Chengdu erlebt aktuell den heißesten Sommer seit sechs Jahrzehnten. Da eine seltene Dürre den Wasserstand der Flüsse in der Provinz Sichuan in der Folge gesenkt hat, kam es in der Provinzhauptstadt nun sogar zu Stromengpässen.
Nach Tagen mit ungewöhnlich hohen Temperaturen beklagen sich die Menschen in verschiedenen Teilen der Provinz Sichuan darüber, dass sie nicht auf Klimaanlagen verzichten könnten, so dass die Stromversorgung der Industrie eingeschränkt werden musste, um den Verbrauch der Einwohner zu decken. Um die steigende Nachfrage der Bevölkerung nach Strom zu befriedigen, ist der Stromverbrauch der Industrie in der Provinz seit dem 15. August eingeschränkt worden. Auf diese Weise konnten sieben Millionen Kilowatt für den Bedarf der Bevölkerung umgewidmet werden, berichtete die Sichuan Daily.
Doch die anhaltend hohen Temperaturen, die sinkenden Wasserstände in den Flüssen nach einer seltenen Dürre und die enorme Stromnachfrage der Bevölkerung bereiten dem Energiesektor weitern große Probleme. Der Wassermangel in den großen Stauseen in Sichuan ist kritisch geworden, was für die Hochwassersaison ungewöhnlich ist. Dies geht aus einer Konferenz hervor, die am Samstag von der lokalen Wirtschafts- und Informationsabteilung, der lokalen Abteilung für Wasserressourcen, dem lokalen meteorologischen Dienst und der State Grid Sichuan Electric Power Co. in Sichuan abgehalten wurde.
In Sichuan, das eigentlich für seinen Wasserreichtum bekannt ist und dessen Stromversorgung zu 80 Prozent aus Wasserkraft besteht, ist die tägliche Stromerzeugung aus Wasserkraft aufgrund des kontinuierlichen Rückgangs der Speicherkapazität der Stauseen deutlich zurückgegangen. Am Sonntag gab das Büro der Leitenden Gruppe im Fall von Notfällen bei der Energieversorgung der Provinz Sichuan (Office of the Sichuan Provincial Energy Supply Guarantee Emergency Command Leading Group) deshalb eine Mitteilung heraus, in der es mitteilte, dass es beschlossen habe, die erste Stufe der Notfallmaßnahmen für Energieversorgungsgarantien einzuleiten.
