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Die Geschichte von Volkswagen in China

  ·   2018-12-07  ·  Quelle:Beijing Rundschau
Stichwörter: Volkswagen;Automobilindustrie
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Die Lokalisierung der Produktion von Santana ist bestimmt einer der wichtigsten Beiträge, die Volkswagen zur Entwicklung der chinesischen Autoindustrie geleistet hat. Wir haben etwa zehn Jahre gebraucht, um die lokale Produktion von Santana zu verwirklichen. Damit wurde eine gute Grundlage für die spätere Produktion des gesamten Fahrzeugs gelegt. Seitdem haben andere Autohersteller nach ihrem Eintritt in den chinesischen Markt festgestellt, dass viele Probleme bereits aus der Welt geschaffen wurden“, sagte Zhang Suixin, Leitender Vizepräsident der Volkswagen Group (China). 

Ein unerwarteter Besuch 

Im Jahr 1978 hatte ich gerade mit dem Studium begonnen. Die vergangenen 40 Jahre haben tatsächlich das Schicksal vieler Menschen verändert, einschließlich des Schicksals von Volkswagen in China, sagte Zhang. 

Bereits 1978 wurde der Kontakt zwischen Volkswagen und China aufgenommen und Volkswagen wurde zu einer der ersten internationalen Automobilhersteller, die den chinesischen Markt betraten. Zu dieser Zeit befand sich die Entwicklung der chinesischen Automobilindustrie noch in den Kinderschuhen und wurde gerade erst auf die Agenda gesetzt. 

Zhang erklärte, dass der für das internationale Geschäft zuständige Direktor W.P. Schmidt eines Tages im November 1978 plötzlich vom Sekretariat einen Bericht erhalten habe, wonach eine Delegation des chinesischen Maschinenbauministeriums am Eingang der VW-Konzernzentrale in Wolfsburg wartete und die Zusammenarbeit mit Volkswagen besprechen wollte.  

Diese unerwartete Delegation wurde vom stellvertretenden Minister des Vierten Maschinenbauministeriums, Yang Keng, geleitet. Der Besuch in der Zentrale kam allerdings völlig überraschend, da die Volkswagen-Zentrale eigentlich nicht das geplante Ziel der Delegation war. Ursprünglich wollte die Delegation das Mercedes-Benz Werk in Stuttgart besuchen, aber da sie auf den deutschen Straßen überall das VW -Logo gesehen hatte, entschied sie sich spontan dazu, Volkswagen, anstatt Mercedes-Benz, zu besuchen. 

Damals war W.P. Schmidt die einzige Führungskraft, die sich in der Konzernzentrale befand. So empfing er diese hochrangige chinesische Delegation, sagte Zhang. 

Nach diesem unerwarteten Kontakt hat auch das Joint Venture-Projekt zwischen der Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) und der Volkswagen AG allmählich begonnen. Im Januar 1981 reiste eine siebenköpfige Delegation des Volkswagen Konzerns nach Beijing und Shanghai, um mit China das Joint-Venture-Projekt zu besprechen, und empfahl der chinesischen Seite zwei Mittelklassewagen: Einer davon war der Audi 80, der 1978 in Produktion ging, und der andere war der Volkswagen Santana, der ab September 1981 ausgeliefert wurde. 

Für den damaligen chinesischen Automarkt war Audi relativ ungeeignet. Unter Berücksichtigung der Optik und der Leistung der Autos entschieden sich die chinesischen Experten schließlich für den einfachen und kostengünstigen Santana. 

Die Lokalisierung der Produktion des Volkswagens Santana  

Im April 1983 wurde der erste in China produzierte Santana erfolgreich in Shanghai montiert und im Dezember 1991 wurde der erste in China produzierte Volkswagen Jetta in Changchun fertig montiert. Die beiden Autos verkaufen sich seit vielen Jahren gut, und unzählige chinesische Verbraucher haben inzwischen zum ersten Mal ihren Autotraum verwirklicht. 

Zhang erwähnte, dass die chinesische Automobilindustrie viel Wert auf die Automobilhersteller gelegt habe. Tatsächlich beträgt der Mehrwert, den ein Automobilhersteller für das Gesamtfahrzeug schafft, aber nur etwa 20%, und die restlichen 70% bis 80% des Wertes werden von den Automobilzulieferern erzielt. 

Um das Problem der lokalen Produktion des Santanas so schnell wie möglich zu lösen, hat SAIC Volkswagen eine spezielle Abteilung eingerichtet, die sich dieser Arbeit widmet. Gleichzeitig mobilisierte Volkswagen im Rahmen des Lokalisierungsprozesses Zulieferer aus der ganzen Welt, um in China Fabriken zu errichten, darunter Bosch und Siemens. 

