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Was Chinas Wirtschaftspolitik den globalen Investoren sagt

  ·   2021-09-10  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Regulierungsmaßnahme;Nachhilfe;Alibaba
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In letzter Zeit haben einige globale Investoren anscheinend eine „Wende" in der chinesischen Wirtschaftspolitik beobachtet. 

Neben zahlreichen kartellrechtlichen Untersuchungen und Datensicherheitsprüfungen bei den größten Internetkonzernen des Landes haben die Regulierungsbehörden strenge Vorschriften für den Sektor der außerschulischen Nachhilfe eingeführt und die Kontrollen der Lebensmittelsicherheit bei beliebten Lebensmittelmarken verschärft. 

Die jüngsten Regulierungsmaßnahmen in diesen Sektoren hat weltweit große Aufmerksamkeit erregt und Investoren zum Nachdenken gebracht: Gibt es einen Kurswechsel in Chinas politischer Richtung? Wie werden sich die regulatorischen Maßnahmen langfristig auf den Kapitalmarkt und die Wirtschaftsstruktur Chinas auswirken? 

Analysten von globalen Finanzdienstleistern sahen die Regulierungsmaßnahmen als Teil von Chinas langjährigen Bemühungen an, das Wachstum nachhaltiger und inklusiver zu gestalten, was auf lange Sicht den regulierten Sektoren und der Wirtschaft insgesamt zugutekommen wird. 

Verbindungspunkte 

Die Marktaufsichtsbehörde hatte im April eine Kartellstrafe in Rekordhöhe gegen den E-Commerce-Riesen Alibaba verhängt. Später im selben Monat wurde auch eine Anti-Monopoluntersuchung gegen die Online-Plattform für Essensauslieferungen Meituan eingeleitet. 

Die privaten Bildungsunternehmen, die Nachhilfeunterricht für Schüler anbieten, wurden im Juli gebremst, als die zentralen Behörden Richtlinien veröffentlichten, die die Finanzierung der gewinnorientierten Ausbildungsunternehmen einschränkten, um die Belastung der Grund- und Mittelschüler zu verringern. 

Darüber hinaus wurde verstärkt gegen Verstöße gegen die Lebensmittelsicherheit vorgegangen, indem eine Reihe von Filialbetrieben beliebter Lebensmittelmarken an Ort und Stelle untersucht und die betroffenen Unternehmen zu Nachbesserungen aufgefordert wurden. 

„Die regulatorischen Maßnahmen sollten in den breiteren Kontext des chinesischen wirtschaftlichen Wandels eingeordnet werden“, sagt Robin Xing, Chefökonom für China bei Morgan Stanley. 

Die Anti-Monopol-Vorschriften befassten sich zum Beispiel mit Problemen wie der übermäßigen Konzentration der Marktmacht auf einige wenige Tech-Giganten, die die Gewinnspannen kleiner und mittlerer Unternehmen unter Druck setzen könnten, fügte er hinzu. 

„Die jüngsten Maßnahmen zeigt mehr Betonung der sozialen Gerechtigkeit, was eine gesündere Wirtschaftsstruktur, ein stabileres Wachstum und ein glücklicheres Leben für alle ermöglichen wird“, sagt Wang Peng, Analyst bei Yongan Futures in Hangzhou. 

Shi Jialong, Leiter von China Internet and New Media Research bei Nomura, betont, dass die Regulierungsmaßnahmen gegen Chinas Internetbranchen nicht darauf abzielten, das Wachstum zu bremsen, sondern es sende ein Signal, dass große Plattformen ihre Ressourcen und Energien nicht mehr für übermäßigen Wettbewerb, sondern für die Erforschung fortschrittlicher Technologien einsetzen sollten.   

„Wir glauben, dass die Internetbranche, die für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt ist, in der Lage sein sollte, sich an das Umfeld anzupassen und ein gesundes Wachstum aufrechtzuerhalten“, sagt Shi. 

Vorhersehbare Schritte 

Seit das Konzept einer qualitativ hochwertigen Entwicklung auf dem XIX. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas im Jahr 2017 hervorgehoben wurde, hat China seine Wirtschaft umstrukturiert, um das Wachstum nachhaltiger und inklusiver zu gestalten. 

Es wurden Bemühungen unternommen, um Risiken im Finanzwesen zu überwinden, die absolute Armut zu beseitigen und die Umweltverschmutzung zu bekämpfen. Auf der jüngsten Sitzung des Zentralen Ausschusses für Finanz- und Wirtschaftsfragen wurde erneut ein qualitativ hochwertiges Wachstum unterstrichen und  das Streben des Landes nach gemeinsamem Wohlstand in den Mittelpunkt gerückt. 

„Zurückblickend kann man erkennen, dass alle politische Maßnahmen auf das in öffentlichen Dokumenten dargelegte Entwicklungskonzept zurückgehen“, sagt Wang. 

„Manche haben das Zeichen nicht erkannt oder es nicht ganz verstanden“, fügt er hinzu. So sei beispielsweise die soziale Gerechtigkeit immer eine politische Priorität gewesen.  

Mit einem BIP-Wachstum von 12,7 Prozent in der ersten Hälfte dieses Jahres ist China auf dem besten Weg, sein Wachstumsziel für 2021 von „über 6 Prozent“ zu erreichen. „Das bedeutet, dass das Land genügend Spielraum hat, um politische Maßnahmen voranzutreiben, die für die langfristige Entwicklung entscheidend sind“, sagte Victoria Mio, Direktorin für asiatische Aktien bei Fidelity International. 

Optimistische Aussichten 

Die Regulierungen seien dem langfristigen Wachstum der chinesischen Wirtschaft und des Kapitalmarktes förderlich, so Mio. Mit dieser optimistischen Perspektive für den chinesischen Markt hat Fidelity International die Gründung einer Fondsverwaltungsgesellschaft beantragt, die sich vollständig in ihrem Besitz befindet. Der Antrag wurde im August von Chinas oberster Wertpapieraufsichtsbehörde genehmigt. 

Nach Ansicht von Wang haben die Anleger genug Gründe, chinesische Vermögenswerte auch weiterhin positiv zu bewerten. 

Aus der Perspektive des Finanzmarktes sei die Rendite chinesischer Anleihen eine der höchsten in den großen Volkswirtschaften, während die Bewertung des chinesischen Aktienmarktes niedriger sei als in den meisten entwickelten Volkswirtschaften. Er verwies auf den langfristigen Investitionswert chinesischer Vermögenswerte. 

„Das Vertrauen in China und seine Vermögenswerte zu bewahren, steht außer Frage“, sagt Wang. 

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