffer unter diesen Wert, dann kommt es zu einem besonders starken Bevölkerungsrückgang. Eine anhaltende und stabile Steigerung der Geburtenzahlen ist daher das Ziel der chinesischen Regierung. Es ist davon auszugehen, dass immer mehr Familien ein zweites Kind bekommen werden. Die chinesischen Jungen und Mädchen werden sich allmählich bewusst, dass Sie nicht mehr der einzige Prinz oder die einzige Prinzessin der Familie sein werden. Das Zeitalter der Ein-Kind-Familien geht zu Ende. (Quelle: Radio China International)

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