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Hochwertige Entwicklung als Motor der grünen Transformation

Von Oliver Eschke  ·   2024-07-23  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Weltwirtschaft
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In der letzten Woche fand in Beijing das mit Spannung erwartete Dritte Plenum des 20. Zentralkomitees der KP Chinas statt. Eine der wichtigen Aufgaben war auch dabei die Entwicklung von „Produktivkräften neuer Qualität“ entsprechend den örtlichen Gegebenheiten. Übergeordnetes Ziel sei es, eine qualitative hochwertige Entwicklung sowie die Chinesische Modernisierung zu realisieren.

„Produktivkräfte neuer Qualität“ ist ein von Chinas Staatspräsident Xi Jinping seit letztem Jahr geprägter Begriff, der sich auf die Transformation und Modernisierung der Produktionsmittel und -methoden bezieht, die China aktuell vorantreibt. Grob gesagt ist damit ein auf Innovationen und neuen Technologien basierendes Wirtschaftsmodell gemeint, mit dem China die Digitalisierung, grüne Transformation und hochwertige Entwicklung vorantreiben möchte. Kernmerkmal ist die erhebliche Steigerung der totalen Faktorproduktivität. Diese Initiative zielt darauf ab, die Effizienz und Innovationskraft der chinesischen Wirtschaft zu steigern, um den wachsenden Anforderungen einer globalisierten und technologiegetriebenen Welt gerecht zu werden. Der Begriff umfasst eine breite Palette an Maßnahmen – einschließlich der Förderung fortschrittlicher Technologien wie künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Automatisierung – und steht daher auch unmittelbar in Bezug zu den „neuen drei“ Industrien: Elektrofahrzeuge, Lithium-Ionen-Batterien und Solarzellen.

Woher kommt Chinas Ansatz? 

Kurz gesagt geht es darum, die industrielle Basis zu modernisieren, die Digitalisierung voranzutreiben und die nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Dies schließt auch die Verbesserung der Infrastruktur, Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) sowie die Ausbildung einer hochqualifizierten Arbeitskraft ein. Chinas Führung hat erkannt, dass nun mehr Fokus auf die Steigerung der Qualität gelegt werden sollte.

Um das Ziel einer qualitativ hochwertigen Entwicklung zu erreichen, gilt es immer noch, viele hemmende Faktoren bzw. Schwächen zu beseitigen. Beispielsweise gibt es in der globalen Textilindustrie laut dem chinesischen Textilindustrieverband etwa 530 ISO-Normen, von denen nur 37 von China angeführt werden. Folglich hat China bei der Formulierung internationaler Regeln in diesem Sektor nur bei 7 Prozent ein Mitsprachrecht.

  

Dieses undatierte Dateifoto zeigt eine digitale Fabrik für Personenkraftwagen der Shanghai Automotive Industry Corporation. (Xinhua)  

Die Gründe für diese Strategie liegen in der Notwendigkeit, Chinas Wirtschaft auf eine höhere Wertschöpfungsstufe zu heben und die Abhängigkeit von traditionellen, energieintensiven Industrien zu reduzieren. Damit steht das Vorgehen direkt im Zusammenhang mit den doppelten CO2-Zielen, die sich China für 2030 bzw. 2060 gesetzt hat.

Die Ziele sind klar: eine stärkere Innovationskraft, höhere Produktivität und eine nachhaltigere Wirtschaftsweise, die nicht nur den Umweltanforderungen gerecht wird, sondern auch die Lebensqualität der Bevölkerung erhöht. China geht dabei methodisch und strategisch vor. Durch die Umsetzung des Fünfjahresplans und die Einbindung verschiedenster Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik wird ein kohärentes und umfassendes Maßnahmenpaket geschnürt. Es wird in moderne Infrastruktur investiert, die digitale Transformation vorangetrieben und gleichzeitig gezielt Schlüsselindustrien gefördert.

Beitrag zur internationalen Wirtschaft 

Zudem spielt die internationale Zusammenarbeit eine wichtige Rolle, um den Technologietransfer zu erleichtern und globale Standards zu setzen. Die Vorteile dieser Entwicklung sind deshalb auch nicht auf China allein beschränkt, sondern können im Sinne der „Schicksalsgemeinschaft der Menschheit“ zum Gemeinwohl aller Menschen beitragen.

Denn eine modernere und effizientere chinesische Wirtschaft bedeutet stabilere globale Lieferketten, höhere Innovationsdynamik und insgesamt eine nachhaltigere Weltwirtschaft. Chinas Fortschritte in Bereichen wie erneuerbare Energien und digitale Technologien haben das Potenzial, weltweit Maßstäbe zu setzen und Lösungen für globale Herausforderungen zu bieten. Somit ist Chinas neuer Ansatz auch eine große Hilfe für die Europäische Union, die jüngst das ambitionierte Ziel ausgegeben hat, schon 2050 klimaneutral zu werden, und für Deutschland, wo bis 2030 ein 65-prozentiger Rückgang der CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 anvisiert wird. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (GRÜNE) hat bei seinem Besuch in China Mitte Juni im Gespräch mit Handelsminister Wang Wentao klargemacht: „Deutschland hat enorm vom Handel mit China profitiert.“ Dies wird umso mehr der Fall sein, wenn China seine Wirtschaft zunehmend modernisiert und hochwertigere Technologiegüter anbieten kann. Bei den siebten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen im letzten Sommer hatten beide Länder eine noch engere Zusammenarbeit im Kampf gegen den Klimawandel vereinbart. Wenn China mithilfe des Ansatzes der Produktivkräfte neuer Qualität also beispielsweise im Solarbereich qualitativ noch bessere Produkte nach Deutschland exportieren kann, ist dies ein offensichtlicher Vorteil für alle Beteiligten. Gleiches gilt etwa für die E-Mobilität.

Zusammengefasst stellen die „Produktivkräfte neuer Qualität“ eine visionäre und zukunftsorientierte Strategie dar, die Chinas wirtschaftliche Entwicklung auf ein neues Niveau hebt. Die Förderung dieser Kräfte wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität in China steigern, sondern auch positive Impulse für die gesamte Weltwirtschaft setzen. Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer nachhaltigen, innovativen und vernetzten globalen Zukunft.

Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider. 

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