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US-Seuchenkontrollzentrum nennt vier Fehler der USA |
· 2020-05-07 · Quelle:german.china.org.cn |
Stichwörter: USA;Coronavirus | Druck |
Vor einigen Tagen wurde auf der offiziellen Website des US-amerikanischen Zentrums für Seuchenkontrolle (CDC, kurz für Centers for Disease Control and Prevention) ein Bericht veröffentlicht, der unter anderen von Anne Schuchat, der stellvertretenden Direktorin des Zentrums, verfasst wurde. Dabei handelt es sich um eine rückblickende Analyse der bisherigen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in den USA.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es vier Faktoren dafür gebe, dass die Epidemie in den USA „außer Kontrolle geraten ist.“ Diese Faktoren sind die Aufrechterhaltung des Passagierflugverkehrs, keine Einschränkungen für große Menschenansammlungen, fehlende Schutzmaßnahmen und unzureichende Tests.
Die Autoren unterteilen die Ausbreitung des Virus in den USA in drei Phasen:Vom 21. Januar bis zum 23. Februar wurden in den Vereinigten Staaten nur 14 heimische Fälle diagnostiziert. Dazu kamen weitere 39 Patienten, die aus dem Ausland in die USA zurückgekehrt waren.
Ende Februar gab es erste Fälle solcher Infizierter, die weder verreist noch in (nachverfolgbarem) Kontakt mit Infizierten gewesen waren. Das deutet darauf hin, dass die Epidemie bereits begonnen hatte, sich in den USA auszubreiten.
Von Mitte März bis zum 21. April beschleunigte sich die Verbreitung des neuartigen Coronavirus noch deutlicher und die Anzahl der Fälle stieg rapide an. Die meisten in diesem Zeitraum gemeldeten Fälle waren auf Übertragungen innerhalb einer Gemeinschaft zurückzuführen (sogenannte „Community-Transmissions“).
Der Bericht geht rückblickend von vier Gründen für die beschleunigte Ausbreitung der Epidemie in den USA aus:
Erstens hat die Regierung es versäumt, rechtzeitig eine Anordnung zur Reisebeschränkung zu erlassen. Dies habe zu einer kontinuierlichen Zunahme von aus dem Ausland importierten Fällen geführt.
Im Februar kamen ungefähr 140.000 Passagiere aus Italien und insgesamt ungefähr 1,74 Millionen Passagiere aus den Schengen-Ländern in die Vereinigten Staaten. Zu dieser Zeit war die Epidemie bereits dabei, sich in Europa großflächig und schnell auszubreiten.Die Sequenzierung der im März in der Metropolregion New York gesammelten Coronavirus-Stämme ergab, dass diese aus Europa oder anderen Teilen der USA stammten.
Zweitens spielte die Teilnahme von Menschen aus verschiedenen Regionen an großen Versammlung eine bedeutende Rolle in der frühen Ausbreitung des Virus. Im Februar war die Anzahl der von den USA gemeldeten inländischen Fälle noch nicht sehr hoch, weshalb fälschlicherweise angenommen wurde, dass die Virus-Ausbreitung unter Kontrolle gebracht worden sei. Aus diesem Grund verzichteten die Bundes- und Kommunalregierungen darauf, unverzüglich Versammlungsbeschränkungen zu erlassen.
In der letzten Februarwoche trugen dann mehrere Großveranstaltungen dazu bei, das Virus weiter zu verbreiten - darunter vor allem der Karneval in Louisiana („Mardi Gras“) mit mehr als 1 Million Menschen oder eine internationale Fachkonferenz mit 175 Menschen in Boston. Darüber hinaus nahmen etwa 100 Menschen an einer Beerdigung in Albany im Staat Georgia teil.
Drittens hat das Versäumnis, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, dazu geführt, dass sich das Virus großflächig verbreitet hat, nachdem es in Hochrisiko-Orte eingeschleppt worden war, wie zum Beispiel Langzeitpflegeeinrichtungen und Krankenhäuser oder auch dicht besiedelte Gebiete wie die Metropolregion New York. Erst am 3. April gab das CDC die Empfehlung heraus, an öffentlichen Orten Schutzmasken zu tragen, um die Übertragung zu verringern.
Viertens bleibt der Virusnachweis weiterhin ein großes Problem in den USA. Es gab daher sowohl im Anfangsstadium als auch in der Phase, als sich das Virus bereits rapide ausbreitete, eine große Anzahl von unentdeckten Übertragungen. Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus überschneidet sich zudem mit der Grippe-Saison in den USA. Im Frühstadium des Ausbruchs haben die Überwachungssysteme für Atemwegserkrankungen in sämtlichen Gegenden der USA deshalb keine Inzidenztrends [Anzahl der neu auftretenden Erkrankungen innerhalb einer Personengruppe während eines bestimmten Zeitraums] festgestellt, die sich von vergangenen Zeiten unterschieden. Darüber hinaus konnten aufgrund des begrenzten Umfangs der Tests in den USA nicht alle Fälle erkannt werden. Überdies bereiten asymptomatische Infektionen große Probleme bei der Erkennung und Kontrolle des Virus.
Obwohl die Autoren des Berichts nicht direkt von „Fehlern" sprechen, stehen die vier im Bericht aufgeführten entscheidenden Faktoren alle unmittelbar mit Entscheidungsfehlern der US-Regierung zusammen. Der Bericht weist darauf hin, dass die Identifizierung dieser vier Faktoren, die die Ausbreitung der Seuche in den USA beschleunigen, dabei helfen könne, künftige Entscheidungen zu treffen.
Das neuartige Coronavirus verbreitet sich weiterhin in den USA und aktuell ist immer noch der Großteil der Amerikaner sehr anfällig dafür, von dem Virus infiziert zu werden. Daher sind kontinuierliche Anstrengungen erforderlich, um die Ausbreitung in den USA zu stoppen.
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