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„Großes Fest“ – Ölfeld liefert seit 60 Jahren Öl

Von Li Xiaoyang  ·   2019-11-19  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Energiesicherheit;Ölfeld;China
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Arbeiter installieren in den 1960er Jahren eine Bohranlage auf dem Daqing-Ölfeld. [Foto: Daqing] 

Von der „umfassenden Nutzung“ bis zur „Nutzung modernster Technologien“ hat Wang Qimin, 82, in den letzten 60 Jahren das Daqing Ölfeld in der Provinz Heilongjiang im Nordosten Chinas wachsen sehen. Geboren in Huzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang, entschied sich Wang zufällig für einen Studiengang im Bereich Erdöl an der in Beijing ansässigen China University of Petroleum. Damals ahnte er nicht, dass sein ganzes Leben eng mit dem Ölfeld verbunden sein würde.  

Das Ölfeld wurde am 26. September 1959 entdeckt und gilt seither als das größte in China. Im Jahr 1960 begann man mit der Erschließung des Feldes. Der Name, der „großes Fest“ bedeutet, wurde anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der Volksrepublik China (1949) gewählt. „Daqing Oilfield“ ist heute eine Tochtergesellschaft des größten Ölproduzenten des Landes, der China National Petroleum Corporation. 

Wang begann mit der Arbeit auf dem Ölfeld, nachdem er im August 1961 seinen Abschluss gemacht hatte. Die Ölproduktion war damals noch niedrig. Wang und seine Kollegen sammelten und analysierten über 10 Millionen Datensätze, schufen neue Förderungs-Modi und erhöhten die Produktion des Ölfeldes erheblich. 

„Bei der Ölförderung kann selbst Müll in Schätze verwandelt werden und nichts ist unmöglich“, sagte Wang. Obwohl er eigentlich schon im Ruhestand ist, geht er nach wie vor gerne zur Arbeit, forscht und unterrichtet junge Forscher. 

Da China auf ein qualitativ hochwertiges Wirtschaftswachstum setzt, steht „Daqing Oilfield“, das eine Schlüsselrolle für die Energiesicherheit des Landes spielt, derzeit vor großen Herausforderungen. Es gibt aber auch Chancen: bei einer Stabilisierung der Öl- und Gasproduktion, einer Verbesserung der Produktionseffizienz sowie einer Erschließung des globalen Marktes könnte für das Unternehmen eine neue Ära beginnen. 

Ein harter Kampf 

Rohöl ist das industrielle Lebenselixier eines Landes, und Daqing hat einen großen Beitrag zur Energiesicherheit und wirtschaftlichen Entwicklung Chinas geleistet. In den letzten 60 Jahren wurden hier knapp 2,4 Milliarden Tonnen Rohöl gefördert, was etwa 40 Prozent der gesamten Rohölproduktion des Landes aus Onshore-Bohrungen in diesem Zeitraum entspricht. Als großer staatlicher Mischkonzern hat Daqing auch das lokale Wirtschaftswachstum erfolgreich vorangetrieben. 

Nach der Entdeckung des Ölfeldes im Jahr 1959 überwanden Arbeiter wie Wang die schwierigen Bedingungen vor Ort und bauten es in nur drei Jahren zu einer Rohölförderbasis mit einer Jahresproduktion von 5 Millionen Tonnen auf. 

In den folgenden Jahren wuchs die Produktion stetig. Von 1976 bis 2002 hatte das Ölfeld 27 Jahre lang in Folge über 50 Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr produziert, was es zu einem Wundermodell für Ölfelder weltweit macht, auf denen unter ähnlichen Bedingungen gearbeitet werden muss -- in der Regel konnte auf solchen Feldern nur durchschnittlich zwölf Jahre in Folge eine stabile Produktion aufrechterhalten werden. Von 2003 bis 2014 betrug die Jahresproduktion 40 Millionen Tonnen pro Jahr. 

Nach diesem Boom kam es jedoch zu Engpässen, da die verbleibenden Reserven immer schwerer zugänglich wurden und die Förderkosten hoch waren. Auch die schwankenden Ölpreise auf dem internationalen Markt stellten eine Bedrohung dar. 

Als ressourcenbasiertes Unternehmen schwächten sich die traditionellen Vorteile Daqings immer weiter ab. Im Jahr 2016 fuhr das Ölfeld zum ersten Mal in seiner Geschichte einen Verlust ein. „Wir hätten nie gedacht, dass das Ölfeld einmal Geld verlieren würde“, sagte Liu Guangjun, der seit mehr als 30 Jahren bei Daqing arbeitet. 

In den letzten Jahren haben sich die Rohölimporte Chinas deutlich erhöht, da sich die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage vergrößert. Auch die Produktion von Erdgas ist hinter die Inlandsnachfrage zurückgefallen. All dies hat zu Bedenken hinsichtlich der Energiesicherheit geführt. 

