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Australian Open: Li Nas Nachfolgerinnen blühen ein wenig auf |
Von Kamil Wysocki · 2016-01-21 · Quelle:Radio China International |
Stichwörter: Australian Open;Zhang Shuai;Tennissport | Druck |
Es war eine der Überraschungen in der ersten Runde der Australian Open. Die Qualifikantin Zhang Shuai aus China wirft die an Position zwei gesetzte Simona Halep glatt in zwei Sätzen aus dem Turnier. Vor dem Hintergrund des über dem Tennissport schwebenden Wettskandals eine Aussage mit einer gewissen Doppeldeutigkeit, aber: wenn man auf die Chinesin gewettet hatte, dann dürfte man einen satten Gewinn gemacht haben. Denn es war der erste Sieg von Zhuang Shuai im Einzelwettbewerb eines Grand Slam-Turniers – bei ihrem 15. Versuch. Als sie nach dem Match interviewt wurde, brachte sie zunächst kein Wort heraus, ihr kamen die Tränen und ihrem Trainer gleich dazu.
Der Überraschungserfolg der 27-jährigen aus Tianjin war die Krönung eines nahezu perfekten Auftakts der Chinesinnen beim ersten Grand Slam des Jahres. Neben Zhuang Shuai schafften es auch die 25-jährige Han Xinyun und die drei Jahre jüngere Zheng Saisai in die zweite Runde. Und dann war da noch Wang Qiang, die von ihren Fans „wilde Rose" genannt wird. Sie sorgte am ersten Turniertag für eine kleine Sensation, als sie die in der Weltrangliste um rund 70 Plätze höher platzierte Sloane Stephens aus den USA leicht und locker mit 6:3 und 6:3 besiegte. Auch die 24-Jährige, die wie Zhuang Shuai aus Tianjin stammt, hatte sich als aktuelle Nummer 110 der Welt durch die Qualifikation gehen müssen. Nach ihrem erstmaligen Einzug in die zweite Runde der Australian Open war sie sichtlich erleichtert und glücklich:
„Ich habe heute echt gut gespielt und das was ich trainiert hatte auf dem Court umgesetzt. Bei diesen hohen Temperaturen war das gar nicht so einfach. Ich habe eine gesetzte Spielerin rausgeworfen, das ist natürlich super für mich."
Im Gegensatz zu den meisten chinesischen Spielerinnen hat Wang Qiang bereits viele Jahre im Ausland gelebt und trainiert, seit ihrem 16 Lebensjahr bereitete sie sich in Japan auf ihre Tenniskarriere vor. Dass sie die wohlbehütete, heimische Umgebung früh verlassen hat, könnte ein Vorteil auf der WTA-Tour sein, wo nicht nur das Talent entscheidet, sondern auch die Durchsetzungs- und Anpassungsfähigkeit. Wang Qiang galt schon früh als mögliche Nachfolgerin von Li Na, der chinesischen Ausnahmespielerin, die 2014 ihre Karriere beendete. Vergleiche mit dem großen Vorbild machen der jungen Wang Qiang keine Angst, zumindest beteuert sie das in ihren Interviews:
„Ich denke der Rücktritt Li Nas war für den Tennissport in China und ganz Asien ein Einschnitt. Aber Druck verspüre ich deswegen nicht. Ich glaube man muss einfach versuchen immer das Beste zu geben, dann hat man sich nichts vorzuwerfen."
Für Wang Qiang war nach dem Überraschungssieg in Runde eis dann aber ebenso überraschend Schluss in der zweiten Runde. Chancenlos war sie der deutschen Nachwuchshoffnung Anna-Lena Friedsam unterlegen. Und auch Han Xiyun musste nach ihrem zweiten Auftritt die Segel streichen.
Und dennoch: Die Folgegeneration Li Nas scheint langsam aufzublühen, doch für eine legitime Nachfolge fehlt es den Tennisspielerinnen Chinas vor allem an einem: Konstanz.
Ein kleines Ausrufezeichen haben sie in Melbourne aber auf jeden Fall gesetzt, egal was noch in „Down Under" passiert. Und die 1990er-Generation hat ja noch ein paar Jahre Zeit. Aushängeschild Li Na hat es auch erst im Herbst ihrer Karriere in ihr erstes Grand Slam-Finale geschafft: 2011 im Alter von 29 Jahren bei den Australian Open. (Quelle: Radio China International)
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