Vor den Feiertagen wurde vielfach noch eine abwartende Haltung hinsichtlich der Frage eingenommen, ob China den Kampf gegen die schlimmste Gesundheitsbedrohung seit Gründung der Volksrepublik gewonnen habe oder nicht.

Nun, da es während der Ferienwoche zu keinen neuen lokalen Ausbrüchen des Virus gekommen ist, kann man sich zumindest für den Augenblick darin bestätigt sehen, dass die Krise überwunden ist.

Das Bewusstsein der meisten Menschen, dass das Virus weitgehend besiegt sei, hat der heimischen Tourismusbranche einen enormen Auftrieb verliehen.

Aus Zahlen des Ministeriums für Kultur und Tourismus geht hervor, dass in den letzten acht Tagen mehr als 600 Millionen Chinesen Urlaub im eigenen Land gemacht und dabei 500 Milliarden Yuan (73,65 Milliarden US-Dollar) in die Kassen der Tourismusindustrie gespült haben.

Obwohl diese beiden Wirtschaftsdaten nicht das Niveau des Vorjahres erreichten, sondern nur rund 80 und 70 Prozent davon, spiegeln sie doch das wieder erlangte Vertrauen der Konsumenten nach der großen Flaute wider.

Bleibt die Kauflaune der Menschen erhalten, könnte die chinesische Wirtschaft, die im zweiten Quartal bereits 3,2 Prozent vom massiven Rückgang um 6,8 Prozent im ersten Quartal wettgemacht hat, in diesem Jahr trotz der Schläge, die sie durch die Pandemie einerseits und die Eindämmungspolitik und protektionistischen Maßnahmen der USA andererseits hinnehmen musste, ein substanzielles Wachstum verzeichnen.

Chinas Wirtschaft könnte also die einzige große Volkswirtschaft der Welt sein, die in diesem Jahr eine positive Entwicklung aufzuweisen hätte.

Dies ist der Grund dafür, dass die Welt dieses Jahr den chinesischen Nationalfeiertag mit ungewohnter Aufmerksamkeit bedacht hat. Er gilt als Indikator dafür, wohin die Reise für Chinas Wirtschaft geht.

China hat nicht enttäuscht, und seine Erfolge bei der Bekämpfung der Pandemie und der Erholung der Wirtschaft könnten anderen Ländern Zuversicht einflößen, es China gleich zu tun und zur Wiederherstellung der internationalen Lieferketten beizutragen.

Angesichts der Versuche der US-Regierung, die Pandemie zum Säen von Zwietracht zunutzen, um die globale Wirtschaft zum eigenen Vorteil umzuformen, ist dies keine leichte Aufgabe.

Trotz der Konzentration auf den Binnenmarkt hinsichtlich Angebot und Nachfrage im Sinne der von Staatspräsident Xi Jinping lancierten Politik der "zwei Kreisläufe", wird die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft erst dann wieder in ruhigen Bahnen verlaufen, wenn das Coronavirus auf der ganzen Welt gezähmt sein wird.

Darin ist der Grund für den Versuch Chinas zu suchen, die USA am Verbreiten des politischen Virus zu hindern, und alles für den Erhalt des Welthandelssystems zu tun.