Eine Erfolgsgeschichte 

Der Erfolg der lokalen Produktion des Santanas hat Volkswagen einen guten Ruf verschafft. Die Entwicklung von Volkswagen in China hat seit diesem Zeitpunkt Fahrt aufgenommen und befindet sich nun schon seit einiger Zeit auf der Überholspur. 

Im Oktober 1984 wurde die SAIC Volkswagen Automotive Co., Ltd. als erstes Joint Venture des Volkswagen Konzerns in China gegründet. Im Februar 1991 wurde das zweite Joint Venture des Volkswagen Konzerns in China, die FAW-Volkswagen Automotive Co., Ltd. mit Sitz in Changchun, ins Leben gerufen. Im Juni 2017 hat der Volkswagen Konzern mit der Anhui Jianghuai Automobile Group Co., Ltd. ein Joint-Venture-Abkommen zur gemeinsamen Produktion von neuen Energiefahrzeugen unterzeichnet. 

Laut dem jüngsten Finanzbericht von Volkswagen belief sich der Gesamtgewinn des Volkswagen Konzerns in den ersten drei Quartalen des Jahres 2018 auf 6,841 Milliarden Euro und der Gewinn in China auf 3,33 Milliarden Euro, was 48% des Gesamtgewinns entspricht. 

Zhang Suixin sagte, es sei im gemeinsamen Interesse chinesischer und ausländischer Seiten, die  Joint Ventures weiter zu fördern und zu vergrößern. Ob beide Seiten bei der gemeinsamen Geschäftsführung ein besseres und effizienteres System etablieren könnten, sei einer der Hauptfragen und maßgebend für die zukünftigen Erfolge der Joint Ventures. 

Optimistische Marktaussichten 

In den letzten Jahren hat Chinas Autoindustrie von einer Vielzahl an günstigen Politiken profitiert, darunter die Zollsenkungen und die schrittweise Liberalisierung des Aktienlimits bei Auto-Joint-Ventures. Zhang analysierte, dass es mit der weiteren Marktöffnung Chinas eine vierte Art von Unternehmen in der chinesischen Autoindustrie geben würde ein vollständig in ausländischem Besitz befindliches Unternehmen.  

Volkswagen scheint jedoch keine Absicht zu haben, in China eine solche Fabrik, die dieser vierten Art von Unternehmen entsprechen würde, zu besitzen. Momentan glauben wir, dass die drei Joint Ventures und das Kooperationsmodell mit den drei chinesischen Partnern sehr gut funktioniert. Wir haben keinen Grund, diesen Modell zu ändern, zumindest nicht jetzt, sagte Zhang. 

Er erwähnte auch die mit den neuen Trends einhergehenden Herausforderungen: Weltweit stellen die Änderungen in den Bereichen Elektrifizierung, Intelligenz, Vernetzung und Verkehrslogistik große Herausforderungen für jedes Automobilunternehmen dar. Auch in China. 

Ich glaube, dass Chinas Automindustrie noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Verkehrsbedürfnisse der Chinesen sind noch nicht vollständig erfüllt. Die chinesische Autoindustrie birgt immer noch großes Entwicklungspotenzial. Nicht nur in Quantität, sondern auch in Technologie und verschiedenen innovativen Bereichen könnte China bald ganz vorne mitmischen. 

Zhang Suixin meinte, dass der Grund, warum sich die chinesische Autoindustrie in den letzten 40 Jahren auf das gegenwärtige Niveau entwickeln konnte, nicht nur in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Landes liege, sondern auch in der Einzigartigkeit des chinesischen Automarktes. Ein Markt, der sowohl von staatlichen Unternehmen wie auch von privaten Unternehmen und Joint Ventures geprägt ist. Die unterschiedlichen Unternehmenssysteme, Marken und Automodelle stehen im Wettbewerb zueinander. Und genau diese Konkurrenz und Vielfältigkeit verleiht dem chinesischen Automarkt eine besondere Vitalität, die auf dem Automobilmarkt so in keinem anderen Land zu finden ist. 

Derzeit steht Chinas Autoindustrie erneut im Zeichen des Wandels. Der Volkswagen Konzern wird in den nächsten Jahren weiterhin eng mit seinen Joint-Venture-Partnern zusammenarbeiten und bis im Jahre 2022 voraussichtlich rund 15 Milliarden Euro in Elektrofahrzeuge, autonomes Fahren sowie in neue und digitale Mobilitätsdienstleistungen investieren. 

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