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„Stets offen für die Welt“ – Chinas Wirtschaft aus Sicht deutscher Unternehmer

  ·   2024-09-25  ·  Quelle:german.chinatoday.com.cn
Stichwörter: Öffnung;Entwicklungschancen
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In den letzten Jahren hat China seine hochgradige Öffnung stetig erweitert und seine Entwicklungschancen mit der Welt geteilt. Von der Förderung von Innovation und Existenzgründung in China über die gemeinsame Einrichtung von Kooperationsplattformen bis hin zur Einführung einer wirksameren Förderpolitik für Talente und die Schaffung eines offenen und integrativen internationalen Geschäftsumfelds – Chinas Tür der Öffnung öffnet sich immer weiter, was ausländischen Firmen und Fachkräften noch mehr Investitionschancen bietet und es leichter macht, in China den eigenen Geschäften nachzugehen. 

Georg Ackermann: „China ist stets offen für die Welt“ 

Hans Georg Ackermann lebt und arbeitet seit Jahrzehnten in China. Er sagt: „In der Vergangenheit habe ich bei der Anmeldung meines ständigen Wohnsitzes immer noch Deutschland angegeben. Jetzt bin ich ganz offiziell in Changsha registriert. Hier sind meine Freunde, meine Karriere, mein Lebensmittelpunkt, meine Arbeit“, sagt der 76-Jährige. In seinem Büro bei seiner internationalen Technologie-Geschäftsplattform in der Hightech-Industrieentwicklungszone in Changsha in der Provinz Hunan zeigt er dem Reporter stolz seine unbefristete Aufenthaltserlaubnis – eine Art chinesische „Green Card“. 

Ackermann erinnert sich noch gut an seinen ersten China-Besuch. Das war im Jahr 1985. Er hat die kontinuierliche Öffnung Chinas also hautnah miterlebt. Auch für seine persönliche Laufbahn war der Wandel des Landes äußerst wichtig. 2005 zog sich Ackermann von einer leitenden Position in einem multinationalen Unternehmen zurück und bereitete sich eigentlich schon auf die Rückkehr nach Deutschland vor. Ein chinesischer Freund riet ihm damals: „Zurück in die Heimat zu gehen, ist sicher immer eine Option. Aber Sie haben doch fast zwanzig Jahre Berufserfahrung in China. Warum bleiben Sie nicht einfach und engagieren sich für den Wirtschafts- und Handelsaustausch zwischen China und Deutschland?“ Die Offerte des chinesischen Bekannten beeindruckte Ackermann. Er beschloss, in Changsha zu bleiben, und wurde später von der Stadtregierung als Berater für ausländische Unternehmen eingestellt. 

Angesichts der kontinuierlichen Weiterentwicklung der chinesischen Fertigungsindustrie, der Optimierung des Geschäftsumfelds und der zunehmenden Investitionsmöglichkeiten kam Ackermann auf die Idee, eine internationale Geschäftsplattform einzurichten, in der Hoffnung, einen Kanal für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen chinesischen und ausländischen Unternehmen und Spitzenkräften bereitzustellen.  

Im Jahr 2015 rief er seine eigene internationale Technologie-Geschäftsplattform in der Hightech-Industrieentwicklungszone in Changsha ins Leben. „In Bereichen wie Industrie 4.0 und intelligente Fertigung gibt es viele Schnittmengen und Kooperationsmöglichkeiten zwischen deutschen und chinesischen Firmen.“ Ackermann ist in erster Linie von der sprunghaften Entwicklung Chinas in den Bereichen Baumaschinen und Schienenverkehr tief beeindruckt. Er baut aktiv Brücken im Feld fortschrittliche Fertigung zwischen beiden Ländern. 

„Vor mehr als einem Jahrzehnt gab es in Changsha nur wenige Unternehmen mit ausländischem Kapital. Heute ist das Umfeld für ausländische Staatsbürger, die hier leben, arbeiten und sogar Unternehmen gründen, längst ein anderes.“ Derzeit hat Changsha eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung ausländischer Investitionen, zur Verbesserung des Geschäftsumfelds und zum Aufbau einer Dienstleistungsplattform für den Außenhandel eingeführt. „China ist stets offen für die Welt“, sagt Ackermann mit tiefer Überzeugung. 

   

In der heißen Mittsommernacht des 18. Juli 2023 leuchtet die Binjiang-Allee in Shanghai im herrlichen Abendrot. Die Flusspromenade ist ein beliebtes Freizeitziel für Einheimische wie Touristen.  

Michael Kruppe: „Chinas Markt hat großes Wachstumspotenzial“ 

Michael Kruppe stammt ursprünglich aus Hamburg. Doch auch in Shanghai fühlt sich der Hanseat sehr heimisch. Mit ihren Häfen und Flüssen erinnert ihn die Metropole an seine Heimatstadt im fernen Deutschland. „Dank der Häfen haben Hamburg und Shanghai eines gemein – beide Städte sind stark im internationalen Handel“, sagt er. 

