AlphaGo, der von Deepmind geschaffene Computer und künstliche Intelligenz (KI) von Google, hat in der ersten von insgesamt fünf Runden gegen den Go-Weltmeister Lee Sedol aus Südkorea gewonnen. Damit steht es 1:0 für AlphaGo am 9. März. Am 15. März wird die Partie entschieden.

Das Spiel des Jahrhunderts hat die Aufmerksamkeit von Nachrichtenagenturen, Go-Fans und der breiten Öffentlichkeit in der ganzen Welt wie auch in Südkorea gleichsam erregt, denn es gilt als Spiel zwischen Mensch und Maschine.

Bei der Korea Baduk Association, einem Gremium der südkoreanischen Go-Professionellen, waren im Vorhinein Anfragen für eine Informationsveranstaltung für das Spiel eingegangen, doch die 60 Plätze waren bereits ausgebucht.

Südkoreas öffentliche Fernsehanstalt KBS hat das Spiel von 12:40 bis 17 Uhr live übertragen, länger also als die zuvor geplanten zwei Stunden bis 15 Uhr. Die 4-stündige Liveübertragung war ungewöhnlich für den öffentlichen Fernsehsender KBS, doch sehr zur Freude der Öffentlichkeit, die ihr großes Interesse bekundet hatte.

Das Kabelfernsehen Chosun wird am Donnerstag im 10-Minuten-Takt die Entwicklung des Spiels übertragen, am Samstag und Sonntag sollen jedoch die gesamten Spiele gezeigt werden.

Auf Youtube werden die Spiele weltweit live übertragen, weitere Internetseiten und Internetfernsehsender werden diese Partie mit Meilenstein-Charakter ebenfalls senden.

Hunderte Journalisten aus aller Welt sind zu dem Ereignis gekommen, um live von dem Spiel zwischen Lee und AlphaGo zu berichten.

Lee sagte bei einer Pressekonferenz am Dienstag, dass er allmählich aufgeregt ist und seine Zuversicht in seinen Sieg schwindet, da AlphaGo die Intuitionen der Menschen nachahmen kann.

Demis Hassabis, Geschäftsführer von Deepmind, sagte, dass AlphaGo jetzt noch stärker ist, als im Oktober, da sein Algorithmus aufgebessert wurde.

Im Oktober vergangenen Jahres überraschte AlphaGo die Welt zum ersten Mal mit einem Sieg gegen den Europameister Fan Hui. Manche Experten waren davon ausgegangen, dass es Jahrzehnte dauern würde, bis die KI einen Menschen in dem uralten chinesischen Brettspiel schlagen würde.

Go, das vor über 2500 Jahren in China aufkam, wurde aufgrund seiner Komplexität und der erforderlichen Intuition als große Herausforderung für die KI angesehen. Zwei Spieler legen jeweils nach einander Markierungen auf einem gitterförmigen Brett ab, um Bereiche für sich zu gewinnen. Die Markierungen können durch die Steine des Gegners besetzt werden, in dem sie sie eingrenzen.