Finanzmanager weltweit erklärten in einer Umfrage, dass bis 2025 etwa zehn Prozent der globalen Devisenreserven in chinesischen Yuan RMB gehalten würden. Der HSBC-Bank zufolge beträgt dieser Anteil derzeit nur 0,3 Prozent. Wenn der IWF das Ziehungsrecht im November genehmigen würde, wäre der Yuan RMB die fünfte Währung im SDR-Korb nach US-Dollar, Euro, Yen und Pfund. Laut einer diesbezüglichen Erklärung stehen die IWF-Experten hinter der chinesischen Währung. Die Aufnahme sei ein Signal für die ganze Welt, so heißt es, dass der RMB frei verwendbar und stabil sei und als eine Reserve-Währung dienen könne.

Die Einbeziehung in den Währungskorb werde der chinesischen Währung internationale Glaubwürdigkeit verleihen, so Louis Kuijs, ein Wirtschaftswissenschaftler der britischen Oxford University. Zentralbanken, Staatsfonds und Teilnehmer an den finanziellen Märkten dürfte diese Zusage beruhigen.

Dem IWF zufolge dominierte der US-Dollar mit 63,7 Prozent der globalen Devisenreserven im zweiten Quartal, ein Rückgang von 0,4 Prozent. IWF-Chefin Christine Lagarde sagte am Freitag, sie unterstütze die Ergebnisse der IWF-Experten, wonach die chinesische Regierung alle verbleibenden betrieblichen Belange in einem im Juli vorgelegen Bericht adressiert habe.

Die chinesische Regierung betreibt einen marktorientierten Devisenkurs, hat den Interbanken- und Wechselkursmarkt für ausländische Zentralbanken geöffnet, die Datentransparenz verbessert und fortwährend Offshore-RMB-Märkte entwickelt. Die Aufnahme in den SDR werde China und anderen Schwellenländern zeigen, dass das existierende internationale Finanzsystem offen für Änderungen und neue Teilnehmer sei, erläuterte Wirtschaftsexperte Louis Kuijs weiter.

Die chinesische Volksbank hat am Samstag in einer Erklärung betont, dass der RMB als Teil des SDR die Repräsentativität und die Attraktivität des Währungskorbes stärken und das laufende internationale Finanzsystem verbessern würde. Die Aufnahme der chinesischen Landeswährung werde nicht nur der Volksrepublik, sondern auch anderen Ländern der Welt zugute kommen.

Paul Mackel, Leiter des Forschungsinstitutes für globale Schwellenmärkte und Devisen bei der HSBC, sagte noch, die Aufnahme werde China motivieren, an der dringend nötigen Liberalisierung von Finanz- und Kapitalkonten festzuhalten, Innovationen in diesem Bereich zu vermehren und die Effizienz der Kapitalallokation zu verbessern. Diese Veränderungen würden dabei helfen, die chinesische Wirtschaft konsum- und dienstleistungsorientierter zu machen.

Am 30. November entscheidet der IWF-Vorstand über die Aufnahme in den SDR. Bei einer Zustimmung würde der neue Sonderziehungsrechte-Währungskorb am 1. Oktober 2016 in Kraft treten. (Quelle: Radio China International)