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Von einem Stück Stoff zum Geschenke-Marathon – Was Chinas Männer für ihre Hochzeit ausgeben müssen |
· 2016-02-17 · Quelle:Radio China International |
Stichwörter: Verlobungsgeschenk;Hochzeit; | Druck |
In den 1950er Jahren war das Verlobungsgeschenk eines Bräutigams an die Familie seiner Braut recht bescheiden: ein Stück bunter Stoff. Nach der Reform und Öffnung mussten Männer vor ihrer Hochzeit ein Fahrrad, eine Armbanduhr, eine Nähmaschine und ein Radio für die Familie ihrer Auserwählten besorgen. Von diesem Brautgeld können chinesische Männer inzwischen nur noch träumen. Die Kosten für eine Heirat sind deutlich gestiegen und das vor allem in den Dörfern.
Nehmen wir den Kreis Dangshan im Norden der zentralchinesischen Provinz Anhui als Beispiel. Ein Mann muss bereits bei seinem ersten Treffen mit den zukünftigen Schwiegereltern 10.000 Yuan RMB, also rund 1.300 Euro, mitbringen. Der eigentliche Brautpreis liegt anschließend zwischen 150.000 und 250.000 Yuan RMB (20.000 bis 34.000 Euro). Doch damit noch nicht genug. Bevor die Eltern der Braut die Ehe genehmigen, benötigt der zukünftige Schwiegersohn außerdem ein Auto und eine Eigentumswohnung.
Aber nicht nur der Bräutigam in spe hat einen Brautpreis zu zahlen und Eigentum vorzuweisen. Seine Familie muss der zukünftigen Schwiegerfamilie die „zehn Zehn" überreichen. Diese beinhalten unter anderem zehn Stangen Zigaretten, zehn Kisten Alkohol, zehn Fische sowie zehn Pfund Fleisch und Zucker. Diese kosten insgesamt etwa 20.000 Yuan (rund 2.700 Euro).
Wenn diese Geschenke abgearbeitet wurden, kommt es schließlich zur Hochzeit – und natürlich gibt es auch hier weitere Ausgaben. Bei der Hochzeit muss der Bräutigam seiner Braut Goldschmuck im Wert von mindestens 20.000 Yuan geben und das Hochzeitsbankett kostet noch einmal genauso viel. Allein für die Hochzeit müssen damit 5.400 Euro aufgebracht werden.
Wenn man nun alle Geschenke und Ausgaben zusammennimmt, muss ein Mann im Kreis Dangshan für seine Hochzeit über 600.000 Yuan RMB, also rund 80.000 Euro, vorbereiten. Das durchschnittliche verfügbare Jahreseinkommen der Einwohner des Kreises liegt Regierungsangaben zufolge jedoch bei unter 10.000 Yuan RMB.
Aber auch an anderen Orten Chinas ist eine Heirat sehr kostspielig. Im Kreis Yuncheng in der ostchinesischen Provinz Shandong muss die Familie des Bräutigams beim ersten Treffen mit der Schwiegerfamilie 99.000 Yuan RMB (etwa 13.500 Euro) mitbringen. Für die Verlobung muss der zukünftige Bräutigam weitere 166.000 Yuan RMB (etwa 22.000 Euro) vorbereiten. Außerdem sind ein Auto und eine Wohnung Grundvoraussetzung für die Eheschließung. Herr Liang aus dem Dorf Wangying im Kreis Yuncheng hat vor kurzem geheiratet. Seine Ehefrau kostete ihn über eine Million Yuan RMB (136.000 Euro).
Aber auch Chinas Städte sind alles andere als ein billiges Heiratspflaster. Einer in den Medien veröffentlichten Liste der durchschnittlichen Heiratskosten in verschiedenen chinesischen Städten zufolge heiratet Mann in Shenzhen am teuersten. In der südchinesischen Stadt muss ein Bräutigam über zwei Millionen Yuan RMB ausgeben. Knapp dahinter liegen Beijing und Shanghai, wo ebenfalls mindestens zwei Millionen Yuan RMB für eine Eheschließung eingeplant werden müssen. (Quelle:Radio China International)
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