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Orlando, Islamismus und die US-Strategie

Von Sumantra Maitra  ·   2016-06-17  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Orlando;Islamismus;Terrorismus
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15 Jahre, nachdem die USA dem Terror erstmals der Krieg erklärt haben, erlebt das Land den größten Terroranschlag seit dem 11. September 2001. Ein bei der LGBT-Szene beliebter Club im Zentrum Orlandos in Florida wurde von einem Einzeltäter mit einem Sturmgewehr angegriffen. Die Meldungen widersprachen sich zunächst im Hinblick auf die Opferzahl und die Geiselnahme. Die endgültige Bilanz war niederschmetternd: 49 Tote, darunter der Attentäter, der von Einsatzkräften der Polizei erschossen wurde, und 53 Verletzte. 

Dies bringt uns zum Verdächtigen, der als Omar Mateen identifiziert werden konnte. Es handelt sich um einen Amerikaner afghanischer Herkunft, der in den USA geboren wurde. Nach ersten Berichten des FBI war „bekannt", dass der Verdächtige mit dem Islamismus und dem Dschihad sympathisierte. Neue Quellen behaupten, dass seine Familie berichtet hatte, dass er unglaublich wütend wurde, weil er gesehen hatte, dass sich Männer während des Ramadan näher kamen, seitdem befand er sich offenbar in einem verwirrten Zustand. Bei dem während des Anschlags verwendeten Gewehrs handelt es sich um eine AR 15, ein aufgrund der liberalen US-Waffengesetze weit verbreitetes Modell. 

Die Schießerei ereignete sich zu einem für die US-Präsidentschaftswahlen und die ganze Welt extrem sensiblen Zeitpunkt. Fünfzehn Jahre, nachdem US-Präsident George W. Bush dem Terrorismus den Krieg erklärt hatte, sind Islamismus und extremistische Ideologien offensichtlich weiterhin einflussreiche Kräfte. Sie haben sich allerdings in ein komplett neues Phänomen verwandelt, das sich deutlich vom frühen Extremismus zu Beginn des Jahrhunderts unterscheidet. 

Nur Minuten nach dem Massaker wetterten so genannte "Krieger für die soziale Gerechtigkeit" auf Twitter gegen die amerikanische Waffenkultur. Zunächst wurde angenommen, dass der grausame Anschlag wie so oft in den USA von einem ultrarechten, psychisch labilen Befürworter des Rechts auf Waffenbesitz begangen wurde. Diese Stimmen wurden zunehmend defensiv und verstummten schließlich ganz, als bekannt wurde, dass es sich bei dem Täter um einen Islamisten mit einem Hass auf die amerikanische Kultur und vor allem die LGBT-Szene handelte. Dies spiegelt die gespaltene politische Debatte über das Recht auf Waffenbesitz wider und zeigt, dass der Islamismus ein polarisierender Faktor in der Politik ist. Diese Debatte wird großen Einfluss auf die US-Wahlen haben. 

Eins muss klargestellt werden: Jüngere Amerikaner, vor allem die Millenniums-Generation, wollen keinen endlosen Krieg gegen den Islamismus führen. Sie denken ganz klar liberal und ihr Recht auf Privatsphäre ist ihnen wichtig.  Dies führt zu einer Reihe sich widersprechender Prinzipien: Einerseits haben sie genug von Interventionen und davon, dass Geld in den Nahen Osten fließt. Andererseits sind sie sehr tolerant im Hinblick auf die LGBT-Kultur und wollen keine regelmäßige Überwachung ihres Privatlebens durch amerikanische Nachrichtendienste oder Regierungen. Natürlich hat die US-Regierung vor allem in den letzten Tagen im Umgang mit den Anschlägen von Einzeltätern mehrfach versagt. 

Youtube-Videos belegen, dass Dschihadisten zu Anschlägen auf amerikanischem Boden aufrufen, Dabiq, eine Zeitschrift des so genannten Islamischen Staats (IS), fordert den Tod von Homosexuellen im Westen.    

Ob dieser Anschlag den Verlauf der Wahlen verändert, weiß niemand. Wir wissen, dass Donald Trump ein einseitiger Isolationist mit merkwürdigen und widersprüchlichen Ideen über den islamischen Terrorismus ist. Einerseits will er sich von Kriegen fernhalten und auf die inneren Angelegenheiten der USA konzentrieren. Andererseits will er den IS niederbomben, von seinem Öl profitieren und Muslimen die Einreise in die USA verbieten. 

Hillary Clinton ist allerdings eine Hardlinerin in Sachen Außenpolitik, die stärker auf interventionistische Strategien setzen und das Klischee vom Westen als Kreuzritter verstärken wird. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Anschlag die Wahl zugunsten eines der Kandidaten beeinflussen wird, jetzt, wo die USA versuchen, sich vom Nahen Osten und dem islamistischen Terrorismus lösen und sich auf China und den Asien-Pazifik-Raum sowie Osteuropa und Russland konzentrieren. Was auch immer geschieht, es wird Konsequenzen für die außenpolitische Strategie der USA haben. 

Der Autor lebt in England und ist Kolumnist des Nachrichtenportals  China.org.cn, wo der Artikel zuerst erschien. 

Dies spiegelt die gespaltene politische Debatte über das Recht auf Waffenbesitz wider und zeigt, dass der Islamismus ein polarisierender Faktor in der Politik ist. 

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