Startseite >> Wirtschaft |
Herausforderung oder Chance? – Was bedeuten die Produktivkräfte neuer Qualität für ausländische Unternehmen |
Liu Yixuan · 2024-04-15 · Quelle:german.chinatoday.com.cn |
Stichwörter: Produktivkräfte neuer Qualität | Druck |
Die qualitätsvolle Entwicklung der chinesischen Wirtschaft wird von Produktivkräften neuer Qualität beflügelt. Sie verleihen Chinas Wirtschaft auf ihrem Weg zu neuen Höhen und weiterer gesunder Entwicklung neue Wettbewerbsfähigkeit und langfristige Dynamik. Vor dem Hintergrund von Globalisierung und technologischer Revolution haben die Produktivkräfte neuer Qualität das Potenzial, Chinas Wirtschaft neues Leben einzuhauchen.
Andy Mok, Senior Fellow des Thinktanks CCG und Gastprofessor an der Fremdsprachenuniversität Beijing, sagt, wenn man verstehen wolle, warum China seinen Wachstumsschwerpunkt nun auf die Produktivkräfte neuer Qualität lege, helfe ein Blick auf die Zeit der Reform und Öffnung. „China hat damals ein Wirtschaftswunder erlebt, das in der Geschichte der Menschheit seinesgleichen sucht. Dank der konsequenten Öffnung, die zahlreiche ausländische Investitionen anzog, der Ausweitung der Exporte sowie des Aufbaus neuer Infrastruktur wuchs die chinesische Wirtschaft in den 20 Jahren ab 1978 mit beispiellosem Tempo. Nun steht China vor der Frage, wie man verschiedene Technologien geschickt kombinieren kann, um diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen.“ Der erfahrene Professor gibt zu bedenken, dass Technologie eine Kernrolle bei der Entfaltung neuartiger Produktivkräfte spiele. „China ist gerade in einem technologischen Umbruch begriffen, der auch die chinesischen Kapitalmärkte und Investitionen beeinflusst“, so seine Analyse.
Andy Mok, Senior Fellow des Thinktanks CCG und Gastprofessor an der Fremdsprachenuniversität Beijing
Andy Mok hat langjährige Erfahrungen im Bereich Technologie-Investitionen. Und er beobachtet derzeit einen wichtigen Wandel: „In der Vergangenheit sind viele chinesische Unternehmen hauptsächlich von Technologien angetrieben worden, die den Verbrauchermarkt bedient haben, insbesondere den Online-Markt“, sagt er. Heutzutage gewönnen dagegen „Hardcore-Technologien“ wie Halbleiter zunehmend die Oberhand. Eine ähnliche Entwicklung vollziehe sich auch im Bereich der intelligenten Fertigung: Digitale Technologien für den Verbrauchermarkt verlören ihre frühere Priorität, stattdessen konzentriere man sich heute vermehrt auf neue Materialien und neue fortschrittliche Fertigungstechnologien, die von der Öffentlichkeit wahrgenommen würden und für diese greifbar seien. „Dabei stehen etwa 5G-Quantenberechnung und die synthetische Biologie im Fokus“, sagt der Experte.
Für ausländische Investoren und Unternehmen bedeute der technologische Wandel, der mit der Entwicklung von Produktivkräften neuer Qualität einhergehe, sowohl Chancen als auch Herausforderungen, so Moks Einschätzung. Einerseits bleibe China nach wie vor ein riesiger Markt. In den letzten Jahren zeige das Reich der Mitte sogar noch größere Zugkraft. Schließlich würden die Chinesen immer wohlhabender und chinesische Unternehmen bewegten sich in der Wertschöpfungskette immer weiter nach oben. In diesem Prozess suchten chinesische Firmen nach neuen Produkten und Dienstleistungen, um ihr bestehendes Geschäft auszubauen, sagt Mok. Und alle Seiten seien bereit, für diese Produkte und Dienstleistungen auch zu bezahlen. „Dies bringt viele Chancen für ausländische Investoren und Unternehmen.“
Andererseits seien die heimischen Firmen mittlerweile deutlich wettbewerbsfähiger geworden. In der Vergangenheit sei es für ausländische Unternehmen ein Leichtes gewesen, vom großen chinesischen Markt zu profitieren. „Heute sieht die Situation völlig anders aus“, betont der Fachmann. Heute konkurrierten chinesische Unternehmen mit ausländischen Unternehmen in allen erdenklichen Technologiebereichen, vom Smartphone über Netzwerkausrüstungen und Baumaschinen bis hin zum Flugzeugbau. „Das macht das gegenwärtige Marktumfeld in China viel herausfordernder“, räumt Mok ein.
Deshalb sei es für multinationale Betriebe wichtig, ihre globale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, rät Mok. „Um Partnerschaften mit lokalen Anbietern einzugehen und auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen, müssen ausländische Firmen mit den neuesten technologischen Errungenschaften, innovativen Produkten und Geschäftsmodellen Schritt halten. Viele ausländische Unternehmen erkennen, dass sie in China nicht nur für den chinesischen Markt entwickeln, sondern auch ihre globale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen“, so Mok.
„Neue Technologien spielen insgesamt eine zentrale Rolle bei der Förderung der globalen wirtschaftlichen Prosperität“, sagt Mok. Egal ob Biotechnologie, neue Energien oder künstliche Intelligenz – jeder technologische Durchbruch treibe den Wandel und die Aufwertung der globalen Wirtschaft voran. „Und das eröffnet multinationalen Unternehmen letztlich neue Entwicklungsspielräume“, so der Experte.
LINKS: |
|
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China