Am Montag hatte China die Importe von 56 Kühlketten-Lebensmittelherstellern aus 19 Ländern und Regionen, in denen Arbeiter mit COVID-19 infiziert waren, ausgesetzt. Einen Tag später sagte Chinas Allgemeine Zollverwaltung (GAC), dass 41 der Unternehmen freiwillig ihre Exporte nach China gestoppt hätten.

Verpackungen und Container importierter Tiefkühlkost in China seien wiederholt positiv auf COVID-19 getestet worden. Bis Montag hatte die GAC mehr als 500.000 Proben von importierten Kühlketten-Lebensmitteln stichprobenartig überprüft, wobei eine Probe aus einem Container und fünf aus der Außenverpackung positiv getestet worden seien.

Landesweit wurden auch mehrere andere Fälle positiver Tests bei importierten Tiefkühlkostprodukten - darunter Meeresfrüchte und Hühnchen - gemeldet. Die Verpackung von gefrorenen Garnelenprodukten aus Ecuador wurde in mehreren Fällen positiv auf COVID-19 getestet, darunter in Küstenstädten wie Dalian in der nordostchinesischen Provinz Liaoning oder in Städten im Landesinneren wie der südwestchinesischen Stadt Chongqing.

Obwohl es keinen Fall gab, in dem sich jemand durch die Berührung oder den Verzehr von importierten Meeresfrüchten mit COVID-19 infiziert hat, und es keinen eindeutigen Beweis dafür gibt, dass importierte Meeresfrüchte ein höheres Risiko für COVID-19 darstellen, sei die Meeresfrüchteindustrie stark in Mitleidenschaft gezogen worden, erklärten die Einzelhändler.

Ein Einzelhändler mit dem Familiennamen Wu, der seinen Sitz auf dem Jingshen-Großhandelsmarkt in Beijing hat, berichtete der Global Times, dass die meisten seiner Produkte importiert würden und sein Geschäft auf dem Markt seit dem neuen Corona-Ausbruch im Juni ausgesetzt gewesen sei. Ende Juli hätte er sein Geschäft dann online wiedereröffnet.

Cui He, Präsident der China Aquatic Products Processing and Marketing Alliance, ist aber der Ansicht, dass die sporadischen Funde von COVID-19 bei importierten Tiefkühlprodukten angesichts der sich erholenden Nachfrage auf dem chinesischen Markt nur kurzfristigen Schaden anrichten würden.

Zur Stärkung der Importkontrolle hat die GAC eigenen Angaben zufolge Unternehmen, die nach China exportieren, dabei geholfen, Sicherheitsmaßnahmen besser durchzusetzen. So seien zum Beispiel bis Montag 121 Videokonferenzen mit Unternehmen aus 99 Ländern und Regionen abgehalten worden.

China ist ein wichtiger Fleischimporteur. In den ersten acht Monaten dieses Jahres importierte China 6,58 Millionen Tonnen Fleisch - mehr als die Gesamtmenge für das gesamte Jahr 2019, so die Zollbehörde. Im Jahr 2019 beliefen sich die Fleischimporte auf 6,17 Millionen Tonnen. Das waren bereits 121,3 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor.