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Ein lächerlicher Währungskrieg
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Von Mei Xinyu · 2016-02-04 · Quelle:Beijing Rundschau |
Stichwörter: Währungskrieg Chinas Wirtschaft | Druck |
Der milliardenschwere Investor George Soros erklärte beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos (20.-23. Januar) China den „Krieg". Er wettete öffentlich auf eine Abwertung der asiatischen Währungen im Vergleich zum US-Dollar. Aufgrund seines Einflusses intensivierten sich die Schwankungen auf den internationalen Finanzmärkten und die asiatischen Währungen spüren mehr Druck durch spekulative Attacken. Es gibt allerdings keine Zweifel, dass die Herausforderung von Soros gegen den Yuan und den Hong Kong Dollar keinen Erfolg haben wird.
Seit dem letzten Jahr ging Chinas Wirtschaftswachstum zurück, die Börsen blieben schwankend und der Yuan verlor gegenüber dem US-Dollar an Wert. Doch während die globale Wirtschaft nachließ, blieben die Fundamente der chinesischen Wirtschaft relativ stabil.
2015 betrug das chinesische Wirtschaftswachstum das Doppelte der USA und seine Exporte fielen nur um 1,8 Prozent. Der globale Handel dagegen fiel sogar um zehn Prozent. Auch verbessert sich Chinas industrielle Struktur weiterhin, da fortschrittliche Produktionsindustrien und aufstrebende Dienstleistungssektoren wachsen. China ist dabei, in vielen Bereichen die weltweite Führung zu erreichen.
All diese Faktoren zeigen, dass Chinas Volkswirtschaft deutlich stabiler als die anderer BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und Südafrika) oder der meisten entwickelten Länder ist. Wirtschaftliche Wirren allein können China nicht ins Wanken bringen. Viele eher ist China im Vergleich zu den wichtigsten Wirtschaftsmächten der Welt immer noch in der Lage, stabiles Wachstum aufrecht zu erhalten. Aufgrund der Struktur der ethnischen Gruppen Chinas und seiner kulturellen Uniformität ist es für China ebenfalls viel leichter als für andere Länder, soziale Stabilität aufrecht zu erhalten.
Der Yuan hat seit Mitte 2015 mehrere kleine Abwertungen erfahren. Doch müssen die Marktakteure den Wechselkurs im Jahresdurchschnitt berücksichtigen. Der Yuan hat gegenüber dem US-Dollar seit 20 Jahren kontinuierlich an Wert gewonnen. 1994 bekam man für einen US-Dollar 8,6187 Yuan, 2014 nur mehr 6,1428 Yuan. Es ist sehr selten, dass eine Währung gegenüber dem US-Dollar so lange Zeit mit einer so großen Spanne an Wert gewinnt, daher ist es auch normal, dass der Yuan nun ein wenig an Wert verliert.
Seit China die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt geworden ist, ist es unwahrscheinlich, dass die chinesische Währung für immer inoffiziell an den US-Dollar gebunden ist. In einer Welt der häufigen Kapitalflüsse ist China – für das Wohl der Unabhängigkeit seiner Geldpolitik – bereit und in der Lage, vorübergehende, leichte Fluktuationen des Wechselkurses zu ertragen. Die Marktakteure sollten dies erkennen und früher oder später auch akzeptieren und sie sollten deshalb nicht überreagieren.
Unter den gegenwärtigen Umständen kann ein starker US-Dollar möglicherweise weiterhin lange Zeit gegen die meisten Währungen der aufstrebenden Länder regieren, aber nicht gegen den Yuan. Das liegt daran, dass China nach wie vor einen Handelsüberschuss hat, der auch nach wie vor wächst, während der Finanzsektor der USA knietief in der Holländischen Krankheit steckt – das ist ein Anstieg in der wirtschaftlichen Entwicklung eines bestimmten Sektors, der einen Abschwung in anderen Sektoren verursacht. Die Vereinigten Staaten wollen daher dringend die Fundamente ihrer Realökonomie konsolidieren, aber ihre Reindustrialisierung scheint keine Fortschritte zu machen, was die Handelsbilanz weiter verschlechtert. Es ist unvermeidbar, dass der Zeitraum des im Vergleich zum Yuan starken US-Dollars zu einem Ende kommen wird, und dies wird wahrscheinlich in der nahen Zukunft geschehen.
Eigentlich wird Soros „Krieg" gegen die asiatischen Währungen Gelegenheiten für China schaffen, die finanzielle Kooperation in Ostasien und für die Initiative „ein Gürtel und eine Straße" zu verbessern.
Die internationale währungspolitische Zusammenarbeit beinhaltet Finanzierungskooperationen, gemeinsame Interventionen am Devisenmarkt, Koordination bei makroökomischen Maßnahmen und die Schaffung einer gemeinsamen Währung.
Die Vertiefung der internationalen währungspolitischen Kooperation kommt als natürliche Reaktion gegen die gegenwärtigen Attacken von Spekulanten. Die währungspolitische Zusammenarbeit in Ostasien steht gegenwärtig auf dem Niveau regionaler Finanzierungszusammenarbeit, ist gekennzeichnet durch Währungsswaps und Rückkaufnetzwerke.
Soros hat einen Krieg gegen die asiatischen Währungen hervorgerufen, während die aufstrebenden Märkte immer noch verletzlich sind. Ist das nicht eine Gelegenheit für China und die anderen ostasiatischen Volkswirtschaften ihre monetären Beziehungen von einfachen Finanzierungskooperationen zu gemeinsamer Interventionen am Devisenmarkt und sogar der Koordination bei makroökonomischen Maßnahmen zu verstärken?
(Dies ist ein Auszug aus einem Artikel von Mei Xinyu, einem Forscher der „Chinese Academy of International Trade and Economic Cooperation", der in der „People's Daily Overseas Edition" veröffentlicht worden war.)
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