Jüngst haben das Zentralkomitee (ZK) der Kommunistischen Partei (KP) Chinas und der Staatsrat eine Reihe von Leitlinien zur Beschleunigung der grünen Transformation in sämtlichen Bereichen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung vorgestellt. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass China seine zukünftige Entwicklung eindeutig auf einem „grünen“, sprich umweltfreundlichen Fundament erreichen will.

Die in dem Dokument formulierten Hauptziele sind unter anderem, dass China bis 2030 „bemerkenswerte Ergebnisse“ bei der grünen Transformation in Schlüsselbereichen erzielt und bis 2035 ein grünes, kohlenstoffarmes und kreislauforientiertes Wirtschaftssystem etabliert. Konkret geht es dabei um solche Themenkomplexe wie die Optimierung der Entwicklung und des Schutzes des territorialen Raums, die Förderung der grünen und kohlenstoffarmen Transformation in der Industriestruktur und im Energiesektor sowie die Förderung der grünen Transformation im Verkehrssektor und in der Stadt-Land-Entwicklung.

Die Weichen sind unlängst gestellt 

Anders als viele westliche Industrienationen, die im mit dem jetzigen China vergleichbaren Entwicklungsstadium weiter gedankenlos Schadstoffe freigesetzt haben, hat sich Chinas Führung früh zum Umweltschutz bekannt. Die Entwicklung der sogenannten grünen neuen „Drei Industrien“ – Elektrofahrzeuge, Lithium-Ionen-Batterien und Solarzellen – ist nur der jüngste Beleg dafür, dass Beijing sich bewusst darüber ist, dass zukünftiges Wirtschaftswachstum nicht zuallererst mit Kohle und Gas erfolgen darf. China hat sich in den vergangenen Jahren zum globalen Produktionszentrum gemausert und innerhalb weniger Jahre an die Spitze der internationalen Märkte für E-Mobilität oder Solarenergie katapultiert.

Ein Blick auf das Dorf Changkou in der Stadt Sanming in der südostchinesischen Provinz Fujian. 77,12 Prozent der Gesamtfläche der Stadt Sanming wird von Wald bedeckt. Daher hat die Stadt einen neuen Entwicklungsweg eingeschlagen, der eine grüne Transformation vorsieht. (10. August 2024, Xinhua)  

In den Leitlinien des ZK werden nun auch quantitative Arbeitsziele für verschiedene Bereiche formuliert: Bis 2030 soll der Umfang der Energieeinsparungs- und Umweltschutzindustrie des Landes demnach etwa 15 Billionen Yuan (etwa 1,9 Billionen Euro) erreichen, der Anteil nicht-fossiler Energie soll auf etwa 25 Prozent des Energieverbrauchs steigen, und die installierte Kapazität der Pumpspeicherkraft soll sogar 120 Millionen Kilowatt übersteigen. Bis 2030 wird die Kohlenstoffemissionsintensität des gewerblichen Verkehrs pro Umsatzeinheit im Vergleich zu 2020 um etwa 9,5 Prozent sinken, und die jährliche Verwertung von Sperrmüll wird etwa 4,5 Milliarden Tonnen erreichen. Die Anstrengungen der vergangenen Jahre lassen sich durchaus sehen: So hat die installierte Leistung erneuerbarer Energien bis Ende Juni 2024 1,653 Milliarden kW erreicht, was 53,8 Prozent der gesamten installierten nationalen Leistung entspricht. Im Jahr 2023 sind der Energieverbrauch und die Kohlenstoffemissionsintensität pro Bruttoinlandsprodukt-Einheit im Vergleich zu 2012 um mehr als 26 Prozent beziehungsweise 35 Prozent gesunken.

Da China als wichtigen Motor für seine Volkswirtschaft auch den Konsum auserkoren hat, ist es umso wichtiger, dass auch dieser Sektor in den neuen Leitlinien Erwähnung findet. Die Menschen in China werden darin dazu ermutigen, ein grünes und gesundes Leben zu führen. Die Leitlinien zielen auch darauf ab, den umweltfreundlichen Konsum anzukurbeln, indem sie den Umfang und das Ausmaß der staatlichen Beschaffung umweltfreundlicher Produkte ausweiten, Trade-in-Programme (Inzahlungnahme) fördern, um die Ausgaben der Verbraucher für umweltfreundliche Produkte zu erhöhen, und Marketingaktionen für Fahrzeuge mit neuer Energie (NEV) und umweltfreundliche Haushaltsgeräte in ländlichen Regionen durchführen.

Auch im Bereich der Finanzpolitik werden klare Vorgaben gegeben: Bis Ende 2027 gilt demnach die Umsetzungsfrist der Instrumente zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen und in dieser Zeit sollen aktiv Finanzinstrumente wie grüne Beteiligungsfinanzierung, grünes Finanzierungsleasing und grüne Trusts entwickelt werden.

Diese aktuellen Entwicklung sollten dem Rest der Welt große Freude bereiten und neue Motivation geben, selbst nicht innezuhalten. Ja, die Welt braucht stets wirtschaftliches Wachstum, aber was sie noch mehr braucht, ist eine grüne Transformation, die einen weiterhin bewohnbaren Planeten ermöglicht!

China ist bereits dabei, seinen Beitrag dazu zu leisten.

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