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Agentur enthüllt auf Raumfahrt-Ausstellung ehrgeizige Pläne zur Erweiterung der chinesischen Raumstation |
· 2023-03-01 · Quelle:German.people.cn |
Stichwörter: Raumfahrt | Druck |
Der am 9. Februar 2023 im Beijing Aerospace Control Center aufgenommene Screenshot zeigt den Shenzhou-15-Taikonauten Fei Junlong bei einem Außenbordeinsatz über dem Labormodul Wentian. (Foto von Xinhua)
Während einer laufenden Ausstellung im Chinesischen Nationalmuseum wurde enthüllt, dass China plant, seine Raumstation in der erdnahen Umlaufbahn durch den Start eines neuen Moduls zu erweitern, das an die bestehende Struktur andocken und eine kreuzförmige Kombination bilden soll.
Auf der Ausstellung, die die Errungenschaften des 30-jährigen bemannten Raumfahrtprogramm Chinas thematisiert, gab die Agentur für bemannte Raumfahrt (China Manned Space Agency, CMSA) ihre Folgepläne nach der Montage und dem Bau der T-förmigen Struktur der Raumstation im vergangenen Jahr bekannt.
Das neue Modul, das als Knotenpunktkabine fungieren soll, wird wie das Kernmodul Tianhe über mehrere Andockstellen verfügen, so dass die Raumstation mehr Raumschiffe aufnehmen kann, so die CMSA.
China plane, den Betrieb seiner Raumstation in der Umlaufbahn zu verlängern, indem es Updates und Upgrades durchführt, teilte die Agentur weiter mit.
Die Ausstellung zeigt unter anderem Chinas Entwicklung eines wiederverwendbaren erdnahen bemannten Raumfahrzeugs der neuen Generation, das darauf ausgelegt ist, vier bis sieben Astronauten und über 700 kg Nutzlast in den Weltraum zu befördern und zur Erde zurückzubringen. Das derzeitige Raumschiff des Landes verfügt über Kapazitäten für drei Astronauten und 50 Kilogramm Nutzlast.
Die Raumstation wird ihre Priorität von technologischen Durchbrüchen in der Bauphase auf die Durchführung von Weltraumanwendungen verlagern. Eine ganze Reihe von Experimenten wird derzeit in der Raumstation bereits durchgeführt, andere werden vorbereitet und stehen kurz vor dem Start. Sie zielen unter anderen darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von Metallen des Raumfahrzeugs gegen Mikroben zu stärken, im Weltraum Sauerstoff aus Algen zu gewinnen und Wärmeenergie in Elektrizität umzuwandeln.
Kürzlich haben die Astronauten der Shenzhou-15-Besatzung in der Umlaufbahn erfolgreich 3D-Strukturbilder ihrer Hautzellen mit einem in China entwickelten Zwei-Photonen-Mikroskop erstellt, das weltweit das erste seiner Art ist.
In den kommenden Jahren sollen auf der Raumstation über 1.000 Aufgaben in 65 Projekten durchgeführt werden. Damit sollen nach Angaben der CMSA verschiedene Schlüsseltechnologien in den Bereichen spezielle Materialaufbereitung, Stammzellen und regenerative Medizin, hochpräzise Zeit-Frequenz-Systeme und Quantenpräzisionsmessung vorangetrieben werden.
Das Chinese Survey Space Telescope (auch Chinese Space Station Telescope, CSST), wird als Teil des Raumstationsprojekts gestartet. Das Teleskop wird während seiner normalen Beobachtungen unabhängig in der gleichen Umlaufbahn wie Chinas Raumstation fliegen.
Das CSST ist ein weltraumgestütztes optisches Observatorium, mit dem Astronomen Himmelsdurchmusterungen durchführen und eine Übersichtskarte oder Bilder des Himmels aufnehmen können. Es kann an die Raumstation angedockt werden, um planmäßig oder nach Bedarf aufgetankt und gewartet zu werden, so dass seine Wartung kostengünstiger ist als beispielsweise die des Hubble-Teleskops.
Als chinesisches Flaggschiff-Teleskop soll das CSST innerhalb von zehn Jahren nach seiner Inbetriebnahme ein Weltraumgebiet von 17.500 Quadratgrad erfassen, um die beschleunigte Expansion des Universums, dunkle Materie und dunkle Energie zu erforschen, erklärt die CMSA.
Im Rahmen der Ausstellung stellte die CMSA zudem Chinas Mond-Forschungs-Pläne vor, die vorsehen, drei Astronauten in die Mondumlaufbahn zu schicken und zwei auf dem Mond landen zu lassen.
Außerdem wird an Plänen für eine Mondsonde gearbeitet, die in Zusammenarbeit von Mensch und Maschine die Rückführung von Proben ermöglichen soll.
Ebenfalls in der Ausstellung zu sehen, ist ein verkleinertes Modell der Langer-Marsch-10-Rakete. Die Trägerrakete der neuen Generation wird nicht weniger als 27 Tonnen Nutzlast, einschließlich der Mondlandefähre und des Mondfahrzeugs, in die Erde-Mond-Umlaufbahn bringen. Die Rakete ist 88,5 Meter hoch, hat einen Startschub von 2.678 Tonnen und wird mit flüssigem Wasserstoff, flüssigem Sauerstoff und Kerosin betrieben.
Dem Ausstellungsprofil zufolge ist eine nachgebesserte Version der Rakete mit einem Startschub von etwa 873 Tonnen für die bemannten und Frachtmissionen der Raumstation vorgesehen. Außerdem wird ein Teil der Rakete wiederverwendbar sein.
Weitere Teile der Ausstellung, die am Freitag eröffnet wurde und drei Monate lang laufen wird, sind Miniaturmodelle der Mondlandefähre und des Mondfahrzeugs.
In der zentralen Halle des Museums sind verschiedene Exponate ausgestellt, die bei den Besuchern auf großes Interesse stoßen, darunter eine Nachbildung des Kernmoduls der Raumstation in Originalgröße, die Wiedereintrittskapsel des Raumschiffs Shenzhou-13, Raketentriebwerke, Raumanzüge und andere lebenserhaltende Einrichtungen im Weltraum.
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