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China nennt IWF-Warnung vor Schulden „überzogen“

  ·   2017-08-30  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: IWF;China
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Seit den 1990er-Jahren werden Beobachter aus dem Ausland nicht müde, vor einer angeblich drohenden Rezession in China zu warnen, obwohl sich derartige Befürchtungen nie bestätigten. Nun werden Sorgen wegen der steigenden Schuldenlast des Landes geweckt. Nachdem die Ratingagentur Moody’s bereits im Mai die Bonitätsbewertung des Landes herabgestuft hatte, warnte der Internationale Währungsfonds in diesem Monat davor, dass China sich auf einem „gefährlichen Kurs“ befinde. 

„Die internationale Erfahrung lehrt, dass das Kreditwachstum China auf einen gefährlichen Kurs bringt und das Risiko einer schmerzhaften Korrektur steigt“, stellte der IWF in einem Bericht fest. Er rief China zu „entschlossenem Handeln“ auf und mahnte eine Fortführung der Reformen sowie weiteren Schuldenabbau an.

Natürlich muss die chinesische Regierung solche Warnungen ernst nehmen, da das Land tatsächlich vor der Herausforderung steht, seine Schuldenlast senken zu müssen. Doch sollte sich China nicht von Weltuntergangsargumenten beirren und zu einem übereilten Schuldenabbau auf Kosten der wirtschaftlichen Entwicklung hinreißen lassen. Wenn kein stabiles Wirtschaftswachstum erzielt werden kann, wird sich dies auch negativ auf die Fähigkeit auswirken, die Staatsverschuldung zurückzuführen.

Auch die allgemeine Entwicklung der Wirtschaft spielt eine Rolle 

„Die Schlussfolgerung des IWF spiegelt nicht die tatsächliche Situation Chinas wider, auch wenn sie eine gewisse Aufmerksamkeit verdient“, sagte der Ökonom Yu Yongding von der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften und fügte hinzu, China solle diese Ratschläge nicht in die Tat umsetzen. Wegen seiner hohen Rücklagen habe das Land seine Verschuldung im Griff. Wenn die Situation nun zu überhastet angegangen werde, zöge dies das Risiko von Einbußen beim Wirtschaftswachstum nach sich. „Wir haben eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, die sich als ziemlich effektiv herausgestellt haben“, sagte er.

Nach Angaben des chinesischen Finanzministeriums betrug die Schuldenlast des Landes im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr 36,7 Prozent und sei damit niedriger als in den wichtigsten Industrie- und Entwicklungsländern.

Die Nationale Kommission für Reform und Entwicklung gab diesen Monat bekannt, Chinas Verschuldungsniveau sei Ende 2016 im Vergleich zum dritten Quartal des Jahres gefallen. Doch wenn das Wirtschaftswachstum sinke, werde die Verschuldung wieder steigen. Daher müsse China das Tempo des Schuldenabbaus sorgfältig bestimmen, damit die allgemeine Entwicklung der Wirtschaft nicht beeinträchtigt werde. Finanzpolitiker sollten auch nachsichtiger mit verschuldeten Unternehmen sein, wenn deren allgemeine Entwicklung positiv bleibe, fügte Yu hinzu.

Einige Unternehmen erhalten wegen ihrer hohen Verschuldung keinen Zugang mehr zu Bankkrediten. „Wenn der Geschäftsbetrieb stabil bleibt, gibt es vielleicht nur ein paar Liquiditätsengpässe. Die Banken sollten weiter Kredite gewähren, wenn die Geschäfte wieder laufen, würden die Unternehmen schrittweise ihr Schuldenproblem lösen und wieder zurück in die Spur kommen“, schlug er vor.

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