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„Chinesische Kampfkünste haben mir meinen Lebenstraum erfüllt!“ |
Wang Wenye · 2023-07-12 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: Kampfkünste;Afrika | Druck |
Luc Bendza aus Gabun übt das chinesische Wushu. (Foto zur Verfügung gestellt von Bendza)
Vor 40 Jahren kam ein junger Afrikaner, der einen Traum vom „Fliegen“ hatte, nach China, um die Kung-Fu-Kunst zu erlernen. Heute ist er ein echter „Meister der chinesischen Kampfkunst" (Wushu), hat schon in vielen Kung-Fu-Filmen mitgewirkt, war Richter bei internationalen Kampfsportveranstaltungen und hat somit dazu beigetragen, dem chinesischen Wushu zu seinem „Siegeszug“ im Ausland zu verhelfen.
Chinesisches „Wushu“ ist mehr als nur körperliche Fitness!
Luc Bendza wuchs schon mit einer Vorliebe für Kung-Fu-Filme auf und bewunderte bereits als kleiner Junge die chinesischen Stars Bruce Lee und Jackie Chan. Er träumte einst davon, eines Tages wie die Filmhelden „durch die Luft zu fliegen".1983, im Alter von 14 Jahren, verabschiedete sich Bendza dann von seinen Eltern und reiste nach China, um seinen „Kung-Fu-Traum" zu verwirklichen.
„Als ich am Beijinger Flughafen aus dem Flugzeug stieg, konnte ich nicht anders, als in die Luft zu schauen, und mein Kopf war voller Fragen: 'Wie kommt es, dass es am Himmel keinen einzigen fliegenden Menschen gibt?'", erzählte Bendza lachend, als er sich zurückerinnerte.
Die Kluft zwischen Film und Realität entmutigte Bendza jedoch keinesfalls: 1985 ging er zum Shaolin-Tempel in Songshan, um von einem Meister zu lernen. Er erkannte jedoch bald, dass er zunächst die Sprachbarriere überwinden und die chinesische Kultur besser verstehen musste, um chinesisches Kung Fu wirklich lernen zu können. Deshalb kehrte er nach Beijing zurück und studierte an der Beijinger Universität für Sprache und Kultur und an der Beijinger Sportuniversität, wo er in der Folge seine Chinesisch- und Kampfkunstkenntnisse erheblich verbesserte.
In den 1990er Jahren wirkte Bendza dann in Filmen wie „Dragon from Shaolin“ mit. 2007 spielte er in der Fernsehserie „The Legend of Bruce Lee“ Jesse Glover, den ersten Schüler von Bruce Lee in den USA. In dieser Serie „flog“ er endlich „durch Wände" und erfüllte sich somit seinen Kindheitstraum.
Heute spricht Bendza nicht nur fließend Chinesisch, sondern kann auch auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken. Er hat einen Bachelor-Abschluss in „Wushu“, einen 7. Dan in chinesischem Wushu und ist außerdem Gründer der Gabunischen Wushu-Vereinigung, stellvertretender Direktor des IWUF-Ausschusses für traditionelles Wushu und internationaler Wushu-Schiedsrichter.
Bendza ist der Meinung, dass die chinesischen Kampfkünste sehr tiefgründig seien und er viel von seiner Beschäftigung mit ihnen profitiert habe: „Das chinesische Wushu befürwortet keinen aktiven Angriff und betont stattdessen die große Bedeutung des Friedens. Wushu hilft nicht nur, den Körper zu stärken, sondern lehrt auch, wie man sich zu verhalten hat. Früher war ich nicht mutig genug und wurde schnell ungeduldig, wenn etwas schief ging, aber seit ich Wushu praktiziere, bin ich mutiger geworden, habe eine breitere Perspektive und eine ruhigere Denkweise."
„Viele Afrikaner praktizieren chinesisches Kung Fu"
Da Bendza seit 40 Jahren mit China verbunden ist, hat er sich immer an vorderster Front für die Förderung des chinesischen Wushu im Ausland eingesetzt. Im Jahr 2001 reichte der Internationale Wushu-Verband (IWUF) beim Internationalen Olympischen Komitee (IOK) offiziell einen Antrag auf Aufnahme von Wushu in die Olympischen Spiele ein, und die Allgemeine Sportverwaltung Chinas und das Beijinger Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2008 unterstützten die internationalen Werbeaktivitäten nachdrücklich.
Zu dieser Zeit folgte Bendza als einer der Vertreter der fünf Kontinente dem chinesischen Olympiateam zu Auftritten im Ausland und zeigte dabei den einzigartigen Charme des chinesischen Wushu. Obwohl die Olympiabewerbung von Wushu am Ende nicht von Erfolg gekrönt war, wurde es schließlich als Sonderveranstaltung während der Olympischen Spiele in Beijing organisiert.
Wie Bendza informiert, haben der IWUF und der chinesische Wushu-Verband in den letzten Jahren jedes Jahr Experten nach Afrika, Lateinamerika, Europa und Nordamerika entsandt, um einen Wushu-bezogenen Austausch - einschließlich der Ausbildung von Trainern und Schiedsrichtern – durchzuführen. Die Ergebnisse seien extrem vielversprechend gewesen.
„So wie die Menschen Brasilien sofort mit Fußball assoziieren, denken viele Menschen im Ausland an chinesisches Wushu, wenn von China die Rede ist", erzählte Bendza den Reportern freudig.
Als Gründer des Gabunischen Wushu-Verbandes hat Benza in seinem Heimatland selbst energisch für Wushu geworben.
„Wir haben ein ganzes Jahrzehnt damit verbracht, regelmäßig chinesische Experten und Kunsttruppen einzuladen, um in Gabun zu unterrichten und aufzutreten, um mehr Menschen für Wushu zu interessieren und schließlich dafür zu sorgen, dass chinesisches Wushu vom gabunischen Sportministerium und dem Olympischen Komitee anerkannt wird. Gabunische Wushu-Vertreter haben aktiv an den alle zwei Jahre stattfindenden Wushu-Weltmeisterschaften teilgenommen.“
Dank dieser Bemühungen sei Wushu heutzutage auch in Afrika, insbesondere in Gabun, ein ziemlich populärer Sport und viele junge Menschen würden chinesisches Kung Fu erlernen.
Im Laufe der Jahre hat Bendza persönlich miterlebt, wie die chinesische Kultur immer selbstbewusster „zur See fährt", also im Ausland für sich wirbt. Er erzählte, dass in Afrika chinesische Drachen- und Löwentänze sehr beliebt seien, und auch die traditionelle chinesische Medizin und Pharmazie werden von vielen Menschen in Gabun hoch geschätzt.
Er ist fest davon überzeugt, dass die chinesische Kultur, einschließlich der Kampfkünste, in Zukunft in der Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen werde: „Ich werde weiterhin hart daran arbeiten, die chinesischen Kampfkünste zu verbreiten", versicherte er. Und außerdem:
„Zum kulturellen Austausch zwischen China und Gabun sowie zwischen China und Afrika werde ich auch weiterhin einen positiven Beitrag leisten!"
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