Mehr als jeder vierte Deutsche hält den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) eher für ein Risiko als einen Nutzen, wie eine am Dienstag veröffentlichte repräsentative Umfrage des internationalen Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigt. 

Die Ablehnung der Anwendungen der künstlichen Intelligenz steigt mit zunehmendem Alter. Laut der Umfrage von YouGov glauben 29 Prozent der 54- bis 72-jährigen in Deutschland, dass die Risiken den Nutzen überwiegen, während der Anteil der die KI missbilligenden Personen zwischen 18 und 36 Jahren mit 22 Prozent etwas niedriger ist.

Über alle Altersgruppen hinweg glauben nur 15 Prozent, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz generell eher vorteilhaft als ungünstig ist. Die Deutschen seien tendenziell „skeptisch gegenüber dem allgemeinen Einsatz künstlicher Intelligenz“, hieß es in der YouGov-Analyse.

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Bewertung von Individuen ist mit dem größten Widerstand verbunden. Drei Viertel der deutschen Bevölkerung bevorzugen bei einem Vorstellungsgespräch ein menschliches Pendant und lehnen die Bewerberauswahl für einen Arbeitsplatz mithilfe von Maschinen und Algorithmen ab.

Laut der YouGov-Studie erhält künstliche Intelligenz am meisten Zustimmung, wenn sie Berichte über Aktienkurse oder Fußballspiele schreibt. Fast die Hälfte der Befragten glaubt, dass solche Berichte maschinell geschrieben werden könnten.

Europäische Unternehmen liegen hinter ihren Konkurrenten aus den USA und Asien, wo laut einer Umfrage von Korn Ferry fast 80 Prozent der Unternehmen bereits KI einsetzen. In Europa setzen nur weniger als 70 Prozent der Unternehmen KI ein. Damit rangiert Europa an letzter Stelle.