Auf einer Social-Media-Plattform stellt eine koreanische Vloggerin Jin Yeongen mit zarter Stimme und schönem Lächeln ihren „Followern“ regelmäßig Aspekte der chinesischen Kultur vor: von der klassischen Teezeremonie, über „Guzheng“ (ein klassisches Musikinstrument) und „Hanfu” (traditionelle chinesische Han-Kleidung), bis hin zum typischen Essen und den schönen Landschaften. Jin lernt regelmäßig neue Aspekte der traditionellen chinesischen Kultur und die Bräuche kennen und macht Kurzvideos von dem, was sie sieht und hört, um sie anschließend in den sozialen Medien zu veröffentlichen. Ihre Videos werden von mehr als einer Million chinesischer und ausländischer Internetnutzer verfolgt, weil sie so lebhaft sind und sich durch einen frischen und heilsamen Stil auszeichnen.

Sie zog die chinesische Kultur einer gut bezahlten Arbeit Zuhause vor 

Jin, 27 Jahre, stammt ursprünglich aus Gyeongju, Südkorea. Während ihres Studiums nahm sie an einem Austauschprogramm in Shanghai teil und hat seitdem eine starke Zuneigung zu China entwickelt. Nach ihrem Abschluss gab sie die Gelegenheit auf, einen gut bezahlten Job in Korea aufzunehmen, um in Yichang in der zentralchinesischen Provinz Hubei im Bereich der Tourismusplanung zu arbeiten. Mittlerweile lebt und arbeitet sie bereits seit über vier Jahren in China.

Die koreanische Vloggerin Jin Yeongen spielt das traditionelle chinesische Musikinstrument Guzheng. (Foto zur Verfügung gestellt von Jin) 

Auf die Frage, warum sie sich in Yichang niedergelassen hat, antwortete Jin: „Yichang und meine Heimatstadt Gyeongju sind Partnerstädte und meine Mutter engagiert sich ebenfalls für die Förderung des chinesisch-koreanischen Kulturaustausches. Für mich ist Yichang bereits zu einer zweiten Heimat geworden."

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2020 hat der Tourismus stark gelitten und natürlich war auch Jins Arbeit davon betroffen. Sie begann daraufhin, ihre Zeit in China als Ausländerin in Form von Kurzvideos zu dokumentieren.

Während der Pandemie spürte sie auch die hervorragende Reaktion der chinesischen Regierung und die Solidarität sowie das Engagement der Menschen in Hubei. „Ich wollte den koreanischen und auch den Internetnutzern auf der ganzen Welt durch meine Kurzvideos das wahre Leben der Chinesen während der Pandemie näherbringen und somit dazu beitragen, die Informationskluft zwischen China und der Außenwelt zu verringern“, erklärte sie.

In den vergangenen vier Jahren reiste Jin nach Hubei, Beijing, Shanghai, Hongkong, Macao, Chongqing, Guangdong und Yunnan. Dort hat sie die bezaubernden Landschaften bereist und viele herzliche und gastfreundliche Chinesen getroffen.

In den sozialen Medien hat sie überdies auch ihre zahlreichen Erfahrungen mit der traditionellen chinesischen Kultur geteilt: „Die chinesische Kultur kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken und ist sehr tiefgründig.Vom heutigen China aus kann man die Jahrtausende alte Geschichte sehen, die die chinesische Kultur geprägt hat. Das ist es, was mich am meisten an China fasziniert."

Tourismusbotschafterin von Yichang: Förderung der chinesisch-koreanischen Freundschaft 

„Obwohl China und Korea Nachbarn sind, gibt es viele kulturelle Unterschiede. Die meisten Koreaner lernen China durch die Medien kennen, aber die Medienberichte sind manchmal recht einseitig, was dazu führt, dass einige Koreaner ein voreingenommenes Bild von China haben."

Aus diesem Grund engagiert sich Jin aktiv für touristische Marketing-Kampagnen, sowohl Online als auch Offline, und versucht, durch die Förderung des chinesisch-koreanischen Kulturaustausches mehr Koreaner für China zu begeistern.

In diesem Jahr feiern Yichang und Gyeongju das zehnjährige Bestehen ihrer Partnerstadt. Im Mai besuchte Jin deshalb ihre Heimatstadt, um als Mitglied der Yichang-Delegation für ihre „zweite Heimat“ zu werben, die für die meisten Koreaner aktuell immer noch eine wenig bekannte Stadt ist. Durch diesen Trip konnte sie Yichang in ihrer Heimatstadt bekannt machen, was sie sehr stolz machte und ihr ein tiefes Verständnis für die Bedeutung der Förderung der chinesischen Kultur vermittelte.

Heute ist Jin nicht nur eine bekannte Vloggerin, sondern auch eine Botschafterin für den Tourismus und das Branding der Stadt Yichang. Darüber hinaus hat das koreanische Generalkonsulat in Wuhan sie mit dem „Young Public Diplomat Award“ ausgezeichnet.

Sie wolle auch in Zukunft Videos über die chinesische Kultur und die Schönheit der Landschaften machen, denn, so erklärt sie selbst: „Die Förderung der Freundschaft zwischen China und Korea ist meine Mission.“