Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping hat sich am 8. November in Beijing mit dem ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger getroffen. Xi nannte Kissinger „einen alten Freund des chinesischen Volkes“ und lobte den „historischen Beitrag", den Kissinger zu den Beziehungen zwischen China und den USA geleistet hat. „Das werden wir nicht vergessen", sagte Xi Kissinger. 

Trotz aller Irrungen und Wendungen hätten die Beziehungen zwischen China und den USA in den letzten vier Jahrzehnten im Allgemeinen stetige Fortschritte gemacht, sagte Xi. 

Da die Welt heute die größten Veränderungen seit gut 100 Jahren erlebe, sei es die Erwartung der internationalen Gemeinschaft, dass sich die Beziehungen zwischen China und den USA weiterhin in die richtige Richtung entwickeln werden, sagte Xi. 

„Ich habe mich mit Präsident Trump darauf geeinigt, dass wir uns auf dem bevorstehenden G20-Gipfel in Argentinien treffen werden, wo beide Seiten einen intensiven Meinungsaustausch über Fragen von gemeinsamem Interesse führen können", sagte Xi. 

Es sei bemerkenswert, dass die negativen Stimmen bezüglich China in den Vereinigten Staaten seit einiger Zeit zunähmen, sagte Xi und fügte hinzu, dass die beiden Länder ein genaues Urteil über die strategischen Absichten des jeweils anderen haben sollten. 

„China hält an dem Weg der friedlichen Entwicklung fest und setzt sich weiterhin für den Aufbau von Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ein, die keine Konflikte und keine Konfrontation, stattdessen aber gegenseitigen Respekt und Win-Win-Kooperationen beinhalten", sagte Xi. 

Auf der Grundlage von Gleichheit und gegenseitigem Nutzen sowie im Geiste des gegenseitigen Verständnisses und des gegenseitigen Kompromisses sei China bereit, Fragen, die sich im Rahmen bilateraler Beziehungen ergeben, durch freundschaftliche Konsultationen mit den Vereinigten Staaten angemessen zu lösen. 

Xi forderte die Vereinigten Staaten dazu auf, Chinas Recht auf Entwicklung gemäß eines vom chinesischen Volk selbst gewählten Weges sowie die legitimen Rechte und Interessen des Landes zu respektieren, sich auf halbem Wege zu begegnen und gemeinsam die gesunde und stabile Entwicklung der bilateralen Beziehungen zu gewährleisten. 

Kissinger sagte, er freue sich, Xi in diesem kritischen Moment, in dem die Beziehungen zwischen China und den USA in eine neue Phase eingetreten seien, wiederzusehen. Er erinnerte daran, dass er China in den letzten Jahrzehnten mehrmals besucht und die Entwicklung Chinas miterlebt habe.  

Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Staaten und China sei von wesentlicher Bedeutung für Frieden und Wohlstand in der Welt, betonte Kissinger und lobte die Bemühungen Chinas in diesem Sinne. 

Er stellte fest, dass die Entwicklung der Beziehungen zwischen den USA und China strategisches Denken und Weitsicht erforderten, und fügte hinzu, dass die beiden Länder ihr gegenseitiges Verständnis vertiefen, ihre strategische Kommunikation stärken, ihre gemeinsamen Interessen ständig erweitern und mit ihren Unterschieden richtig umgehen müssten, um der Welt zu zeigen, dass ihre gemeinsamen Interessen viel größer seien als ihre Unterschiede. 

Kissinger sagte, er hoffe, dass das bevorstehende Treffen zwischen Trump und Xi auf dem G20-Gipfel ein Erfolg werde. 

Auch der chinesische Staatkommissar und Außenminister Wang Yi traf sich am 8. November mit Kissinger.