Mehrere chinesische Organisationen vom Festland haben Impfstoffspenden an die Insel Taiwan angeboten und dafür auch die Unterstützung der Regierung aus Beijing erhalten. Doch die DPP-Behörden auf der Insel weigern sich weiterhin, diese Hilfe anzunehmen. Damit schaden sie ihren eigenen Einwohnern, die die Lieferungen begrüßen würden. 

Die Regierung des chinesischen Festlands unterstütze Organisationen vom Festland, die bereit sind, COVID-19-Impfstoffe an Taiwan zu spenden, teilte eine Sprecherin des Büros für Taiwan-Angelegenheiten des Staatsrats am Mittwoch mit.

„Wir unterstützen solche Bemühungen und werden in dieser Hinsicht aktive Hilfe leisten", sagte Zhu Fenglian, die Sprecherin, auf einer Pressekonferenz, als sie von einem Medienvertreter über den Fortschritt der Impfstoffhilfe des Festlandes für die Insel gefragt wurde. Die Zusage kam, nachdem einige soziale Organisationen in Shanghai und der Provinz Jiangsu ihre Bereitschaft bekundet hatten, der Insel Impfstoffe zu spenden, um ihr bei der Bewältigung des jüngsten Ausbruchs zu helfen.

Lian Qingtao, Präsident der Jiangsu Cross Strait Cultural Exchange Promotion, sagte, seine Organisation würde gerne eine Charge Impfstoffe an Taiwan spenden, um den Landsleuten bei der Bekämpfung der Pandemie und der Rückkehr zum normalen Leben zu helfen.

Die Shanghai Medical and Health Development Foundation äußerte ebenfalls ihre Bereitschaft, Impfstoffe nach Taiwan zu schicken und forderte die Behörden der Insel deshalb dazu auf, die bestehenden Hindernisse zu beseitigen und die Lieferung des Impfstoffs aus humanitären Gründen zu erleichtern.

Das Büro für Taiwan-Angelegenheiten des Staatsrates sagte Anfang der Woche, dass das Festland bereit sei, den schnellen Kauf von Impfstoffen zu arrangieren und darüber hinaus Experten zur Epidemieprävention und -kontrolle nach Taiwan zu schicken.

Die Behörden der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) auf der Insel wiesen das Hilfsangebot des Festlandes am Dienstag jedoch zurück und behaupteten, dass es nur unterbreitet worden sei, um die Öffentlichkeit dazu zu verleiten, die Behörden der Insel für den jüngsten Virus-Ausbruch verantwortlich zu machen.

Taiwan hat seit zwölf aufeinanderfolgenden Tagen mehr als 100 neue bestätigte Fälle pro Tag gemeldet. Am Mittwoch wurden sogar 304 neue Fälle und elf Todesfälle gemeldet, womit sich die Zahl der Todesopfer auf 46 erhöhte. Experten auf der Insel sagten voraus, dass der aktuelle Ausbruch seinen Höhepunkt Mitte Juni erreichen würde.

Dieser neue Ausbruch hat Bedenken über die Verfügbarkeit von Impfstoffen in Taiwan geweckt, da die Insel mit einem Mangel an Impfstoffen zu kämpfen hat und bisher nur ein Prozent der 23 Millionen Einwohner geimpft wurden.

Viele Stadt- und Bezirksbeamte in Taiwan und Nichtregierungsorganisationen (NGO) haben die Behörden deshalb dazu aufgefordert, Impfstoffe vom Festland zu kaufen, um die weitere Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Laut einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Taiwan Public Opinion Foundation ist etwa die Hälfte der Einwohner Taiwans bereit, weltweit zertifizierte COVID-19-Impfstoffe unabhängig von deren Herkunft zu erhalten.