Am Dienstag hielten China und die USA die zweite Runde eines hochrangigen Dialogs zur Bekämpfung von Internetkriminalität ab. Nach der ersten Runde waren bereits 17 Verdächtigte gefasst worden, die weltweit Kinderpornografie verbreitet haben sollen. 

Guo Shengkun, Staatskommissar und Minister für öffentliche Sicherheit, lobte den Fortschritt seit dem ersten Treffen in Washington im vergangenen Jahr. Zusammenarbeit bei der Cyber-Sicherheit sei das Anliegen von China, den USA und anderen Ländern gleichermaßen, sagte Guo und befürwortet den Dialog als Hauptmechanismus für die Kooperationen.

Wie die Global Times berichtete, kam diese Kooperation in einem Fall von Kinderpornografie erstmalig erfolgreich zum Tragen. Im Februar hatte das US-Ministerium für innere Sicherheit zum ersten Mal das chinesische Ministerium für öffentliche Sicherheit (MPS, Ministry of Public Security) über eine in China ansässige Person unterrichtet, die kinderpornografisches Material im Internet verbreitet haben soll.

Aufgrund dieser Informationen gelang es der chinesischen Polizei bald, den Verdächtigen mit dem Familiennamen Sun, der Kinderpornografie im Netz verbreitet haben soll, zu lokalisieren und festzunehmen. Ein weiterer Verdächtiger mit dem Familiennamen Huang, der Kinder belästigt und sexuell missbraucht und Pornografie produziert haben soll, konnte ebenfalls gefasst werden.

Huang soll Videos und Bilder von seiner Belästigung und anderen sexuellen Übergriffen auf Kinder erstellt haben, diese an Sun verkauft haben, der das Material wiederum auf Webseiten in Übersee veröffentlichte, das teilte das chinesische Ministerium für öffentliche Sicherheit mit.

Laut der Global Times soll die Polizei 15 weitete Personen festgenommen haben, die im Verdacht stehen, Kinder sexuell missbraucht und pornografisches Material produziert und im Internet verbreitet zu haben.

Die Razzia im Netzwerk der Kinderpornografie folgte auf den ersten hochrangigen sino-amerikanischen Dialog im Dezember 2015.

Nach amerikanischer Ansicht teilten China und die USA viele Interessen im Hinblick auf die Cyber-Sicherheit. Die US-Regierung sei zudem zuversichtlich, dass sich auch Differenzen zwischen beiden Seiten in eine Zusammenarbeit verwandeln ließen, so die amerikanischen Beamten. Neben einem verstärkten Hotline-Kontakt riefen diese weiterhin zu einem kontinuierlichen Austausch, zum Teilen von Informationen und zu einer Zusammenarbeit in speziellen Fällen auf.

Beide Seiten einigten sich auf eine Hotline und ein drittes Treffen Ende des Jahres in Washington.