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Zwei neue Selfmade-Milliardäre pro Woche

Von Cecily Liu  ·   2019-03-19  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Milliardäre;Markt;Wirtschaft
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Diese deutliche Verschiebung des Privatvermögens nach Osten hat die Neugierde des globalen Publikums geweckt. So lag beispielsweise der im vergangenen Jahr veröffentlichte Film „Crazy Rich Asians“ in den USA an seinem Eröffnungswochenende an der Spitze und brach alle Erwartungen, indem er in nur drei Tagen schätzungsweise 25,2 Millionen Dollar in die Kinokassen spülte.

Der wachsende Wohlstand in China hat führende Unternehmen wie UBS, Credit Suisse und JPMorgan dazu inspiriert, ihre asiatischen Aktivitäten auszubauen.

Im Jahr 2016 kündigte UBS an, ihre Mitarbeiterzahl in China bis zum nächsten Jahr zu verdoppeln. Die Schweizer Großbank hat dieses Ziel vorzeitig erreicht und strebt nun durch den weiteren Ausbau und die Einstellung qualifizierter Vermögensverwaltungsberater einen Platz an der Spitze an.

Angesichts des wachsenden Bedarfs chinesischer Kunden, ihre Vermögenswerte weltweit zu diversifizieren, gründete die Bank of China im vergangenen Jahr eine Privatbank in London. Vermögensberater in London, darunter Cerno Capital und Oracle Capital, haben auch chinesische Kundenberater eingestellt und ihre Dienstleistungen erweitert, um die Bedürfnisse wohlhabender Chinesen zu erfüllen.

Wohlstand schaffen

Die wachsende Zahl von Milliardären in China ist eng mit dem außergewöhnlichen wirtschaftlichen Erfolg des Landes in den letzten Jahrzehnten verbunden, der sich dank der Dynamik der digitalen Innovation und des riesigen heimischen Verbrauchermarktes beschleunigt.

Marcel Widrig, Partner und globaler Marktführer für Privatvermögen bei PwC Schweiz, sagte: „China ist derzeit das führende Land für Unternehmer, wenn es darum geht, Wohlstand zu schaffen. Nirgendwo sonst gibt es eine derart günstige Kombination aus einer riesigen Bevölkerung, technologischer Innovation und staatlicher Unterstützung.“

Viele der bekanntesten Milliardäre Chinas sind Unternehmer im Innovationssektor, darunter Jack Ma, Gründer des E-Commerce-Giganten Alibaba, Lei Jun, Gründer des Handyherstellers Xiaomi, und Wang Jian, Gründer des DNS-Sequenzierers BGI.

Chinas digitale Wirtschaft war 2017 etwa 27,2 Billionen Yuan (3,5 Billionen Euro) wert und trug laut der chinesischen Akademie für Informations- und Kommunikationstechnologie fast ein Drittel zum BIP-Wachstum des Landes bei. Im selben Jahr arbeiteten 171 Millionen Menschen in Sektoren, die mit der heimischen digitalen Wirtschaft zu tun hatten, was 22 Prozent aller Arbeitskräfte des Landes entspricht.

Schnelles Wachstum und vielfältige Geschäftsmöglichkeiten hätten in China zu der äußerst ehrgeizigen und handlungsorientierten Denkweise bei den Reichen beigetragen, sagte ein Milliardär, der im UBS/PwC-Bericht befragt wurde.

„Die chinesische Kultur unterscheidet sich von anderen Kulturen weltweit, insbesondere von der der Europäischen Union. In China arbeiten die Menschen härter und sind eher bereit, zu experimentieren und durch Versuch und Irrtum weiterzukommen, während die Europäer strukturierter arbeiten. Bis die Menschen in der EU jedoch einen strukturierten Plan ausgearbeitet haben, haben die Chinesen bereits eine Lösung entwickelt", sagte er.

Chinas Reiche haben bisher weitgehend „zu Hause“ ihr Geld verdient, aber in den letzten Jahren streben sie zunehmend danach, ihre Vermögenswerte weltweit zu diversifizieren.

Ein Faktor dafür ist die zunehmende Integration des Landes in die Weltwirtschaft, was dazu geführt hat, dass immer mehr chinesische Unternehmer sich der Investitionsmöglichkeiten im Ausland bewusst werden.

Herausforderungen für Vermögensverwalter bleiben bestehen

Trotz der scheinbar immensen Chancen glauben Brancheninsider, dass die meisten Vermögensverwaltungsgesellschaften immer noch damit zu kämpfen haben, den besten Weg zu finden, um das Vertrauen chinesischer Kunden zu gewinnen.

„Chinas Markt der Superreichen ist wie ein verlockender Kuchen, der tatsächlich einige harte Nüsse enthält – und das erkennen viele erst, wenn sie bereits einen kräftigen Bissen genommen haben. Obwohl viele Chinesen beispielsweise mit dem Konzept der globalen Asset-Diversifizierung auf konzeptioneller Ebene einverstanden sind, zögern sie, wenn sie erkennen, dass Investitionen in ausländische Vermögenswerte typischerweise nur eine Rendite von 6 bis 8 Prozent im Jahr generieren können“, sagte David Chang, Geschäftsführer von ShouShan Family Wealth Advisors.

Ihre Enttäuschung ist angesichts des rasanten Wachstums der chinesischen Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten verständlich. Viele reiche Chinesen erwarten höhere Renditen. Insbesondere jüngere, risikobereite Unternehmer brauchen oft etwas länger, bis sie die Notwendigkeit, einige ihrer Vermögenswerte in reifere ausländische Volkswirtschaften zu investieren, erkennen.

Guo Feng, selbst Sohn eines erfolgreichen Unternehmers und Vizepräsident eines führenden Finanzunternehmens, sagte: „Viele Unternehmer, die sich ihren Reichtum selbst hart erarbeitet haben, zögern damit, ihr Geld an professionelle Privatbankiers zu übergeben, weil sie das Gefühl haben, dass sie selbst besser investieren können.“

„Wenn aber beispielsweise Jack Ma (der Alibaba-Gründer) oder Wang Jianlin (Gründer der Dalian Wanda Group) eine Vermögensverwaltungsgesellschaft gründen würden, würde ich keinerlei Probleme damit haben, sie zu bitten, sich um mein Geld zu kümmern“, sagte Guo. „Viele der weltweit führenden Vermögensverwaltungsgesellschaften sind tatsächlich aus erfolgreichen Familienunternehmen hervorgegangen, wie z.B. das Private Banking von JPMorgan. Ich denke, wenn ähnlich erfolgreiche Familienunternehmen in China in den Vermögensverwaltungssektor einsteigen würden, könnten sie aus dem gleichen Grund viel leichter das Vertrauen der Kunden gewinnen.“

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