Die chinesische Regierung hat am Mittwoch eine Reihe von Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und zur Stabilisierung des Kapitalmarktes zugesagt und damit das Vertrauen der Märkte in die Wirtschaft wiederhergestellt, die mit neuem Gegenwind zu kämpfen hat.

Das Land werde seine Anstrengungen verstärken, um „die Wirtschaft in einem angemessenen Rahmen zu halten und die stabile Entwicklung des Kapitalmarktes aufrechtzuerhalten“, während gleichzeitig marktorientierte Prinzipien beibehalten und die Reform und Öffnung vertieft würden, hieß es am Mittwoch auf einer wichtigen Sitzung unter dem Vorsitz von Vizeministerpräsident Liu He.

Die chinesischen Aktienmärkte erholten sich nach der Sitzung. Der Shanghai Composite Index stieg um 3,48 Prozent und schloss am Mittwoch bei 3.170,71 Punkten, während der Hang Seng Index in Hongkong um 9,08 Prozent stieg und bei 20.087,5 Punkten schloss.

Die zuständigen Behörden sollten „aktiv eine marktfreundliche Politik betreiben und bei der Einführung von Maßnahmen mit kontraktiver Wirkung vorsichtig bleiben“, hieß es in einer Erklärung, die nach einer Sitzung des Ausschusses für Finanzstabilität und Entwicklung des Staatsrats am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Sitzung forderte proaktive Schritte der Währungsbehörden zur Unterstützung der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal, Maßnahmen zur Lösung der Risiken, denen Immobilienunternehmen ausgesetzt sind, und zur Förderung eines neuen Entwicklungsmusters in diesem Sektor sowie Schritte, um die Bereinigung der großen (Internet-)Plattformfirmen so schnell wie möglich abzuschließen und gleichzeitig das gesunde Wachstum der Plattformwirtschaft zu fördern.

Auf dem Treffen wurde auch erklärt, dass die chinesischen und US-amerikanischen Regulierungsbehörden positive Fortschritte in Bezug auf chinesische Unternehmen, die in den Vereinigten Staaten börsennotiert sind, gemacht haben und an konkreten Kooperationsplänen arbeiten.

„Die Erklärung diente vor allem dazu, die Markterwartungen zu steuern, da sie signalisierte, dass sich die politischen Entscheidungsträger der Sorgen der Märkte bewusst sind und die Politik weiterhin akkommodierend bleiben wird“, so Maggie Wei und Shan Hui, China-Makroökonomen bei Goldman Sachs.

Iris Pang, Chefvolkswirtin für China bei der niederländischen Bank ING, sagte, sie erwarte, dass die Chinesische Zentralbank die Zinssenkungen in der ersten Jahreshälfte vorziehen werde, um den Konsum zu fördern – obwohl ihr amerikanisches Pendant die Geldpolitik straffe.

Im Einklang mit den Anforderungen des Treffens gab die Chinesische Zentralbank am Mittwoch in einer Erklärung bekannt, dass sie proaktiv für ein angemessenes Wachstum bei neuen Krediten sorgen und die Unterstützung für kleinere Unternehmen verstärken werde.

Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde erklärte am Mittwoch, sie werde börsennotierte Unternehmen zu verstärkten Aktienrückkäufen ermutigen, den Mechanismus zur Unterstützung der Anleihefinanzierung privater Unternehmen verbessern und neue Vorschriften durchsetzen, um den Kanal für Börsennotierungen in Übersee offen zu halten.

Was die Regulierung des Immobiliensektors betrifft, so erklärte das Finanzministerium am Mittwoch, dass die Bedingungen für die Ausweitung der Versuche zur Reform der Grundsteuer im laufenden Jahr nicht gegeben seien. Die chinesische Aufsichtsbehörde für das Bank- und Versicherungswesen erklärte, sie werde Kredite zur Unterstützung von Fusionen und Übernahmen von Immobilienunternehmen fördern.