Um diesen Risiken zu begegnen, hat das Ölfeld Reformen zur Verbesserung der Produktionsqualität und -effizienz eingeleitet. Durch die Entwicklung fortschrittlicher Technologien, die Verbesserung der Öl- und Gasproduktion sowie die Straffung der Prozesse konnten neue Durchbrüche erzielt werden. 

Um die Produktion durch Innovation voranzutreiben, hat sich Daqing vor allem auf die wissenschaftliche Forschung konzentriert und mit anderen Unternehmen und Institutionen zusammengearbeitet. Im Juni 2018 unterzeichnete es eine Kooperationsvereinbarung mit dem chinesischen Technologieriesen Huawei. Für das laufende Jahr hat man sich bei Daqing das Ziel gesetzt, dass neue technologische Entwicklungen 60 Prozent des Wachstums ausmachen sollen. 

Trotz der weltweit schwankenden Ölpreise im Jahr 2018 produzierte das Ölfeld stabil über 32 Millionen Tonnen Rohöl und rund 4,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Der Auslandsumsatz überschritt erstmals die Grenze von 10 Milliarden Yuan (1,4 Milliarden US-Dollar), während bei der Gesamtbetriebsleistung und dem Gewinn Rekordwerte erreicht wurden, die man seit 2015 nicht mehr gesehen hatte. 

Seit die Ölpreise in diesem Jahr wieder anzogen haben, hat sich die globale Ölindustrie erholt. In den ersten drei Quartalen des Jahres lag die Produktion von Erdöl und Erdgas aus Daqing bei rund 23,9 Millionen Tonnen bzw. 3 Milliarden Kubikmetern, was erneut ein Umsatz- und Gewinnwachstum mit sich brachte. 

In den kommenden Jahren plant man bei Daqing, die stabile Öl- und Gasproduktion weiter aufrechtzuerhalten und zwischen 2020 und 2030 eine „große Transformation“ zu erreichen. 

Neue Technologien wurden auch für die umweltfreundliche Entwicklung übernommen, da das Unternehmen eine industrielle Modernisierung anstrebt. Laut Zhang Yueyang, einem Mitarbeiter im Bereich Erschließung und Förderung, wurden technologiebasierte Recyclinganlagen eingesetzt, um die eingeleitete Flüssigkeit vollständig zu nutzen, die Umweltverschmutzung zu reduzieren und Kosten zu senken. 

Daqing sei das Thema Umweltverschmutzung mittels der Implementierung eines Rechenschaftssystems sowie des Baus von Demonstrationszonen für den Umweltschutz angegangen, fügte Che Renjie, Leiter der Abteilung für Landressourcenmanagement des Unternehmens, hinzu. 

 

Borarbeiten auf einem Erdgasfeld von „Daqing Oilfield“. [Foto: Daqing] 

Globale Präsenz 

Daqing trat 1998 in den internationalen Markt ein und unterzeichnete 2005 einen Vertrag mit dem US-Unternehmen Aspen Energy. Damit stieg man erstmals in den US-High-End-Bohrmarkt ein. 

In den letzten Jahren hat das Unternehmen auch die Chancen der Seidenstraßeninitiative genutzt. In den ersten drei Quartalen des Jahres steigerte Daqing seinen Umsatz auf den internationalen Märkten auf rund 7,9 Milliarden Yuan (1,1 Milliarden US-Dollar), ein Plus von etwa 26,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 

Derzeit hat die Firma Auslandsprojekte in 26 Ländern und Regionen. Ihre Einnahmen im Irak und in der Mongolei haben jeweils die wichtige Marke von 100 Millionen Dollar überschritten. Über 60 Prozent der Beschäftigten im Auslandsgeschäft mit insgesamt 3.900 Mitarbeitern sind ausländische Mitarbeiter. 

Im Laufe der Jahre hat sich das Daqing schrittweise auf dem internationalen Markt etabliert. Seit Anfang des Jahres erhielt das Unternehmen Aufträge über 64 Pumpenanlagen aus Kanada sowie fünf aus Peru, dem ersten Partner in Südamerika. Die Bestellungen aus den Auslandsmärkten haben sich gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum damit mehr als verdoppelt. 

Darüber hinaus hat Daqing Oilfield seine internationale Präsenz durch den technologischen Austausch ausgebaut. So hat das Unternehmen beispielsweise nach der Erschließung des sudanesischen Marktes die Märkte in Kasachstan und Russland erschlossen und mit Ölgesellschaften aus Kuwait und Indonesien zusammengearbeitet. 

„Daqing wird sich weiterhin auf die nationalen und internationalen Märkte konzentrieren, um mehr Raum für Wachstum zu schaffen“, sagte Xie Yuxin, Leiter der Marketingabteilung von Daqing. 

Das Ziel sei es nach Angaben des Unternehmens, den Anteil der Auslandsgeschäfte bis 2050 auf 50 Prozent auszubauen und sich zu einem internationalisierten und innovationsorientierten Unternehmen mit starker Konkurrenzfähigkeit zu entwickeln. 

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