Die Quarantänezone im Shanghai New International Expo Center in Shanghai. [Foto/Xinhua, 30. März 2022]  

Als Shanghai in einem früheren Stadium einen harten Kampf gegen die Omikron-Variante führte, hatten einige Gesundheitsexperten gefordert, die Durchführbarkeit einer häuslichen Quarantäne als Möglichkeit zur Bekämpfung von Infektionsketten in Betracht zu ziehen. Dieser Ansatz löste im Internet eine heftige Debatte aus. Wu hält den Vorschlag für riskant, da sich einige der asymptomatischen Patienten in der Inkubationszeit des Virus befinden.

„Wenn ihre Symptome nicht rechtzeitig erkannt und behandelt werden, kann dies zu einer weiteren Ausbreitung des Virus führen“, warnte er am Dienstag. „Außerdem könnten sie dann den optimalen Behandlungszeitraum verpassen.“ Wu betonte, dass es wichtig sei, die infizierten Personen, die keine oder nur leichte Symptome aufweisen, in zentrale Isoliereinrichtungen zu überführen. „Eine zentrale Isolierung und Beobachtung kann die Kreuzübertragung und weitere Ausbreitung verhindern und eine rechtzeitige Behandlung ermöglichen“, sagte er.

Wus Kommentare wurden von anderen Epidemiologen in China aufgegriffen, die die derzeit praktizierte zentrale Isolierung verteidigten. Liang Wannian, Leiter des Covid-19-Expertenteams der Nationalen Gesundheitskommission, sagte auf einer Pressekonferenz am Sonntag, dass eine kollektive Quarantäne für leichte und asymptomatische Fälle notwendig sei.

Wenn die Menschen zu Hause isoliert würden, stellten Einrichtungen und Geräte wie Abwasserkanäle und Belüftungssysteme immer ein Übertragungsrisiko dar, sagte Liang und wies darauf hin, dass die kollektive Quarantäne die Gesundheit und Sicherheit der Menschen gewährleiste und in der gegenwärtigen Situation weiterhin notwendig sei.

In Shanghai wurden in den vergangenen Monaten mehr als 100 provisorische Krankenhäuser mit mehr als 160.000 Betten für die zentrale Quarantäne errichtet. Jede Region auf Provinzebene in China sollte mindestens zwei oder drei provisorische Krankenhäuser errichten, sagte Jiao Yahui, Direktor des Medical Administration Bureau der Nationalen Gesundheitskommission, auf einer Pressekonferenz am 22. März.