Die großen deutschen Autobauer Volkswagen, BMW und Daimler hätten das Krisenjahr 2020 im internationalen Vergleich gut überstanden, wie aus einer am Montag veröffentlichten Quartalsstudie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervorgeht.

Der Umsatz der deutschen Autobauer sei nur um zehn Prozent, der Absatz um 14 Prozent und der Gewinn um 26 Prozent gesunken, während beispielsweise die französischen Autobauer mit einem Gewinneinbruch von 84 Prozent besonders betroffen seien, heißt es in der Studie.

„Unternehmen mit starkem China-Geschäft profitierten von der relativ stabilen Entwicklung auf dem chinesischen Absatzmarkt. Dagegen mussten diejenigen, die hauptsächlich in Europa tätig sind, zum Teil massive Einbußen hinnehmen“, sagte Peter Fuss, führender Berater im Bereich Automotive bei EY.

Für alle drei deutschen Automobilkonzerne habe der chinesische Absatzmarkt im vergangenen Jahr weiter an Bedeutung gewonnen, heißt es im Bericht. Insgesamt sei fast jeder vierte Neuwagen (39,4 Prozent) von Volkswagen, BMW und Daimler im Jahr 2020 an einen chinesischen Kunden übergeben worden.

Die 17 untersuchten internationalen Autokonzerne hätten in China im vergangenen Jahr lediglich einen Rückgang der Pkw-Verkäufe um vier Prozent verzeichnet. Gleichzeitig sei der Absatz in den USA im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent zurückgegangen und in Europa sogar um 25 Prozent eingebrochen, so die Angaben im Bericht.

„Der chinesische Absatzmarkt hatte im vergangenen Jahr eine wichtige Funktion für die globale, aber insbesondere für die deutsche Automobilindustrie“, sagte Fuss. „Die in China erzielten Umsätze konnten die gesamte Branche stabilisieren, während es in den USA und vor allem in Europa schmerzhafte Einbußen gab.“