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Gulangyu: Drei Wächter und ihre Inselheimat

Von Ma Li  ·   2023-12-18  ·  Quelle:german.chinatoday.com.cn
Stichwörter: Gulangyu;Xiamen
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Hingucker mit Backsteinfassade: Das Lee House  

Neben seiner Patisserie Ahpia Lim und seinem Teehaus ist das Familienhotel Lee House das beliebteste Werk von Lin. Die Villa, die im frühen zwanzigsten Jahrhundert im europäischen Stil errichtet wurde, war eines der ersten Familienhotels auf Gulangyu. Sie gehörte einst dem berühmten „Holzkönig“ Li Qingquan. Nachdem es seine Nachkommen ins Ausland gezogen hatte, war das Haus lange verwaist. Schließlich mietete Lin es an und verwandelte es in ein Familienhotel. 15 Jahre später ist das Lee House zu einem Vorbild der Gasthäuser von Xiamen geworden. 

   

Tea time! Lin genießt einen duftenden Aufguss in seinem Teehaus.  

Aufgrund seines blühenden Gasthaus-Geschäfts hat Lin heute noch eine weitere Rolle inne – er ist der Präsident des Familienhotelverbandes von Gulangyu. Es seien heute bereits 500 historische Gebäude in Herbergen umgewandelt worden, erklärt uns der Tausendsassa. Die Restaurierungsmaßnahmen trügen dazu bei, eine Verbindung zu Außenstehenden herzustellen. Die Familienhotels trügen die Geschichte und die Mentalität der Menschen auf der Insel in die Neuzeit, verbänden Vergangenheit und Gegenwart, schwärmt der Hotelier aus Leidenschaft. Die zahlreichen kleinen Pensionen böten den Besuchern nicht nur gute Unterkünfte, sondern erzählten in gewisser Weise auch die Geschichte der Insel weiter. Das versetze die Gäste in die Lage, den Charme der Insel in all seinen Facetten in authentischer Weise vor Ort zu erleben. 

Die Saat der Vergangenheit in die Zukunft tragen  

Jedes Wochenende ist An Jujin einer der geschäftigsten Menschen auf der kleinen Insel. Dann nämlich führt er die jungen Teilnehmer seiner Malkurse zu verschiedenen historischen Gebäuden und zeigt ihnen dort, wie man die alten Häuser am besten zu Papier bringt. 

„Ich bringe den Kindern nicht einfach nur das Malen bei. Während des Malprozesses nehme ich mir Zeit, um ihnen die Geschichte hinter jedem alten Haus zu erzählen. Mir ist es wichtig, dass sich den Kindern die Kultur und Geschichte unserer Insel ins Gedächtnis prägt“, sagt er. 

   

Mehr als ein Mallehrer: An Junin bringt den Kindern nicht nur das Zeichnen bei, sondern gibt auch faszinierende Einblicke in die örtliche Geschichte.  

2010 verließ der Lehrer nach seinem Abschluss an der örtlichen Akademie für Kunst und Design die Insel zunächst, um anderswo sein Glück zu versuchen. „Aber in den zehn Jahren fern der Heimat kam ich nie irgendwo richtig an“, gesteht er. Seine vier Jahre als Student auf Gulangyu seien die schönste Zeit seines Lebens gewesen. So entschied er sich am Schluss, zurückzukehren und „mit Kunst wieder etwas für Gulangyu zu tun“. 

„Ich unterrichte Kinder im Zeichnen, wobei die Themen stets in engem Zusammenhang mit der Geschichte und Kultur dieser Insel stehen. Ich ermutige die Kleinen, die Schönheit der Insel aus ihrer eigenen Perspektive zu entdecken“, erklärt er. „Während des Wahrnehmens, Entdeckens und Zeichnens pflanzen die Kinder gewissermaßen einen Samen in ihrem Herzen. Wer heute die Schönheit von Gulangyu mit Pinselstrichen festhält, wird morgen zum Beschützer der Inselkultur“, ist der Lehrer überzeugt. 

Seit mehr als einem Jahrhundert nun schon ist die kleine Insel ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier treffen sich die Traditionen von Chinesen, Überseechinesen und westlichen Reisenden und verbinden sich zu einer magischen Mischung. Daraus ist eine blühende internationale Gemeinschaft erwachsen. Bis heute stehen auf der Insel tausende Gebäude unterschiedlichster Baustile nebeneinander, Kunst, Literatur und Bildung erlebten hier eine Blütezeit. „Wenn ich über die Geschichte, Kultur und zivilisatorische Entwicklung unserer Insel nachsinne, wird für mich eines klar: Wir müssen nicht nur unser gemeinsames Weltkulturerbe erhalten, sondern auch einen gemeinsamen geistigen Raum für neue Ideen schaffen“, sagt der junge Kunstlehrer. 

   

Bringt die Schönheit der Insel auf die Leinwand: Maler und Kunstlehrer An Junin.  

Die ehemalige UNESCO-Generaldirektorin Irina Bokova habe den Geist von Gulangyu bei einem Besuch einmal wie folgt auf den Punkt gebracht: „Obwohl diese Insel klein an Fläche ist, ist sie ein Träger großer geistiger Werte. Ihre Geschichte kann Menschen auf der ganzen Welt helfen, Werte wie Respekt, Toleranz und gegenseitiges Verständnis zu verstehen und zu praktizieren. Sie lehrt uns, die Vielfalt der Kulturen zu schätzen. Somit ist sie ein wichtiges Klassenzimmer für die Völkerverständigung weltweit.“ Dem sei, so findet An, eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. 

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