Ein hoher US-Diplomat sagte am Montag, dass die Vereinigten Staaten die florierenden Beziehungen zwischen Manila und Beijing unterstützen werden. Und er versicherte, dass Washington ein enger Verbündeter des südostasiatischen Landes bleiben würde. 

Daniel Russel, Leiter der Abteilung für ostasiatische und pazifische Angelegenheiten, sagte nach einem Treffen mit dem philippinischen Außenminister Perfecto Yasay in Manila, dass Washington die verbesserten Beziehungen zwischen den Philippinen und China begrüße, dennoch sollte dies nicht auf Kosten der USA passieren.

„Wir möchten nicht, dass Länder zwischen den USA und China entscheiden müssen“, sagte er.

Russels zweitägiger Aufenthalt fand statt, nachdem der philippinische Präsident Rodrigo Duterte seinen ersten Staatsbesuch in China absolviert hatte. Dort hatte er die „Spaltung“ seines Landes von den USA und wachsende Verbindungen mit China bekanntgegeben. Doch Duerte erklärte sich, gemeint sei damit nur eine unabhängigere Außenpolitik und keine „Abtrennung der Verbindungen“ mit dem engsten Freund der Philippinen.

Su Hao, Professor für Asien-Pazifik-Studien an der China Foreign Affairs University, sagte Russels Kommentare zeigten die typische Logik der USA, wonach sich die Interessen anderer Länder nach jenen in Washington richten müssten.

„Diesen Weg hatte Duertes Vorgänger gewählt, aber Duerte hat erkannt, dass dies den Philippinen nicht hilft und hat Anpassungen vorgenommen“, so Sun.

Xu Liping, leitender Forscher für Südostasienstudien an der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, meint, Washington verstehe die Bereitschaft Manilas, praktische Zusammenarbeit mit Beijing zu unterhalten.

„Ein Bündnis ist das Kerninteresse der USA, das werden sie nie aufgeben“, fügte er hinzu.

Duerte wird am Dienstag zu einem Staatsbesuch in Japan erwartet. Sun vermutet, dass Tokyo Manila bitten werde, die engen Verbindungen mit Washington wieder aufzunehmen, vielleicht sogar mit wirtschaftlicher Hilfe als Bedingung.