Kruppe kam 1989 zum ersten Mal nach Shanghai. In seiner Erinnerung war Pudong zu dieser Zeit „bei weitem nicht so wohlhabend wie heute“. 1990 wurde Pudong dank einer wichtigen nationalen Strategie zur Erschließung der Pudong New Area an die Spitze der Reform und Öffnung gerückt. Beflügelt durch die nationale Strategie wuchsen in Pudong immer mehr Wolkenkratzer in den Himmel. Der Oriental Pearl Tower, der Shanghai Tower, das Finanzviertel Lujiazui und die Shanghaier Freihandelszone – Michael Kruppe war über die Jahre selbst Zeuge der Entwicklung und Öffnung Pudongs.  

2014 trat Kruppe seine neue Position als Geschäftsführer des Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) an. Für ihn kein völliges Neuland. Bereits zwölf Jahre zuvor war er als Aussteller im SNIEC vertreten gewesen. Damals gab es dort allerdings nur vier Messehallen, wie er erzählt, und auch die Umgebung sei öde und leer gewesen. „Damals war das Ausstellungszentrum weit weg vom Stadtzentrum. Heutzutage dauert die Fahrt mit der Magnetschwebebahn vom Flughafen Pudong nach SNIEC nur acht Minuten. Auch mit dem Taxi ist man in 20 Minuten hier.“  

„China hat Europa und die USA hinsichtlich der Einnahmen aus dem Konferenz- und Messegeschäft und der Zahl der Ausstellungen bereits überholt“, sagt Kruppe. Shanghai habe sich in raschem Tempo zur Konferenz- und Messehauptstadt der Welt aufgeschwungen. Die Stadt warte heute mit mehr als einer Million Quadratmetern Ausstellungsfläche in professionellen Messehallen auf und stehe damit an erster Stelle unter den großen Konferenz- und Messestädten der Welt.  

In seinen mehr als 30 Jahren in China hat Kruppe die robuste Entwicklung des chinesischen Marktes live miterlebt. Seiner Ansicht nach sind die Chinesen bei der Herstellung von Produkten und der Bereitstellung von Dienstleistungen äußerst flexibel. „Die Menschen in China treten nicht auf der Stelle und geben sich auch nicht mit bereits Erreichtem zufrieden, anders als viele Menschen in Europa oder den USA“, so sein Eindruck. In China blicke man immer einen Schritt voraus und mache sich Gedanken, was in den nächsten vier, fünf Jahren passiere. „Angesichts einer solchen Arbeitsmoral, großer Kreativität bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, gepaart mit staatlicher Unterstützung, bin ich zuversichtlich, dass immer mehr ausländische Unternehmen das Wachstumspotenzial des chinesischen Marktes erkennen und nach China kommen, um zu investieren.“ 

Peter Helis: „Ein grünes und lebendiges China in der Greater Bay Area“ 

Peter Helis, ein Deutscher, der sich seit den 1990er Jahren für China interessiert, entschied sich 1999 für ein Studium in Beijing. 2003 zog er nach Hongkong, 2013 zog es ihn schließlich nach Guangzhou, wo er sich seitdem niedergelassen hat. Derzeit ist Helis als Direktor für globale Investitionen in der Huangpu-Entwicklungszone in Guangzhou tätig. Er legt es ausländischen Investoren ans Herz, in der südchinesischen Megastadt zu investieren. „Huangpu konzentriert sich auf die Entwicklung der Branchen Biomedizin, erneuerbare Energien und neue Materialien. Unsere Entwicklungszone verfügt über ein äußerst innovatives Umfeld und zahlreiche Möglichkeiten“, sagt er. 

„Wenn man sich die westlichen Medien anschaut, möchte man meinen, dass es mit China jetzt bergab geht. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall.“ Seit mehr als 20 Jahren lebt Peter Helis nun schon im Großbuchtgebiet Guangdong-Hongkong-Macao und hat nicht nur den rasanten wirtschaftlichen Aufschwung Chinas miterlebt, sondern auch die kontinuierliche Verbesserung der Ökosysteme. 

Als begeisterter Vogelbeobachter besucht der Deutsche häufig verschiedene Parks und Feuchtgebiete. Für den Zustand der Umwelt hat er daher ein feines Gespür. „Die Wasserqualität im Perlflussdelta wird immer besser. Man sieht hier immer mehr Vogelarten. In wolkenlosen Nächten hat man einen wunderbaren Blick auf den Sternenhimmel“, schwärmt er.  

Der deutsche Unternehmer beschreibt das Großbuchtgebiet Guangdong-Hongkong-Macao als „sehr lebendigen und verheißungsvollen Ort“. Was die Zukunft betrifft, so hofft Helis, bis zu seiner Pensionierung hier arbeiten zu können. „Denn meine Arbeit ist hier, mein Leben ist hier und auch meine große Liebe habe ich hier gefunden.“  

Die Originalversion dieses Artikels erschien zuvor in der People's Daily, der Xinmin Evening News und bei Xinhuanet. 

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