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Deutscher Ökonom: China zielt durch 14. Fünfjahresplan auf eine stabilere und nachhaltigere Entwicklung

Von Peng Dawei  ·   2021-03-19  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Fünfjahresplan;Entwicklung
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Im März wurde der Entwurf des 14. Fünfjahresplans (2021-2025) für die nationale wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung und der langfristigen Ziele bis zum Jahr 2035 auf der 4. Tagung des 13. Nationalen Volkskongresses (NVK) überprüft und angenommen. In Bezug auf diesen Entwurf sagte der deutsche Ökonom Prof. Dr. Horst Loechel kürzlich in einem Interview mit China News Service (CNS), dass China eine stabilere und nachhaltigere Entwicklung anstrebe.

 

Prof. Dr. Horst Loechel (Foto mit freundlicher Genehmigung des Interviewten)  

Prof. Dr. Horst Loechel ist Professor für Volkswirtschaftslehre, Direktor der MBA Programme sowie Leiter des Sino-German Centers an der privaten Frankfurt School of Finance & Management. Er forscht seit vielen Jahren intensiv über Chinas Wirtschaftspolitik und hat lange Zeit in China gelehrt, wobei er der Reform und Entwicklung Chinas große Aufmerksamkeit schenkte. 

Loechel merkt an, dass der in diesem Jahr angekündigte Entwurf im Vergleich zu den vorherigen Fünfjahresplänen für die nationale wirtschaftliche und soziale Entwicklung Chinas in mindestens zwei Aspekten besonders auffällig sei: Zum einen werde kein konkretes Ziel für die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) festgelegt, sondern gefordert, dass der Wirtschaftsgang in einem vernünftigen Spielraum aufrechterhalten werden und das erwartete Wachstumsziel in jedem Jahr entsprechend der aktuellen Lage festgesetzt werden sollte.  

In diesem Zusammenhang analysiert Loechel, dass die Wirtschaft Chinas in die Phase der qualitativ hochwertigen Entwicklung eingetreten sei und sich nicht mehr nur auf das BIP-Wachstumsziel konzentriere. Durch die oben genannten Anpassungen sei es möglich, wirtschaftliche Instabilität zu vermeiden, die durch eine übermäßige Abhängigkeit von einer schuldengetriebenen Investitionsausweitung verursacht würde. 

„China strebt jetzt nicht mehr nur Wachstum, sondern eher eine stabile und nachhaltige Entwicklung an.“ Er stimmt der im Entwurf offenbarten politischen Ausrichtung zu und weist darauf hin, dass der Entwurf auch wichtige Ziele in den Bereichen wissenschaftliche Forschung, Umweltschutz und Beschäftigung setze. „Das finde ich sehr vernünftig“, so Loechel. 

Zum anderen werde im Entwurf gefordert, das neue Entwicklungsmodell des „dualen Kreislaufes“ aufzubauen, in dem der inländische Markt die Hauptstütze bildet, während der inländische und der ausländische Markt sich weiterhin gegenseitig ergänzen sollten. Nach Loechels Ansicht bedeutet der „duale Kreislauf“ vor allem, den Konsum zu stärken und den Anteil des Konsums am chinesischen BIP weiter zu erhöhen. „Dies wird nicht nur den Lebensstandard der Bevölkerung verbessern, sondern China auch dabei helfen, auf dem Gebiet der Hochtechnologie Innovationen besser zu entwickeln.“ 

„Ohne High-Tech-Industrie kann man eben keine hohe Wertschöpfung erreichen. Infolgedessen ist es eine gute Idee, den Aufbau des neuen Entwicklungsmodells des ‚dualen Kreislaufes‘ zu beschleunigen.“ Zusammenfassend ist Loechel der Ansicht, dass die beiden oben genannten Entwicklungsziele „in die richtige Richtung weisen“. 

Was die Vorstellung des Westens von einer Abkoppelung Chinas durch dieses neue Entwicklungsmodell betrifft, betont Loechel, dass der „duale Kreislauf“ keineswegs bedeute, dass China sich von der Weltwirtschaft verabschieden werde. „In absehbarer Zukunft bleibt China weiterhin von der Weltwirtschaft abhängig“, so er weiter. 

Aus Sicht von Loechel sei ein weiteres Highlight des Entwurfs die Festlegung der ambitionierten mittel- und langfristigen Ziele im Bereich des Klimawandels. „Ich bin optimistisch, dass China diese Klimaziele erreichen wird. Gleichzeitig kann das Land den Lebensstandard der Menschen erhöhen“, sagt der Wirtschaftswissenschaftler. 

Da China immer mehr Wert auf eine umweltfreundliche und kohlenstoffarme Entwicklung lege, gehe er davon aus, dass die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland sowie der EU auf diesem Gebiet weiter ausgebaut werde. 

Im Interview drückt Loechel insbesondere seine Anerkennung für Chinas Strategie im Kampf gegen COVID-19 aus. Er meint, dass die chinesische Regierung zu Beginn des COVID-19-Ausbruchs starke Maßnahmen ergriffen hätte, einschließlich groß angelegter Quarantänemaßnahmen. So sei die Pandemie erfolgreich unter Kontrolle gebracht worden. Es gebe jetzt fast keine neuen COVID-19-Fälle innerhalb des Landes. „Ich würde sagen, dass diese Strategie deutlich erfolgreicher war als die vieler westlicher Länder.“ 

Er stimmt der These zu, wonach Chinas erfolgreiche Reaktion auf die Pandemie und seine starke wirtschaftliche Erholung die deutsche Wirtschaft sowie die Weltwirtschaft angekurbelt hätten. „China hat einen Anteil am Wachstum der Weltwirtschaft von 30 Prozent. Je mehr China wächst, umso mehr kann auch die Weltwirtschaft und die deutsche Volkswirtschaft wachsen.“ 

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