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Durch traditionelle Sticktechnik aus der Armut befreit

  ·   2021-03-08  ·  Quelle:Radio China International
Stichwörter: Sticktechnik;Armutsbekämpfung
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Die Konferenz für die Zusammenfassung und Auszeichnung der landesweiten Entscheidungsschlacht im Kampf gegen Armut hat unlängst in Beijing stattgefunden. Dabei wurde der 58jährigen Bai Jinying, einer Stickerei-Meisterin aus dem mittelrechten Horqin-Banner im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei, der Ehrentitel „Nationales Vorbild für die Armutsbekämpfung“ verliehen. „Mittelrecht“ ist eine alte Bezeichnung im Sinne einer Himmelsrichtung, mit der die Lage eines Dorfes in dem Gebiet eines Banners angegeben werden konnte.

Im Jahr 2016 hat die lokale Regierung des mittelrechten Horqin-Banners im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei beschlossen, die dortige Armutsbekämpfung durch eine weitreichende Verbreitung der traditionellen mongolischen Handwerke voranzutreiben. Parteisekretärin Bai Jinying übernahm die Aufgabe, Ausbildungskurse für dortige Hirtinnen und Bäuerinnen zu organisieren, um die Herstellung der traditionellen Stickerei in der Region zu fördern.

Bai Jinying wuchs in einer traditionellen Stickerei-Familie auf. Bereits in ihren jungen Jahren entwickelte sie eine geschickte Sticktechnik. Auch ihre Mutter und Großmutter waren beide bekannte Meisterinnen im bergigen mittelrechten Banner, das seit jeher von Armut geprägt war. Zu dem Banner gehören insgesamt 173 Dörfer. Dennoch war Bai bedauerlicherweise die einzige Lehrerin, als das Armenhilfeprogramm durch die Entwicklung der traditionellen Stickerei eingeleitet wurde. So konnte die Schulung am Anfang nur zögernd von Dorf zu Dorf organisiert werden. Die meisten Kurse mussten zu jener Zeit am Wochenende stattfinden, erinnerte sich Bai Jinying.

„Können Sie sich diese riesige Herausforderung vorstellen, vor der ich am Anfang stand, vorstellen? Ich musste zunächst das Konzentrationsvermögen der Hirtinnen und Bäuerinnen, die an meinem Kurs teilnahmen, verbessern. Nur wenige Kursteilnehmerinnen hatten Schulbildung und wussten wie wichtig es war, die Disziplin im Klassenraum einzuhalten. Also musste ich am Anfang sehr geduldig sein“, erzählte Bai lächelnd.

Auch die Aneignung der Sticktechnik erfordert höchste Geduld. Dennoch war den Kursteilnehmerinnen sehr daran gelegen, sobald wie möglich aus der Armut befreit zu werden. So kam Bai Jinying auf eine Idee, den Lernprozess mit der Produktionspraxis zu verbinden. So haben die Kursteilnehmerinnen begonnen, Bestellungen für Stickereien mit einfachem Muster anzunehmen. Ihr Experiment erwies sich bald als effektiv. Die gefertigten einfachen Stickereien fanden auf dem Markt einen unerwartet guten Absatz. Das erste Einkommen hat erfreulicherweise die Lernbereitschaft der Kursteilnehmerinnen und damit deren Sticktechnik schnell verbessert.

Im Jahr 2018 wurde Bai Jinying von der lokalen Regierung zur Projektleiterin des Armenhilfeprogramms durch die Entwicklung der traditionellen Stickerei ernannt. Inzwischen sind in mehreren Dörfern im mittelrechten Banner Stickerei-Werkstätten entstanden. Überdies hat Bai Experten eingeladen und ein stets wachsendes Vertriebsteam gegründet. Nunmehr gibt es in allen Landesteilen insgesamt 37 Verkaufsfilialen für mongolische Stickereien. Die bestickten Produkte sind mittlerweile auf einen nationalen oder sogar internationalen Markt ausgerichtet, also weit über die Region hinaus. Allein im Jahr 2018 hat die Stickerei-Produktion im mittelrechten Horqin-Banner einen Erlös von 8,25 Millionen Yuan RMB erwirtschaftet. So konnte das mittelrechte Horqin-Banner im April 2019 erfolgreich aus der Liste der vom Staat als verarmt eingestuften Landkreise genommen werden.

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Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China


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