Zhang Boli, Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen (Archivfoto, Xinhua, 11. Januar 2022)  

Zhang Boli, Mitglied der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen, sagte in einem Interview mit Science and Technology Daily, dass die Varianten des neuartigen Coronavirus zwar ansteckender seien, aber nur einen relativ geringen Schweregrad aufweisen.

„Die klinische Manifestation der geschwächten Virulenz der Viren besteht darin, dass die Symptome milder sind und viele Patienten kurze Zeit nach der Infektion keine Symptome zeigen", so Zhang.

Obwohl Analysen in anderen Ländern gezeigt hätten, dass die Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante eine geringere Sterblichkeitsrate aufweist, sei sie doch immer noch hochgradig ansteckend, warnte er.

„Patienten, die zunächst keine Symptome haben, könnten später Symptome zeigen, insbesondere gefährdete Gruppen wie ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen, Übergewichtige und starke Raucher. Für sie besteht das Risiko, dass sie Symptome entwickeln und eine deutliche Verschlechterung ihres Zustands erfahren", sagte er.

Bei allgemein asymptomatischen Trägern ist es entscheidend, sie unter ärztliche Beobachtung zu stellen und zu isolieren. Die Einnahme traditioneller chinesischer Medizin wird empfohlen, um erstens zu verhindern, dass Symptome auftauchen und sie sich zu mittelschweren Fällen entwickeln, und zweitens, damit ihre Nukleinsäuretests so schnell wie möglich negativ ausfallen.

Nach Zhangs Angaben erklärten die rechtzeitigen Nukleinsäuretests nach einem Virusausbruch zusammen mit der hohen Impfquote im Land auch, warum die meisten der entdeckten Fälle asymptomatisch waren.

Beim jüngsten COVID-19-Ausbruch, der hauptsächlich durch die Omikron-Variante verursacht wurde, meldete das chinesische Festland am Montag einen neuen Tagesrekord von 5658 lokal übertragenen asymptomatischen Fällen, davon 4381 in Shanghai. Die derzeitige Strategie der Stadt ziele darauf ab, die Übertragungsketten zu unterbrechen, indem abwechselnd Rastertests durchgeführt und Gebiete mit höherer Virus-Exposition abgesperrt würden, so Zhang Wenhong, Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten am Huashan-Krankenhaus in Shanghai.

Die steigende Zahl der asymptomatischen Fälle stellt eine Herausforderung für die Virusprävention und -bekämpfung in China dar. „Es muss schnell und konsequent nach der Quelle des Ausbruchs gesucht werden. Nur wenn alle asymptomatischen Träger in kürzester Zeit gefunden werden und die Übertragung in den Kommunen vollständig unterbunden wird, kann in der gesamten Gesellschaft eine dynamische Null-COVID-Strategie umgesetzt werden", erklärte Zhang Boli.