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Bi Zhijian: Mir ist warm in Macau |
Von Zeng Wenhui · 2015-09-11 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Macau | Druck |
„Mir ist warm in Macau," sagt Bi Zhijian, der Präsident der Youth Association of Overseas Chinese von Macau bei einer Fotoausstellung zum 15 jährigen Jubiläum der Rückkehr von Macau zum Vaterland am 18. Dezember 2014. Herr Bi sagt das in dem Wissen, dass man in Macao Unterstützung von der Regierung bekommt, wenn man einen Traum hat – egal ob es um den Bereich Kultur, z.B. Singen und Tanzen geht, oder ob es sich um einen wirtschaftlichen Traum handelt, sprich um die Förderung einer Industrie oder eines Verbandes.
In Macao, mit einer Fläche von etwa 30 Quadratkilometern und einer Bevölkerung (einschließlich vorübergehender Bewohner) von weniger als 600 000, gibt es mehr als 7000 Non-Profit Organisationen. Die Regierung hat aus der Steuer auf Glücksspiel Geldmittel genommen und Stiftungen gegründet, um solche Organisationen zu unterstützen. „Es gibt zurzeit nur wenige lokale Regierungen, die jedes Jahr Geldmittel für Verbände mit einzelnen oder ein paar Mitgliedern anbieten, um ihre Aktivitäten zu sponsern. Aber in Macao herrscht diese gewisse Denkweise, dass jedermann die Chance hat, sich nach dem eigenen Interesse zu entwickeln. Obwohl die Geldmenge nicht unbedingt hoch ist, kann man damit etwas in die Tat umsetzen." Ein Beispiel dafür ist Bis eigene Fotoausstellung, die von der Macauer Stiftung finanziell unterstützt wird.
Der 1971 in Macau geborene Bi Zhijian ist ein braungebrannter, vornehmer Herr, ein Ehrenmann. Seine Eltern sind Auslandchinesen, die 1970 von Kambodscha nach Macau kamen. Nach dem Abschluss der Mittelschule wanderte Bi mit seinen Eltern nach Kanada aus. Nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, kam er 1994 zurück nach Macao.
Damals war die Konjunktur in Macao schlecht, die gesellschaftlichen Umstände waren weder sicher noch stabil. Regelmäßig gab es Nachrichten über Entführungen, Raub und Schlägereien krimineller Gangs. Auch die Tourismusindustrie litt zu der Zeit. Die Preise auf dem Immobilienmarkt waren im Keller: Viele Bekannte von Bi sind in der Immobilienindustrie tätig und verfügen über ausreichend Kapital. Doch bei einem so niedrigen Preis von 4000 MOP$ pro Quadratmeter kann die Investition in Immobilien aufgrund der Kosten von Boden und Aufbau nur schwer kompensiert werden. „Damals wagten sie gar nicht, ihr Geld in Immobilien zu stecken", sagte Bi.
Heute nimmt das BIP pro Kopf in Macao,15 Jahre nach der Rückkehr zum Vaterland, den zweiten Platz Asiens und den vierten Platz in der Welt ein. Vor der Wiedervereinigung war Macaos Wirtschaft nur schlecht entwickelt. Viele Menschen lebten in Armut und fanden eher schlecht als recht Arbeit um ihr Überleben zu sichern. Inzwischen hat die Mehrheit der Menschen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt und kann einem Beruf ihrer Wahl nachgehen.
„Viele Leute wollen nicht einfach eine Stelle mit hohem Einkommen," sagt Bi. Wenn zwei verschiedene Wege zur Wahl stehen, der eine flach und bereit, der andere gewunden und gebirgig, bevorzugt Bi den zweiten, die Herausforderung. "Macao bietet mir viele solchen Chancen," so Bi. Er hat sich in seinem Leben viele Ehrentitel verdient, z.B. Präsident der Youth Association of Overseas Chinese Macau, stellvertretender Vorstandvorsitzender der Oversea Chinese Association Macao, Vize-Präsident der China Advertising Association, Geschäftsführer von China-Macau Resources Advertising& Exhibition Co. Ltd., usw.
