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Straßenbau – ein großer Traum wurde Wirklichkeit (Teil 1)

Von Li Yifan  ·   2020-10-16  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Armutsbekömpfung;Guangxi
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Das von Bergen umgebene Dorf Zhadong liegt in der Gemeinde Liusanjie des Distrikes Yizhou im südchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang-Nationalität. Der Distrikt Yizhou wird als „Heimat der Serikultur Chinas“ bezeichnet, die Maulbeer-Seidenraupenzucht kann hier auf eine 470-jährige Geschichte zurückblicken. 

Qin Yongfu ist der größte Seidenraupenzüchter im Dorf und seit 17 Jahren in der Branche tätig. „Jedes Jahr kann ich 13 Chargen mit jeweils 30 000 Seidenraupen aufziehen. Ich bekomme oft Anrufe von Einkäufern“, sagte er lächelnd gegenüber der Beijing Rundschau.  

Es ist schwer vorstellbar, dass Qin Yongfu, der einen guten Job hat und heute ein wohlhabendes Leben führt, erst vor vier Jahren aus der Armut entkommen ist. 

 

Die malerische Landschaft des Dorfes Zhadong (Foto: Zhang Wei) 

Die gestaffelten grünen Berge sind mit grünen Reisfeldern übersät, und in den klaren Seen spiegeln sich der blaue Himmel und die weißen Wolken ... Die Landschaft des Dorfes Zhadong, umgeben von Bergen, ist so schön wie ein Gemälde, so dass man an ein Paradies erinnert wird. 

Die geschlossene Umgebung verleiht Zhadong einerseits eine wunderschöne Landschaft, aber sie war andererseits auch die Ursache für eine schlechte Verkehrsanbindung. Im Jahr 2016 war unter den 14 Weilern des Dorfs Zhadong nur einer an eine betonierte Straße angeschlossen, sieben andere waren nur über Schotterstraßen zu erreichen, und zur restlichen sechs Weilern führten nur kurvenreiche Wege für Fußgänger. Darüber hinaus lebten die Dorfbewohner an verstreuten Orten. Hinzu kommt noch, dass es hier bergreich und bodenarm ist, so dass es für die Einheimischen schwierig war, aus der Armut herauszukommen, die sie seit Generationen plagte. 

Qin Yongfu über die Unannehmlichkeiten, die durch den Mangel an Straßen verursacht wurden: „Früher musste ich eimerweise Seidenraupen schultern und acht Stunden lang den Berg hinauf- und herunterlaufen, um sie in der Stadt zu verkaufen. Wenn ich mit einer Fuhre mal 40 Kilogramm schaffte, kamen dabei rund 400 Yuan (umgerechnet ca. 50 Euro) als Verdienst heraus. Und wenn ich meinen Sohn in die nächste Grundschule schickte, blieb mir nichts anderes übrig, als er sonntags dorthin und freitags wieder zurückbringen. Er musste schon in jungen Jahren in der Schule leben.“ 

Die mangelhafte Verkehrsanbindung machte es dem Dorf Zhadong unmöglich, sich aus der Armut zu befreien und den Dorfbewohnern Wohlstand zu bringen. Was war zu tun? Straßen anzulegen lag zwar auf der Hand, aber lange Zeit blieb der Straßenbau der größte Traum der Dorfbewohner. 

Seit Beginn des Kampfes zur Überwindung der Armut hat sich alles verändert. 

Im April 2016 wurde Xie Wanju zum Ersten Parteisekretär im Dorf Zhadong ernannt. Nach einer Untersuchung vor Ort betrachtete er den Ausbau von Infrastruktur wie Straßen als oberste Priorität im Dorf. 

Zunächst bemühte er sich aktiv um die Finanzierung von Projekten zur Armutsbekämpfung, doch die Weiler des Dorfes waren verstreut, und die Anzahl der Dorfbewohner in jedem Weiler war klein, so dass die erhaltenen Mittel begrenzt waren. 

Dann besuchte er jeden Haushalt und gewann die Unterstützung der Dorfbewohner. Gleichzeitig nahmen er und andere Kader Kontakte auf mit Freunden aus verschiedenen gesellschaftlichen Kreisen und sozial engagierten Unternehmen und überzeugten sie, in den Ausbau der Straßen des Dorfes zu investieren. Darüber hinaus nahm er auch an einer Reality-Show bei einem lokalen Fernsehsender teil und gewann eine beträchtliche Summe, die für den Straßenbau verwendet wurde. 

Dank der gemeinsamen Anstrengungen von Kadern und Dorfbewohnern und dem Geld, das man gemeinsam bekam, erstreckten sich die Straßen immer weiter von einem Dorf zum anderen. Bis 2019 gelang es Zhadong, Straßen für alle Weiler gebaut zu haben, und das Leben ohne Zugang ist Vergangenheit.  

 

Qin Yongfu und seine Seidenraupenzucht (Foto: Li Kaizhi)  

Nachdem die Straßen für den Verkehr freigegeben worden sind, kommen die Einkäufer jetzt mit dem Auto ins Dorf, um die Kokons der Seidenraupen selbst abzuholen. Qin braucht nun nicht mehr schwer bepackt den Bergweg entlang zu gehen, er wurde auch von der Liste der registrierten armen Bevölkerung gestrichen. Danach baute er ein zweistöckiges Holzhaus und kaufte Haushaltsgeräte wie einen dreitürigen Kühlschrank und einen großen LCD-Fernseher. Die Familie wohnt im Erdgeschoss und der erste Stock steht für die Seidenraupenzucht zur Verfügung. Um die Effizienz der Zucht zu verbessern und die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, installierte er auch spezielle Klimaanlagen für die Seidenraupen.  

„Die Straße wurde bis vor das Haus gebaut und es wurden sogar Straßenlaternen installiert. Ohne die Straße wäre ich vielleicht nicht in der Lage gewesen, aus der Armut herauszukommen“, sagte Qin. 

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