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Shi Mingde: „In einer globalen Industriekette ist niemand total unabhängig"

  ·   2019-06-12  ·  Quelle:german.china.org.cn
Stichwörter: Shi Mingde;Deutschland
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Am 6. Juni besuchte Shi Mingde, der ehemalige chinesische Botschafter in Deutschland, die Peking-Universität und hielt einen Vortrag mit dem Titel „Aktuelle Weltlage und Beziehungen Chinas zu Deutschland und zur EU". Shi erzählte von seinen persönlichen Erfahrungen als Diplomat und gab einen Überblick über die aktuelle wirtschaftliche und politische Situation der Welt.

China-USA: Niemand ist unabhängig 

Die USA, die Europäische Union, Russland und China seien vier wichtige Pole der Welt und die Beziehungen zwischen China und den USA seien für die Weltlage sehr bedeutend, so Shi. Trotz der Instabilität der Weltlage rief er in seiner Rede zu einer objektiven und dialektischen Perspektive auf. „In einer Zeit voller Konflikte laufen die Kooperationen immer noch. Die aktuelle Weltlage ist ganz anders als die in der Zeit des Kalten Krieges. Damals gab es zwischen den USA und der Sowjetunion gar keine wirtschaftlichen Beziehungen. Aber jetzt sind China und die USA eng miteinander verbunden. Das Wichtigste ist, die Welt richtig zu kennen und sich selbst richtig zu bewerten."

„In einer globalen Industriekette ist niemand total unabhängig", sagte Shi. Er nannte die Autoproduktion als ein Beispiel: „Die amerikanischen Firmen haben viele sogenannte Kerntechniken. Sie produzieren Motoren der Autos. Aber die Reifen, die Lenkräder und die Karosserien werden normalerweise von chinesischen Firmen angeboten. Falls diese Produkte aus China sehr hoch verzollt wären, würden die Kosten der Ersatzteile für Montagewerke in den USA auch stark steigen."

China-Deutschland: Öffnung bringt Gewinn 

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen China und Deutschland entwickeln sich aber sehr positiv. China ist seit drei Jahren der größte Handelspartner Deutschlands. Das Handelsvolumen beträgt ungefähr 200 Milliarden Euro pro Jahr. Mehr als 8000 deutsche Unternehmen haben schon in China investiert.

„Die neue Runde der Öffnung hat den deutschen Firmen geholfen", erklärt der ehemalige Botschafter. Der Autobauer BMW, das Chemiemagnat BASF und der Versicherungskonzern Allianz SE gehören zu den ersten Unternehmen, die ausländische Shareholding-Gesellschaften in China etabliert haben. Durch die Vertiefung der Zusammenarbeit in der Wirtschaft wird eine Win-win-Situation zwischen beiden Ländern geschaffen. „Man soll die Verschiedenheit bestehen lassen und nach Gemeinsamkeiten streben", fügte Shi hinzu.

Nach der einstündigen Rede diskutierte Shi mit den Studenten der Peking-Universität über weitere Themen, darunter AfD, die grüne Entwicklung, die Euro-Politik und die Thucydides's trap. Die Veranstaltung wurde vom Institut of Area Studies der Peking-Universität organisiert und von Professor Huang Liaoyu, dem Direktor des Zentrums für Deutschlandstudien (ZDS), moderiert.

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