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Pandas beim Sex wählerisch |
· 2015-12-18 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Panda;Sex | Druck |
Die Pandazüchter müssen über die Bücher. Eine neue Studie zeigt: Die als sexfaul geltenden Tiere interessieren sich durchaus fürs andere Geschlecht. Allerdings wollen sie wie der Mensch ihren Liebespartner selber wählen.
Wissenschaftler haben schon vieles versucht, um die sexfaulen Großen Pandas in Zoos in Stimmung zu bringen. Doch ob Viagra oder Pornofilme – in den meisten Fällen zeigten die vom Aussterben bedrohten Bären wenig Lust am anderen Geschlecht. Wenn alle Versuche scheiterten, halfen die Forscher mit künstlicher Besamung nach, um die Art zu erhalten.
Wie eine am 15. Dezember veröffentlichte Studie nahe legt, bräuchten die Pandas eigentlich gar keine Hilfsmittel, um in sexuelle Erregung zu geraten. Offenbar liegt das Geheimnis für ihr erfülltes Liebesleben wie beim Menschen in der freien Partnerwahl. „Große Pandas, die mit ihren bevorzugten Partnern gepaart werden, weisen eine deutlich höhere Kopulations- und Geburtsrate auf“, lautet das Fazit der Studie, die in dieser Woche im britischen Journal Nature Communications erschien.
In Zoos und anderen Zuchteinrichtungen werden die Bärenpaare in der Regel vom Menschen künstlich zusammengestellt. Bei der Auswahl der Paare zählen einzig und allein die Gene. Es geht darum, Inzucht zu vermeiden und den Genpool zu erweitern. Auf die persönliche Vorliebe der Tiere wird dabei keine Rücksicht genommen. In den meisten Fällen endet dieser Prozess in der bereits erwähnten Lustlosigkeit und im Frust der Zuchtexperten.
Doch was passiert, wenn die als sexfaul geltenden Bären ihren Partner beziehungsweise ihre Partnerin selbst wählen können? Hat die freie Partnerwahl Einfluss auf das Sexualverhalten und die Geburtsrate der Tiere? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, führte ein chinesisch-amerikanisches Forschungsteam im Zucht- und Forschungszentrum für den Großen Panda in der Provinz Sichuan einen Versuch durch. Männchen und Weibchen wurden so untergebracht, dass ihre Gehege jeweils an die Gehege von Tieren des anderen Geschlechts grenzten. Gitterstäbe ermöglichten den Bären beschränkten Körperkontakt mit ihren Nachbarn.
Anhand der gezeigten Verhaltensformen versuchten die Wissenschaftler die „Partnerpräferenzen“ der Tiere zu bestimmen. Verspieltheit, soziale Interaktion oder sexuelle Erregung wurden positiv bewertet. Interesselosigkeit oder gar Anzeichen von Aggression wurden als gegenseitige Ablehnung gedeutet. In einem zweiten Schritt wurden die Pandas sowohl mit ihren bevorzugten als auch mit ihren nicht bevorzugten Artgenossen zusammengeführt.
Das Resultat fiel wenig überraschend aus: Die höchste sexuelle Aktivität wiesen diejenigen Paare auf, die bereits vor der Zusammenlegung aneinander Interesse gezeigt hatten. „Die Inkompatibilität von Partnern kann ein Zuchtprogramm behindern, indem sie die Fortpflanzungsrate reduziert“, schlussfolgern die Forscher in ihrer Studie. „Es ist daher überraschend, dass die Partnerpräferenzen bei Zuchtprogrammen bislang keine bedeutendere Rolle gespielt haben.“
Der WWF schätzt, dass in China noch rund 1600 Pandas in freier Wildbahn leben. (Quelle: german.china.org.cn)
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