Die Bewohner von Beijings bevölkerungsreichstem Bezirk Chaoyang müssen ab Donnerstag von zu Hause aus arbeiten. Denjenigen, die dringend in ihren Büros arbeiten müssen, wird empfohlen, selbst dorthin zu fahren und die Zahl der Versammlungen in Unternehmen zu reduzieren. Dies teilte die Regierung der Hauptstadt am Mittwoch mit, nachdem sich das Coronavirus seit Ende April erneut ausbreitet und bislang mehr als 500 Menschen infiziert wurden.

Ein Freiwilliger leitet die Bewohner an, sich für die Nukleinsäuretests an einem Teststandort im Bezirk Chaoyang in Beijing anzumelden. (Xinhua/Li Xin)  

Aufgrund der Merkmale der Omikron-Variante passte Beijing am Mittwoch außerdem auch seine Quarantänepolitik für enge Kontaktpersonen von COVID-19-Fällen und internationale Reisende an, die in die Hauptstadt einreisen.

Auf der Pressekonferenz am Mittwoch informierte Xu Hejian, Sprecher der Beijinger Stadtregierung, dass die Gesamtzahl der Fälle in der neuen COVID-19-Welle die Zahl der gemeldeten Cluster-Infektionen auf dem Xinfadi-Großmarkt im Sommer 2020 bereits überschritten habe. Der Ausbruch auf dem Großmarkt war die schlimmste Virusausbreitung in der Hauptstadt in den letzten zwei Jahren gewesen. Mit einer Gesamtzahl von 335 Fällen konnte sie aber innerhalb von 40 Tagen unter Kontrolle gebracht werden. Von Dienstagnachmittag bis Mittwochnachmittag meldete Beijing 52 neue Fälle, womit sich die Gesamtzahl seit dem 22. April auf 505 erhöht hat.

Xu berichtete, dass die tägliche Zahl der neuen Fälle in Beijing seit Tagen bei etwa 50 liege, und dass in den Gemeinden immer noch mehrere Fälle gemeldet werden, was darauf hindeute, dass die Situation hinsichtlich der Prävention und Kontrolle der Virus-Ausbreitung in der Hauptstadt immer noch düster sei. Beijing werde seine Maßnahmen zur Bekämpfung des Virus daher auch nach dem Ende der Maifeiertage am Mittwoch fortsetzen, wobei alle Restaurants ihren Betrieb innerhalb ihrer Gaststätten einstellen müssen.

Die Bewohner des Bezirks Chaoyang, in dem die meisten Fälle aufgetreten sind, müssen außerdem ab Donnerstag von zu Hause aus arbeiten, und diejenigen, die unbedingt in ihre Büros müssen, müssen selbst fahren (d.h. ohne öffentliche Verkehrsmittel) und sicherstellen, dass sie nur von zu Hause zu ihren Büros pendeln, so Xu. Online-Taxi-Plattformen müssen zudem den Einsatz von Fahrzeugen in Gebieten unter geschlossener Verwaltung reduzieren.

Xu sagte, dass enge Kontaktpersonen von COVID-19-Fällen sich einer zehntägigen zentralen Quarantäne und einer siebentägigen häuslichen Quarantäne unterziehen müssen. Zuvor hatte noch eine 21-tägige Zentralquarantäne gegolten.

Andere Risikogruppen sollten sich einer siebentägigen häuslichen Quarantäne oder einer zehntägigen häuslichen Quarantäne mit siebentägiger Gesundheitsüberwachung („Health Monitoring“) unterziehen. Während der Quarantäne sollten diese Personen Nukleinsäuretests und Antigentests erhalten.

Aufgrund der kurzen Inkubationszeit und der milden klinischen Symptome der Omikron-Variante hat Beijing am Mittwoch die Quarantänebestimmungen für internationale Reisende, die nach Beijing einreisen, angepasst.