Auf der China International Import Expo (CIIE) in Shanghai können Besucher nicht nur Hightech, sondern auch landwirtschaftliche Produkte – hier beispielsweise aus der Dominikanischen Republik – begutachten (Foto: XINHUA). 

China etabliert sich als wichtige Exportnation, versucht aber auch, seinen Importmarkt zu erweitern. Die Durchführung einer Importmesse ist eine der strategischen Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels. Es ist zu hoffen, dass dieses Wachstum der Importe zur Schaffung einer offenen Wirtschaft und zur Stimulierung des globalen Wachstums beitragen wird. 

Eine bedeutende Messe 

Seit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) im Jahr 2001 arbeitet China daran, seinen Verpflichtungen nachzukommen, indem es die Zölle senkt, nichttarifäre Handelsbeschränkungen reduziert und die Liberalisierung des Handels vorantreibt. Während die Exporte rasch zunahmen, wuchs der Import ebenfalls deutlich. China ist zu einem wichtigen Handelspartner von mehr als 120 Ländern und Regionen geworden. Von 2001 bis 2017 stiegen Chinas Warenimporte jedes Jahr um durchschnittlich 13,5 Prozent, was 6,9 Prozentpunkte über dem Weltdurchschnitt lag oder fast doppelt so hoch war, so dass das Land inzwischen der zweitgrößte Warenimporteur weltweit ist. Im gleichen Zeitraum stiegen Chinas Dienstleistungsimporte von 39,3 Milliarden Dollar auf 467,6 Milliarden Dollar, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 16,7 Prozent entspricht und fast 10 Prozent der weltweiten Gesamtimporte von Dienstleistungen ausmacht. Seit 2013 ist China der zweitgrößte Importeur von Dienstleistungen weltweit. 

In den letzten Jahren hat China seinen Importmarkt erweitert, um Chancen mit anderen Ländern zu teilen. Die China International Import Expo (CIIE) ist ein wichtiger Abschnitt dieser Expansionspläne. 

Die erste CIIE findet vom 5. bis 10. November im „National Exhibition and Convention Center“ in Shanghai statt. Vor der Messe organisierte China sieben vorbereitende „Matchmaking-Events“, bei denen sich die Unternehmen und Einkäufer aus verschiedenen Ländern kennenlernen konnten. Darüber hinaus wurden eine Online-Messehalle sowie vier umfassende Servicezonen eingerichtet, um einen erstklassigen Service zu bieten. Die Expo bietet kostenlose Stände für die am wenigsten entwickelten Länder Afrikas. Mit mehr als 3.600 Unternehmen, die ihre Produkte und Dienstleistungen ausstellen, zog diese beispiellose Ausstellung 400.000 Einkäufer aus dem In- und Ausland an. Während der Messe finden zahlreiche Begleitveranstaltungen wie Symposien und Produkteinführungen statt. 

Als erste nationale Messe der Welt, die sich auf Importe konzentriert, ist die CIIE 2018 der Beweis für die jüngste Runde der Öffnung Chinas. Es ist ein wichtiger Schritt für die chinesische Regierung, die CIIE abzuhalten, um die Handelsliberalisierung und die wirtschaftliche Globalisierung entschlossen zu unterstützen. 

Doch neben der CIIE hat China noch weitere Maßnahmen zur Stimulierung der Importe ergriffen: 

Nach einer deutlichen Senkung der Einfuhrzölle für Investitions- und Konsumgüter zum 1. November wurde das Zollniveau Chinas auf 7,5 Prozent festgelegt, nach 9,8 Prozent im Jahr 2017. 

China verstärkt die Zusammenarbeit mit anderen an der neuen Seidenstraßen-Initiative beteiligten Ländern. Es betrachtet diese Länder als wichtige Einfuhrmärkte, da sie sich für die Verbesserung der wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Verbindung einsetzt und den Aufbau eines Freihandelsnetzes beschleunigen will. 

Im Rahmen der WTO gewährt China den am wenigsten entwickelten Ländern einen bevorzugten Marktzugang und bietet für 97 Prozent der an China verkauften Zollgüter eine zollfreie Behandlung an.