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Chinas Wachstum kommt der Welt zugute |
Von Oliver Eschke · 2023-07-26 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Erholung;China | Druck |
Die Produktionslinie in der Montagewerkstatt der GAC Aion. (Foto vom 3. Juli 2023, Xinhua)
Chinas Wirtschaft hat sich im Wesentlichen von der Jahrhundert-Herausforderung der Pandemie erholt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs in der ersten Hälfte dieses Jahrs um 5,5 Prozent, deutlich mehr als die 3 Prozent im letzten Jahr. Das sei ein „qualitativ hochwertiges“ Wachstum, das auch die globale wirtschaftliche Erholung unterstützt habe, wie Fu Linghui, Sprecher des Staatlichen Statistikamts, in der vergangenen Woche bei der Vorstellung der Statistik bemerkte. Die Volksrepublik ist in diesem Zeitraum immer noch eine der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt gewesen. Wie die veröffentlichten Daten zeigen, wuchs das BIP von den USA und von Japan nicht einmal um 2 Prozent. Die Eurozone verzeichnete indes einen winzigen Zuwachs von 1 Prozent.
Optimismus trotz weiter bestehender Herausforderungen
Während von Januar bis März ein Wachstum von 4,5 Prozent erreicht wurde, waren es im zweiten Quartal schon 6,3 Prozent: Insgesamt ist Chinas BIP in der ersten Hälfte 2023 auf fast 60 Billionen Yuan gestiegen. Dieser Aufschwung wird offensichtlich auch von den Marktteilnehmern so wahrgenommen und erzeugt eine regelrechte Aufbruchsstimmung: Die Zahl der neu gegründeten Unternehmen ist bis Ende Juni um 16,3 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen, wie die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform mitteilte.
Gleichwohl werden die weiterhin bestehenden Probleme nicht schöngeredet.
Auf der Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas unter Leitung von Generalsekretär Xi Jinping am Montag wurde darauf hingewiesen, dass die chinesische Wirtschaft derzeit vor neuen Schwierigkeiten und Herausforderungen stehe, vor allem aufgrund der unzureichenden Inlandsnachfrage. Manche Unternehmen würden sich in Schwierigkeiten befinden, es bestünden Risiken in Schlüsselbereichen und das externe Umfeld sei kompliziert und kritisch.
Beim Thema Arbeitslosigkeit wird unter anderem China seine Anstrengungen erhöhen. Mit der kontinuierlich steigenden Zahl der Hochschulabsolventen müssen landesweit mehr und qualitativ hochwertige Jobs geschaffen werden, um die hohe Arbeitslosenquote in der jüngeren Generation (16-24 Jahre) zu senken. Dafür wird es auch notwendig sein, den Binnenkonsum weiter zu steigern.
Dennoch verfügt die chinesische Wirtschaft über eine enorme Widerstandsfähigkeit und großes Potenzial. Der langfristige Trend einer gesunden Entwicklung bleibt unverändert. Die während der Maifeiertage und des Drachenbootfests gezeigte Reiselust hat beispielsweise bewiesen, dass der Tourismussektor, ebenso wie der E-Commerce-Bereich, bei der Ausweitung der Inlandsnachfrage eine wichtige Rolle spielen kann. Zudem steht den Chinesen im Durchschnitt deutlich mehr Geld zur Verfügung, denn das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen (19.672 Yuan) ist im Vergleich zum Vorjahr um nominal 6,5 Prozent gestiegen.
Mit grüner Entwicklung und E-Mobilität in die Zukunft
Chinas Außenhandelsvolumen betrug in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 20,1 Billionen Yuan und erreichte damit einen neuen historischen Höchststand für diesen Zeitraum, obwohl die Wachstumsrate des globalen Güterhandels für dieses Jahr nach der Prognose der WTO mit 1,7 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt der letzten zwölf Jahre liegen könnte (2,6 Prozent). Übersetzt heißt das, China ist noch wichtiger für die Weltwirtschaft geworden.
Es ist daher nur folgerichtig, dass Deutschland weiter auf Zusammenarbeit mit China setzt, insbesondere in zukunftsweisenden Sektoren wie der E-Mobilität oder der grünen Transformation.
Die chinesische Regierung hat früh erkannt, dass diese Branchen entscheidend für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung sein werden und dementsprechend effektiv Anreize für Unternehmen und Verbraucher geschaffen. Die High-Tech-Investitionen sind von Januar bis Juni im Jahresvergleich nochmal um 12,5 Prozent gestiegen.
Auf Expos wie der „Auto Shanghai“ konnten ausländische Unternehmensvertreter dieses Jahr feststellen, dass China mit seinen zahlreichen Unternehmen in der E-Mobilität bereits neue Standards setzt. Anfang Juli lief in Guangzhou Chinas 20-millionstes Elektroauto vom Band, insgesamt wurden in diesem Halbjahr über 40 Prozent mehr produziert als im Vorjahr. E-Autos machen mittlerweile etwa ein Drittel aller neuen PKWs in China aus. Mit Stand von Ende April hatte China 2,2 Millionen neue E-Autos verkauft, in den USA waren es gerade einmal 400.000. Auch im Ausland erfreuen sich Nio, BYD und Co. einer immer größeren Beliebtheit – lange vorbei die Zeiten, in denen Autos „Made in China“ noch belächelt wurden. Allein SAIC Motor setzte in den ersten sechs Monaten 530.000 Autos im Ausland ab, 40 Prozent mehr als 2022. Aktuell plant der Hersteller aus Shanghai sein erstes Produktionswerk in Europa.
Was Photovoltaik-Anlagen oder Ausrüstung für die Erzeugung von Wind- und Wasserenergie angeht, ist China für viele Länder, einschließlich Deutschland, in den letzten Jahren ebenfalls zu einem unverzichtbaren Partner geworden. Der Export von Chinas drei bedeutenden technologieintensiven grünen Produkten – Solarbatterien, Lithium-Ionen-Batterien und Elektrofahrzeuge – stieg in der ersten Jahreshälfte folglich um 61,6 Prozent. Auch die Regierungen in Berlin und Washington werden dadurch verstehen, dass sich die Zukunft nur mit, nicht ohne China gestalten lässt. Unternehmen haben daran sowieso keinen Zweifel gelassen: In der ersten Jahreshälfte stieg die Zahl der neu registrierten ausländischen Unternehmen in China um 35 Prozent auf etwa 24.000.
Es gibt also genug Grund zum Optimismus. Mit einer sich kontinuierlich erholenden Wirtschaft kann es China gelingen, auch die noch bestehenden Herausforderungen zu bewältigen. Dafür heißt es seine internationalen Partner willkommen, genauso wie es gleichzeitig selbst zur positiven Entwicklung in anderen Ländern auf der Welt beiträgt.
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