Fragt man ihn zur Wirtschaftsentwicklung in Macao, ist Bi der Meinung, dass die gesamte politische und ökonomische Entwicklung einer Region eine große Rolle für die Entwicklung einzelner Individuen bzw. Unternehmen spielt. Seit langem ist die Spielindustrie von Macao weltweit bekannt, doch da viele mittelständische Unternehmen nicht wissen, wie sich davon profitieren lässt, lässt ihr Wachstum zu wünschen übrig. Nach der Wiedervereinigung beschloss die Regierung der Sonderverwaltungszone, dass die Entwicklung in Macao nicht allein von der Glücksspielindustrie abhängen sollte und ergriff einige Maßnahmen, um den Ausstellung- und Kultursektor in Macao zu fördern.
In den Augen von Bi ist die Entwicklung der Ausstellungsbranche ein bedeutender Schritt für eine vielfältige Entwicklung Macaus. Damit wird eine neue Plattform für verschiede Industrien geschaffen: Die Immobil- und Automobilindustrie sowie die gesamte kreative Industrie können alle von Messen und Ausstellungen profitieren.
Da Macao keine ausreichende Grundlage für einen Ausbau der Ausstellungsbranche besitzt, spielt die Association of Advertising Agents of Macao, wo Bi Zhijian den Posten des Vorstandvorsitzenden inne hat, eine große Rolle. Der Verband umfasst PR- und Medienunternehmen, Designbüros und Bauunternehmen, die verschiedene Dienstleistungen für die Ausstellungsindustrie anbieten.
Aufgrund der staatlichen Unterstützung sind viele dabei, ihr Geschäft in die Ausstellungsbranche zu verlegen. „Ich selbst fing in der Immobilienindustrie an, dann befasste ich mich mit Werbung, 2003 war ich in der Kleidungsindustrie tätig. Jetzt entwickele ich allmählich auch die Ausstellungsindustrie mit", so Bi. Neben der Unterstützung, die Macao seit der Wiedervereinigung von der Festlandsregierung erfährt, hält Bi die Zulassung freier Reisen aus dem Festland nach Macao für die größte Antriebskraft für die Tourismusindustrie und die Gesamtwirtschaft.
Darüber hinaus genießen Investoren aus Hongkong und Macao besonders lockere Bedingungen für Fremdkapitalinvestitionen. Da Macao über begrenzte Bodenressourcen verfügt, bietet die teilweise Flächennutzung der Hengqin-Insel, die eigentlich zur Sonderwirtschaftszone Zhuhai gehört, einem größeren Spielraum für die Wirtschaftsentwicklung von Macao. Seit dem 18. Dezember ist offiziell der Grenzübergang zwischen Hengqin und Macao 24 Stunden am Tag möglich. „Wenn wir nach Hengqin gehen, können wir jederzeit zurück nach Macau kommen," sagt Bi.
Als Teil der laufenden Reform der Wirtschaftsentwicklung des Perlflussdeltas (ausgelegt auf 2008-2020), gilt für Macao der „Aubau eines Tourismus- und Erholungszentrums auf Weltebene" als langfristige Entwicklungsstrategie.
Bi sieht in Macao mit seiner über 400 Jahre lange Geschichte eine magische Anziehungskraft. Die Region ist ein Ort des Austauschs zwischen östlichen und westlichen Kulturen. Chinas erster Leuchtturm wurde in Macao errichtet und die maritime Seidenstraße verläuft über Macao in Chinas Binnenland. Bi ist der Ansicht, dass Macao bei seinen Bemühungen, die örtliche Tourismusindustrie auszubauen, dem ausländischen Markt noch mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Vielleicht wären die Auswirkungen nicht so schnell zu sehen, aber Bi meint „Die Regierung hat jetzt genug Geld. Es ist Zeit um, neue Märkte zu erschließen!".
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